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WiGr-Dt-Gramm-endkorrES)
Deutsch
Grammatik
WISSEN GRIFFBEREIT
Substantive und Artikel
Substantive werden immer großgeschrieben und oft von einem be-
stimmten Artikel (der, die, das) oder unbestimmten Artikel (ei n , ei n e,
einer) begleitet: ein Kind, das Kind, die Kinder. Sie machen den bei
weitem größten Teil des Wortschatzes aus und können auf vielfältige
Weise zu neuen Wörtern zusammengesetzt werden. Man unterscheidet:
Gegenstandswörter (Konkreta): Eigennamen: Maria, Müller, Japan,
Neapel, Feldberg, Gattungsbezeichnungen: Mensch, Frau, Freund,
Hund, Stern, Stoffbezeichnungen: Stahl, Gold, Leder, Öl
Begriffswörter (Abstrakta): Mut, Stress, Dummheit, Frieden, Kälte,
Abrüstung, Verstand, Alter
Genus (Geschlecht)
Numerus (Zahl)
Kasus (Fall)
Das Genus eines Substantivs erkennt man an
seinem bestimmten Artikel:
Maskulinum (männlich): der Mann
Femininum (weiblich): die Frau
Neutrum (sächlich): das Haus
Oft stimmt das Genus nicht mit dem natürlichen
Geschlecht überein: das Mädchen (
Substantive stehen entweder im Singular (Ein-
zahl) oder im Plural (Mehrzahl): Kind – Kinder.
Manche Substantive
gibt es nur im Singular: das Obst, die Kälte,
der Schnee,
gibt es nur im Plural: die Leute, die Eltern,
die Ferien,
haben mehrere gleichberechtigte Pluralformen:
Pizza
Substantive in einem Satz stehen in einem
bestimmten Fall, dem Kasus:
Nominativ (1. Fall): wer oder was?
Genitiv (2. Fall): wessen?
Dativ (3. Fall): wem?
Akkusativ (4. Fall): wen oder was?
Mit dem Substantiv wird zugleich auch der
Artikel dekliniert: Der Junge (Nominativ) staunt
über die großen Bäume (Akkusativ) im Garten
(Dativ) des Nachbarn (Genitiv).
Genus: Maskulinum, natürliches
Geschlecht: Maskulinum oder Femininum).
Pizzas/Pizzen, Balkon
Balkone/
Balkons, Komma
Kommas/Kommata.
Deklinationsarten
Schwache Deklination
Pluralformen
Die Anpassung der Form eines Substantivs in
Genus, Numerus und Kasus nennt man Dekli-
nation (Beugung). Der Artikel wird immer
mitdekliniert: des Hauses, den Kindern. Auch
Eigennamen (Titel, Personennamen, geogra-
fische Bezeichnungen, Werktitel) werden dekli-
niert: die Rede Peter sdes Groß en , die Königin
Schweden s .
Nach den Formen des Genitivs Singular und der
Pluralbildung unterscheidet man starke, schwa-
che und gemischte Deklination.
In der schwachen Deklination gibt es keine
Substantive im Neutrum. Der Singular der
männlichen Substantive endet außer im Nomi-
nativ immer auf -en.
Die Pluralformen lauten immer auf -en.
Die Pluralformen von Substantiven können auf
viele unterschiedliche Arten gebildet werden.
Sie unterscheiden sich durch die Endungen
oder durch einen Wechsel des Vokals zu einem
Umlaut.
Mit doppelten Pluralformen werden häufig
verschiedene Bedeutungen des Wortes unter-
schieden, z. B. Bank
Sg.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Maskulinum
der Mensch
des Mensch en
dem Mensch en
den Mensch en
Femininum
die Frau
der Frau
der Frau
die Frau
Bänke (Sitzgelegen-
Banken (Geldinstitute).
Besondere Pluralformen haben viele Fremd-
wörter aus dem Griechischen und Lateini-
schen: das Album
Pl.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Maskulinum
die Mensch en
der Mensch en
den Mensch en
die Mensch en
Femininum
die Frau en
der Frau en
den Frau en
die Frau en
die Alben, der Terminus
Starke Deklination
die Praktika.
Bei manchen Substantiven kann der Plural
nur durch zusammengesetzte Wörter ausge-
drückt werden: Regen
die Termini, das Praktikum
Der Genitiv Singular der Substantive im Mas-
kulinum und Neutrum endet auf -es/-s.
Es treten verschiedene Formen der Plural-
bildung auf.
Regenfälle, Fleisch
Fleischsorten, Schnee
Schneemassen.
Gemischte Deklination
Sg.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Maskulinum
der Vogel
des Vogel s
dem Vogel
den Vogel
Femininum
die Nacht
der Nacht
der Nacht
die Nacht
Neutrum
das Bild
des Bild es
dem Bild(e)
das Bild
Einige Substantive im Maskulinum und Neu-
trum werden im Singular stark und im Plural
schwach dekliniert.
Endung
-e
-e + Umlaut
-en
-n
-er
-er + Umlaut
-s
Umlaut
ohne
Singular
der Brief
der Ball
die Tür
die Tasche
das Kleid
der Wald
das Hotel
der Bruder
der Lehrer
Plural
die Brief e
die B ä ll e
die Tür en
die Tasche n
die Kleid er
die W ä ld er
die Hotel s
die Br ü der
die Lehrer
Pl.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Maskulinum
die V ö gel
der V ö gel
den V ö gel n
die V ö gel
Femininum
die N ä cht e
der N ä cht e
den N ä cht en
die N ä cht e
Neutrum
die Bild er
der Bild er
den Bild ern
die Bild er
Sg.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
der Staat
des Staat ( e)s
dem Staat ( e)
den Staat
Pl.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
die Staat en
der Staat en
den Staat en
die Staat en
Genus:
Neutrum, natürliches Geschlecht: Femininum);
der Gast (
heiten), Bank
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Pronomen
Pronomen übernehmen im Text wichtige Funktionen. Sie können ein
schon bekanntes Substantiv ersetzen, auf etwas Folgendes hinweisen
oder auf etwas bereits Genanntes zurückverweisen. Dadurch können
Wiederholungen oder komplizierte Formulierungen vermieden werden.
Das Personalpronomen
Sg.
Nom.
Maskulinum
mein Sohn
Femininum
meine
To c h t e r
mein er
To c h t e r
mein er
To c h t e r
meine
To c h t e r
Neutrum
mein Kind
Im Allgemeinen richten sie sich nach dem
Adjektiv oder Substantiv, das sie begleiten:
jeder Mann, manches Kind.
Indefinitpronomen können auch als Stell-
vertreter für ein Substantiv stehen: Das weiß
doch jeder. Manche lernen es nie.
Die Pronomen etwas, man und nichts können
nur im Nominativ, Akkusativ oder nach Prä-
positionen stehen. Sie sind unveränderlich:
Hast du etwas zu essen da? Man weiß es
nicht.
Das Personalpronomen steht als Stellvertreter
für Personen, Gegenstände, Zustände oder
Sachverhalte: Der Schüler geht nach Hause.
Gen.
mein es
Sohnes
mein em
Sohn(e)
mein en Sohn
mein es
Kindes
mein em
Kind(e)
mein Kind
Er geht nach Hause.
Man unterscheidet eine 1., 2. und 3. Person im
Singular und im Plural.
Die höfliche Anrede entspricht der 3. Person
Plural und wird großgeschrieben: Haben Sie
einen Wunsch?
Dat.
Akk.
Pl.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Mask./Fem./Neutr.
mein e Söhne/Töchter/Kinder
mein er Söhne/Töchter/Kinder
mein en Söhnen/Töchtern/Kindern
mein e Söhne/Töchter/Kinder
Sg.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
1. Person
ich
meiner
mir
mich
2. Person
du
deiner
dir
dich
3. Person
er/sie/es
seiner/ihrer/seiner
ihm/ihr/ihm
ihn/sie/es
Das Interrogativpronomen
Das Demonstrativpronomen
Interrogativpronomen leiten Fragen ein. Das
können Ergänzungsfragen ( Wer hat da gerufen?)
oder indirekte Fragesätze (Ich weiß nicht, wer
das gesagt hat.) sein.
Die Fragepronomen wer (Personen) oder was
(Sachen) werden als Stellvertreter des Sub-
stantivs gebraucht. Sie haben nur Singular-
formen: Wer ist da? Wa s ist das? We ssen
Hemd ist das? Wem gehört es? Wen siehst du?
Wa s siehst du?
Das Fragepronomen welcher/welche/welches
kommt als Begleiter und Stellvertreter des
Substantivs vor, wenn nach Personen oder
Sachen gefragt wird und es um eine Auswahl
aus einer bestimmten Art oder Menge geht:
Wel ch e Hose soll ich kaufen? Mit welchem
Zug kommst du?
Mit was für ein(er) wird nach der Art oder
Beschaffenheit von Personen oder Sachen
gefragt. Wa s bleibt unverändert, nur ein(er)
wird dekliniert: Was für einen Wein möchten
Sie? – Einen Rotwein.
Als Demonstrativpronomen werden die folgen-
den Pronomen verwendet, wenn man auf etwas
hinweisen oder etwas hervorheben will: dieser/
diese/dieses, jener/jene/jenes, solcher/solche/
solches, derselbe/dieselbe/dasselbe, derjenige/
diejenige/dasjenige.
Es richtet sich in Genus, Numerus und Kasus
nach dem Substantiv, bei dem es steht oder
das es vertritt: Diesen Film kenne ich.
Mit dieser weist man auf etwas Näheres, mit
jener auf etwas Entfernteres hin: Gib mir den
Ball! – Diesen oder jenen ?
Das Demonstrativpronomen der als Stell-
vertreter des Substantivs ist vom bestimmten
Artikel der zu unterscheiden. Es ist im All-
gemeinen voraus- oder zurückweisend: Den
kenne ich gut!
Pl.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
1. Person
wir
unser
uns
uns
2. Person
ihr
euer
euch
euch
3. Person
sie/Sie
ihrer/Ihrer
ihnen/Ihnen
sie/Sie
Das Reflexivpronomen
Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das
Subjekt des Satzes. Der Kasus (Dativ oder
Akkusativ) hängt vom Verb ab.
Es stimmt in Person und Numerus mit dem
Subjekt überein: Ich male mich . Wir haben
uns sehr gefreut. Er schadet sich damit.
In der 3. Person Singular und Plural im Dativ
und Akkusativ besitzt es die gleiche Form:
sich.
Sg.
Dat.
Akk.
1. Person
mir
mich
2. Person
dir
dich
3. Person
sich
sich
Sg.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Maskulinum
dies er
dies es
dies em
dies en
Femininum
dies e
dies er
dies er
dies e
Neutrum
dies (es)
dies es
dies en
dies (es)
Das Relativpronomen
1. Person
uns
uns
Die Formen der 1. und 2. Person entsprechen den
Formen des Personalpronomens.
2. Person
euch
euch
3. Person
sich
sich
Die Relativpronomen der/die/das und welcher/
welche/welches leiten einen Relativsatz ein.
Sie stellen eine Beziehung zwischen einem
Satzteil des Hauptsatzes und dem Nebensatz
her.
Sie richten sich in Genus und Numerus nach
dem Bezugswort im übergeordneten Satz: Ich
sah den Mann, der (welcher) den Brief ein-
geworfen hat. Wer ist die Frau, die (welche)
ich begrüßen soll?
Die Relativpronomen wer oder was bezeichnen
allgemein eine Person oder Sache und leiten
einen Relativsatz ein: Wer nicht hören will,
muss fühlen. Mach, was du willst.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
der
dessen
dem
den
die
derer/deren
der
die
das
dessen
dem
das
Das Possessivpronomen
Pl.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Maskulinum
dies e
dies er
dies en
dies e
Femininum
dies e
dies er
dies en
dies e
Neutrum
dies e
dies er
dies en
dies e
Das Possessivpronomen gibt ein Besitzverhält-
nis an oder drückt eine Zugehörigkeit aus. Es
begleitet oder ersetzt ein Substantiv: Das ist
meine Tasche. Das ist nicht dein Schlüssel, son-
dern meiner . Die Formen lauten: mein, dein,
sein/ihr/sein, unser, euer, ihr.
Seine Form richtet sich nach der Person, auf
die es sich bezieht, und stimmt in Kasus,
Numerus und Genus mit dem Substantiv
überein, vor dem es steht: die Frau mein es
Bruder s , mach dein e Hausaufgab en .
Das Possessivpromonen kann auch als Stell-
vertreter ein Substantiv ersetzen: Wessen
Schlüssel ist das? – Das ist meiner .
Die Höflichkeitsformen Ihr, Ihre werden groß-
geschrieben: Ich habe Ihren Brief erhalten.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
die
deren/derer
denen
die
die
deren/derer
denen
die
die
deren/derer
denen
die
Das Indefinitpronomen
© Bibliographisches Institut
und F.A. Brockhaus AG, Mannheim 2005
Redaktion: Simone Senk
Autorin: Linda Strehl
Layout/Satz: Petra Bachmann, Weinheim
Das Indefinitpronomen wird verwendet, wenn
über Personen, Sachverhalte, Mengen oder
Größen keine näheren Angaben gemacht
werden: Das Buch muss man gelesen haben.
Jeder Mensch hat einen Vater und eine Mutter.
die häufigsten Indefinitpronomen lauten:
jemand, niemand, etwas, nichts, alle, jeder,
kein, manche, mehrere, etliche, man, einige.
,!7ID4B1-hccabd!
Pl.
Dat.
Akk.
ISBN 3-411-72201-0
738584738.009.png 738584738.001.png
Adjektive
Man unterscheidet drei Arten von Adjektiven:
Eigenschaftswörter im eigentlichen Sinn beschreiben oder bewer-
ten, wie jemand oder etwas beschaffen ist (Farbe, Form, Ausdeh-
nung, Qualität) oder wie etwas vor sich geht: Rote Rosen mag ich
gern. Mit großer Freude habe ich von seiner prächtigen Hochzeit
erfahren .
Beziehungsadjektive drücken eine bestimmte Beziehung zwischen
Personen oder Gegenständen aus: ärztliche Hilfe, die finnischen Seen,
technischer Fortschritt.
Zahladjektive , also Grund-, Ordnungs- und Bruchzahlen, Verviel-
fältigungszahlen und unbestimmte Zahladjektive: siebzehn, der erste
Januar, drittel, fünffach, viel, wenig, zahllos.
Die Deklination der Adjektive
Adjektive ohne Deklinationsformen
Ableitungen von Orts- und Ländernamen:
die Türme des Ulmer Münsters, zwei Wiener
Schnitzel
Farbadjektive wie rosa, lila: Das Geburtstags-
geschenk war in rosa Geschenkpapier gewi-
ckelt.
Wenn sie als Attribut vor einem Substantiv
stehen, werden fast alle Adjektive in Überein-
stimmung mit dem Substantiv nach Genus,
Numerus und Kasus dekliniert. Man unter-
scheidet drei Deklinationsformen.
Nicht dekliniert werden:
Grundzahlen ab zwei: die fünf Kontinente
Adjektive wie super, sexy, egal, klasse: ein
super Essen, ein klasse Auto
Starke Deklination
Starke Deklination
Sie gilt für das Adjektiv ohne Artikel und nach
manch, solch, welch, viel, wenig, nach etwas,
nichts und mehr sowie deren/dessen: zwei helle
Lichter, bei solch schönem Wetter, mit etwas
gutem Willen.
Sg.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Maskulinum
hell er Ta g
hell en Ta g e s
hell em Ta g (e)
hell en Ta g
Femininum
hell e Nacht
hell er Nacht
hell er Nacht
hell e Nacht
Neutrum
hell es Licht
hell en Lichtes
hell em Licht
hell es Licht
Pl.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Mask./Fem./Neutr.
hell e Tage/Nächte/Lichter
hell er Tage/Nächte/Lichter
hell en Tagen/Nächten/Lichtern
hell e Tage/Nächte/Lichter
Schwache Deklination
Schwache Deklination
Sie gilt für das Adjektiv nach dem bestimmten
Artikel und nach den Pronomen dieser, jener,
derselbe, derjenige, jeder und welcher: dieser
große Korb, jedes blaue Tuch.
Sg.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Maskulinum
der hell e Ta g
des hell en Ta g e s
dem hell en Ta g (e)
den hell en Ta g
Femininum
die hell e Nacht
der hell en Nacht
der hell en Nacht
die hell e Nacht
Neutrum
das hell e Licht
des hell en Lichtes
dem hell en Licht
das hell e Licht
Pl.
Nom.
Gen.
Dat.
Akk.
Mask./Fem./Neutr.
die hell en Tage/Nächte/Lichter
der hell en Tage/Nächte/Lichter
den hell en Tagen/Nächten/Lichtern
die hell en Tage/Nächte/Lichter
Gemischte Deklination
Gemischte Deklination
Sie gilt für das Adjektiv nach dem unbestimm-
ten Artikel sowie nach den Possessivpronomen
mein, dein, sein, unser, euer, ihr: ein dunkles
Bier, eine graue Maus, meine beste Freundin,
unser schöner Garten.
Sg.
Nom.
Gen.
Maskulinum
ein hell er Ta g
eines hell en
Ta g e s
einem hell en
Ta g (e)
einen hell en Ta g
Femininum
eine hell e Nacht
einer hell en
Nacht
einer hell en
Nacht
eine hell e Nacht
Neutrum
ein hell es Licht
eines hell en
Lichtes
einem hell en
Licht
ein hell es Licht
Pl.
Nom.
Gen.
Mask./Fem./Neutr.
keine hell en Tage/Nächte/Lichter
keiner hell en Tage/Nächte/Lichter
Dat.
Dat.
keinen hell en
Tagen/Nächten/Lichtern
keine hell en Tage/Nächte/Lichter
Akk.
Akk.
Die Steigerung der Adjektive
Unregelmäßige Steigerung
Kasus mit dem Substantiv überein: Gib mir den
alten Hut. Es war ein kalter Winter.
Viele Adjektive können Vergleichs- oder Steige-
rungsformen bilden. Bei Ve r g l e i c h e n im Positiv
(Grundstufe, schnell ) steht so wie, im Kompa-
rativ (Höherstufe, schneller ) als und im Super-
lativ (Höchststufe, am schnellsten ) am: Ich bin
so groß wie du. Ich bin größer als mein Bruder.
Meine Schwester ist am größten.
Einige Adjektive haben unregelmäßige Steige-
rungsformen, z. B. durch ein anderes Wort
oder Umlaute: gut – besser – am besten, viel –
mehr – am meisten, wenig – weniger/minder –
am wenigsten/mindesten.
Prädikative Verwendung
Stehen Sie nach den Verben sein, werden und
bleiben, werden sie nicht dekliniert: Sie ist neu-
gierig . Es wird dunkel. Er blieb freundlich.
Bei Adjektiven im Superlativ wird das Adjektiv
dekliniert und mit Artikel gebraucht: Die West-
küste ist die schönste. Dieses Foto ist das neu-
este.
Adjektive ohne Steigerungsform
„absolute“ Adjektive: blind, tot, kinderlos
Adjektive, die einen höchsten Grad aus-
drücken: absolut, optimal
Formadjektive: dreieckig, rund
Beziehungsadjektive: karibisch, dortig, jetzig
Zahladjektive: drei, halb, einzig
Komparativ und Superlativ
Komparativ:
Zeichen ist die Endung -er: breit breit er
a, o und u werden zu ä, ö und ü: arm ä rm e r,
groß
Verwendung als Adverb
gr ö ß er , jung
j ü ng er
Ein Adjektiv kann auch in der Funktion eines
Adverbs stehen. Es bezieht sich dann auf das
Verb und wird nicht dekliniert: Die Sonne
scheint warm vom Himmel. Sie hatte ihn sehn-
süchtig erwartet.
Superlativ:
Zeichen ist die Endung -st: am klein st en
a, o und u werden oft zu ä, ö und ü: am gr öß-
t en, am j ü ng st en. Bei einigen Adjektiven wird
vor die Superlativendung -st ein -e- eingescho-
ben: am kürz e sten, am leicht e sten.
Der Superlativ kann auch ohne einen direkten
Vergleich einen sehr hohen Grad ausdrücken
(Elativ): Er hatte nicht die geringste Ahnung.
Die Verwendung der Adjektive
Adjektive können verschiedene Funktionen im
Satz übernehmen.
Verwendung als Substantiv
Attributive Verwendung
Die meisten Adjektive können wie Substantive
gebraucht werden. Man schreibt sie dann groß:
Weißt du schon das Neueste ? Wir wünschen
euch alles Gute !
Stehen sie vor dem Substantiv, werden sie
dekliniert und stimmen in Genus, Numerus und
738584738.002.png 738584738.003.png
Nicht flektierbare Wörter
Adverbien
Modale Adverbien: Sie geben die Art und
Weise an und beantworten die Fragen wie?,
auf welche Weise?, womit?: allein, zusammen,
umsonst, beinahe, genau, gern, leider, etwa,
anders, sehr.
Kausale Adverbien: Sie geben den Grund
oder die Ursache eines Geschehens oder einer
Handlung an und beantworten die Fragen
warum?, wozu?: folglich, darum, dennoch,
daher, deshalb, demzufolge.
oft (Positiv)
öfter/häufiger (Komparativ)
am häufigsten (Superlativ), gern
lieber
am
Ein Adverb kann an mehreren Stellen im Satz
stehen. Es kann nicht dekliniert werden, ist
also unveränderlich. Ein Adverb liefert immer
zusätzliche inhaltliche Informationen. Es gibt:
Lokale Adverbien: Sie geben einen Ort, eine
Herkunft oder ein Ziel an und beantworten
die Fragen wo?, wohin?, woher?: da, überall,
draußen, links, rechts, dorthin, unten, oben,
nirgends, fort.
Te m p o ra l e Adve r b i e n : Sie geben einen Zeit-
punkt, eine Dauer oder eine Wiederholung an
und beantworten die Fragen wann?, wie
lange?: montags, abends, wieder, heute, jetzt,
sofort, nochmals, bald, spätestens, schließlich,
niemals.
liebsten, bald
eher/früher/schneller
am
ehesten/frühesten/schnellsten, sehr
mehr
am meisten, wohl (= gut)
besser/wohler
am besten/wohlsten
Pronominaladverbien
Pronominaladverbien werden häufig wie
bestimmte Pronomen stellvertretend für etwas
gebraucht. Sie setzen sich aus den Adverbien
da, hier und wo + Präposition zusammen:
dabei, dahinter, danach, daran, darüber, dazwi-
schen, hierauf, hierdurch, hierunter, voraus,
wobei, worüber: Wissen Sie etwas Genaues da-
rüber ? Hiermit will ich nichts zu tun haben.
Kann ich mich darauf verlassen?
Die Steigerung der Adverbien
Nur wenige Adverbien lassen sich steigern.
Meist werden die Steigerungsformen von einem
anderen Wortstamm als dem der Grundstufe
gebildet (Ich gehe gern ins Theater, aber noch
lieber ins Kino):
Präpositionen
Die Stellung der Präpositionen
Dativ). Die Katze klettert
auf den Baum (wohin?
Akkusativ).
Bei Präpositionen, die verschiedene Kasus er-
fordern, richtet sich der Kasus des Substantivs
oder Pronomens nach der Präposition, die
zuletzt steht: Kommt ihr mit oder ohne
(Akkusativ) Kinder? – Wir kommen teils ohne,
teils mit (Dativ) Kindern.
Genitiv).
Man kann vier Bedeutungsgruppen unter-
scheiden nach:
dem Ort (lokal; Fragen wo?, wohin?): an der
Straße, auf dem Baum, in die Schule,
der Zeit (temporal; Frage wann?): an diesem
Tag, seit drei Tagen, um 12 Uhr,
dem Grund, Zweck, Folge (kausal; Fragen
warum?, wozu?): wegen des Feiertags, aus
Mitleid, durch stetes Üben,
der Art und Weise (modal; Frage wie?): mit
dem Plan, gegen meinen Willen, gemäß der
Vereinbarung.
Es gibt drei Möglichkeiten, wo eine Präposition
stehen kann:
vor dem Beziehungswort: nach Feierabend,
mit den Kindern, aus Berlin,
hinter dem Beziehungswort: der Kinder wegen,
der Natur zuliebe, der Ordnung halber,
Umklammerung des Beziehungswortes: von
heute an, um des Friedens willen, nach Süden
hin.
Verschmelzung von Präposition
und Artikel
Einige Präpositionen können mit Formen des
Artikels zu einem einzigen Wort verschmel-
zen: an/in/bei/von/zu + dem
Wechselpräpositionen
Einige Präpositionen können je nach Bedeutung
unterschiedliche Kasus erfordern:
Besonders häufig sind lokale Präpositionen,
die entweder Dativ oder Akkusativ erfordern:
Auf die Frage wo? steht der Dativ, auf die
Frage wohin? der Akkusativ: Wir stehen auf
am/im/beim/
vom/zum, an/in + das
ans/ins, zu + der
zur.
In zahlreichen Fügungen und festen Wen-
dungen sind nur diese verschmolzenen
Formen möglich: am schönsten, aufs Ganze
gehen, hinters Licht führen.
Konjunktionen
Nebenordnende Konjunktionen
Wetter heute schlecht ist, bin ich guter Laune.
Sie übernehmen verschiedene Funktionen und
können angeben:
einen Zeitpunkt (temporal): als, bevor, bis,
nachdem, sobald, während,
einen Grund (kausal): da, weil, zumal,
einen Zweck (final): damit, dass, um zu,
eine Bedingung (konditional): falls, wenn,
sofern, soweit,
einen Gegensatz (konzessiv): obwohl,
obgleich, wenn auch,
eine Art und Weise (modal): als ob, indem,
wie, dadurch dass.
Ohne eigene Bedeutung: dass, ob.
Unterordnende Konjunktionen, die Infinitiv-
gruppen einleiten, werden auch Infinitivkon-
junktionen genannt. Dazu gehören: ohne,
(an)statt, um: Sie entschieden sich, ohne mit der
Wimper zu zucken. Statt sich zu beeilen, trödel-
te er. Die Mannschaft kämpfte, um das Spiel
doch noch zu gewinnen.
Konjunktionen (Bindewörter) gehören zu den
unveränderlichen Wörtern. Sie verbinden Sätze
und Teile von Sätzen miteinander. Es gibt
nebenordnende Konjunktionen (un d, o d er,
aber, denn) und
unterordnende Konjunktionen (weil, obwohl,
dass, ob).
Konjunktionen stellen eine bestimmte inhaltliche
Beziehung zwischen den verbundenen Satzteilen
her. Neben einfachen Konjunktionen wie oder,
aber, ob gibt es mehrteilige wie sowohl – als
auch, entweder – oder, einerseits – andererseits.
Sie übernehmen verschiedene Funktionen:
Reihung, Zusammenfassung: und, (so)wie,
sowohl – als/wie, sowohl – als/wie auch,
Angabe von Alternativen: oder, entweder – oder,
Gegensatz, Einschränkung: aber, ( je)doch,
sondern,
Grund: denn .
Nebenordnende Konjunktionen verbinden
gleichrangige Haupt- und Nebensätze: Es
klingelte an der Tür, aber sie machte nicht
auf. Wir hoffen, dass es dir gut geht und dir
der Aufenthalt gefällt.
Wo r t g r u p p e n : sowohl in Rom als auch in
Paris, durch List oder durch Gewalt
Wörter: auf und ab, rechts oder links, arm,
aber glücklich
Wo r t t e i l e : West- und Osteuropa, be- oder
entladen
Bei Steigerungsformen stehen als und wie:
Er ist größer als sein Freund. Das Wetter ist so
schön wie gestern.
Unterordnende Konjunktionen
Unterordnende Konjunktionen schließen einen
Hauptsatz an einen Nebensatz an: Ich gehe
spazieren, weil die Sonne scheint. Obwohl das
einer Brücke (wo?
Präpositionen sind unveränderlich und bilden
mit einem übergeordneten Wort (meist ein
Substantiv oder Pronomen) eine Wo r t g r u p p e
(Präpositionalgruppe). Präpositionen bestim-
men den Kasus des Substantivs oder Prono-
mens: dank deiner Mithilfe ( dank
738584738.004.png
Verben
Ein Verb bezeichnet entweder einen Zustand (bleiben, enthalten),
einen Vo r g a n g (aufstehen, regnen) oder eine Handlung (arb eit en ,
malen). Verben werden kleingeschrieben und können konjugiert
(gebeugt) werden.
Konjugationsarten
ich glaube – ich glaub te ge glaub t
ich koche – ich koch te – gekoch t
Unregelmäßige (starke) Konjugation:
Hier verändert sich im Präteritum der Stamm-
vokal (z. B. i/a- oder ie/o -Wechsel), das Partizip II
wird mit der Vorsilbe ge - und der Endung -en
gebildet:
ich f i nde – ich f a nd – ge fund en
ich fl ie ge – ich fl o g – ge flog en
Gemischte Konjugation:
Im Präteritum und im Partizip II kommt es
zum Vokal- (und Konsonanten-) Wechsel im
Stamm. Im Präteritum tritt -t- zwischen Stamm
und Endungen. Das Partizip II wird mit der
Vo r s i l b e ge- und der Endung -t gebildet.
ich n e nne – ich n a nnte – ge nann t
ich d e nke – ich d a chte – ge dach t
Nach Art der Konjugation (Beugung) unter-
scheidet man regelmäßige und unregelmäßige
Verben sowie Verben mit Mischformen.
Regelmäßige (schwache) Konjugation:
Sie bildet das Präteritum mit -t- zwischen dem
Stamm und den Endungen und das Partizip II
mit der Vorsilbe ge- und der Endung -t:
Verbarten
dazu, bestimmte Zeitformen und das Passiv zu
bilden: Die Kinder haben geschlafen. Ich bin
aufgewacht. Er wurde geweckt. Sie können auch
selbstständig (als Vollverben) auftreten: Ich
habe keine Zeit. Sie wird Ärztin.
Modalverben
Infinitiv
Präsens
Präteritum
Partizip II
können
kann
konnte
gekonnt
mögen
mag
mochte
gemocht
dürfen
darf
durfte
gedurft
sollen
soll
sollte
gesollt
müssen
muss
musste
gemusst
wollen
will
wollte
gewollt
Verben lassen sich nach ihrer Selbstständigkeit
(Voll-, Hilfs-, Modalverben) und nach ihrer
Verbindung mit anderen Wortarten unterschei-
den (transitiv, intransitiv, reflexiv).
Reflexive Verben
Infinitiv
Präsens
Präteritum
Partizip II
Vollverben
Reflexive Verben haben ein Reflexivpronomen
bei sich, das sich auf das Subjekt des Satzes
zurückbezieht: Er bedankt sich . Ich schäme
mich . Sie sind intransitiv.
Vollverben können im Satz sinnvoll alleine ste-
hen: Ich lese ein Buch.
Hilfsverben
Modalverben
Transitive Verben
Infinitiv
Präsens
haben
ich habe
du hast
er/sie/es
hat
wir haben
ihr habt
sie haben
ich hatte
du hattest
er/sie/es
hatte
(...)
habend
gehabt
sein
ich bin
du bist
er/sie/es
ist
wir sind
ihr seid
sie sind
ich war
du warst
er/sie/es
war
(...)
seiend
gewesen
werden
ich werde
du wirst
er/sie/es
wird
wir werden
ihr werdet
sie werden
ich wurde
du wurdest
er/sie/es
wurde
(...)
werdend
geworden
Modalverben in Verbindung mit einem Voll-
verb im Infinitiv drücken aus, wie man etwas
tut: Können wir uns treffen? Ich muss den Ter-
min absagen. Es gibt sechs Modalverben:
können (Möglichkeit/Fähigkeit), dürfen
(Erlaubnis), müssen (Pflicht/Notwendigkeit),
mögen (Wunsch), sollen (Verpflichtung), wollen
(Wunsch/Absicht).
Transitive Verben haben ein Akkusativobjekt
bei sich und können das Passiv bilden: Sie liebt
ihr Kind. Das Kind wird geliebt.
Intransitive Verben
Intransitive Verben haben entweder kein
Objekt: Sie schweigt, oder ein Objekt im Dativ
oder Genitiv: Ich helfe ihm oder ein Objekt
mit Präposition: Er steht auf der Brücke. Viele
transitive Verben können intransitiv gebraucht
werden: Ich koche Nudeln. Ich koche gern.
Präteritum
Hilfsverben
Die Hilfsverben haben, sein, werden kommen
zusammen mit einem Vollverb vor und dienen
Partizip I
Partizip II
Die unveränderlichen Verbformen
Das Partizip I
Das Partizip II
Unveränderliche (infinite) Verbformen sind
Verben ohne Personal- und Tempusformen.
Sie verändern ihre Form nicht und sind unab-
hängig vom Subjekt. Diese sind der Infinitiv,
das Partizip I und das Partizip II.
Bildung:
Das Partizip I (Partizip Präsens) wird aus dem
Infinitiv mit der Endung -d gebildet: lesend,
spielend, schlafend, flimmernd. Ausnahmen:
sein seiend, tun tuend.
Verwendung:
Das Partizip I wird gebraucht:
als Adjektiv (und wird auch wie ein Adjektiv
dekliniert): der bröckelnde Putz, die weinen-
den Kinder,
als Adverb (und ist wie ein Adverb unverän-
derlich): Sie saß lesend im Garten,
als Substantiv (und wird dann auch wie ein
Substantiv dekliniert): Reisende nach Paris
bitte einsteigen!,
anstelle eines Satzes: Ein Lied pfeifend , ging er
vergnügt nach Hause (statt: Während er ein
Lied pfeift, … ).
Bildung:
Das Partizip II (Partizip Perfekt) wird in der
Regel mit der Vorsilbe ge- gebildet: gekauft, ge-
laufen. Bei Verben mit den Vorsilben be-, emp-,
ent-, er-, ge-, miss-, ver-, zer- sowie auf -ieren
entfällt ge-: bestellt, erzählt, verliebt, saniert.
Verwendung:
Das Partizip II bezeichnet ein bereits been-
detes Geschehen und wird zur Bildung von
Perfekt, Plusquamperfekt und Futur II ver-
wendet: ich habe geschrieben , er hatte regiert .
Man gebraucht es auch zur Bildung des Pas-
sivs: es wird getragen , sie wurden gerufen ,
als Adjektiv: das gebügelte Hemd,
als Adverb: Die Zeitung liegt gefaltet da,
als Substantiv: die Abgeordneten ,
statt eines Satzes: Vom Opa gelobt , freute er sich
(statt: Nachdem er … gelobt worden war, … ).
Der Infinitiv
Der Infinitiv ist die Grundform des Verbs. Alle
Verben enden entweder auf -en, -rn oder -ln :
holen, ändern, regeln.
Ein Infinitiv kann auch als Substantiv verwen-
det werden und wird dann großgeschrieben:
(Das) Lesen macht mir Spaß.
Infinitive können auch Kern einer Infinitiv-
gruppe sein. Diese können durch Infinitiv-
konjunktionen wie um, ohne oder anstatt ein-
geleitet werden: Ich bin da, um dir zu helfen .
Ohne zu schauen, ging er über die Straße.
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