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GERÄTE
Restaurierung alter Transceiver
Collins 32S-3 Zur Person
Michael Lass, DJ3VY
Jahrgang 1940, Ama-
teurfunkgenehmigung
seit 1957, Lehre der
Radio- uund Fernseh-
technik mit Meister-
prüfung, einige Jahre Funkoffizier auf
großer Fahrt, Geschäftsführer und Mit-
inhaber einer Elektronikfirma, nach
deren Verkauf im Ruhestand und noch
immer verliebt in gute Technik.
Eigene Pferde, diverse technische Ver-
öffentlichungen.
Michael Lass, DJ3VY
Als etwa Mitte der 60er Jahre der US-Dollar noch bei rekord-
verdächtigen 4,12 DM stand, war es schon aus finanziellen
Gründen nicht einfach, die hauptsächlich in USA produzierten
Amateurfunkgeräte zu kaufen. Da ich aus beruflichen Gründen
einige Reisen nach New York machen konnte, habe ich es trotz
knapper Kasse nicht lassen können, mir eine Collins S-Line
mitzubringen.
wieder Freude daran gefunden habe, ei-
ne S-Line zu restaurieren und betriebs-
bereit zu machen. Vielleicht geht es an-
deren, sammelnden Funkamateuren
ähnlich, und die folgenden Empfehlun-
gen und Tipps helfen etwas dabei. So-
fern dieser Vergleich überhaupt zulässig
ist, bin ich der Meinung, dass der 32S-3
das beste Gerät aus der ganzen Serie
ist, denn das Sendesignal ist auch heute
noch herausragend gut.
Anschrift:
Schlachte 43
28195 Bremen
mikelass.dj3vy@yahoo.de
Heute ein Klassiker: Collins 32S-3
„all controls are working smooth and
positiv in their actions“ hilft letztlich als
technische Zustandsbeschreibung we-
nig weiter. Auch muss der letzte Exper-
te, der schon alles versucht hat, nicht
unbedingt ein wirklicher Fachmann ge-
wesen sein, vielleicht oder sogar ver-
mutlich hat er mehr zerstört als heilge-
macht.
Wenn man sich dann doch entschlos-
sen bat, ein Gerät zu restaurieren, soll-
ten einige Dinge unbedingt vorhanden
sein: Ohne das technische „Instruction
Book“ geht gar nichts. Diese wirklich
gut gemachten Unterlagen sind als Ori-
ginal oder gute Kopien leicht zu be-
schaffen. Obwohl Collins über die Jahre
viele kleinere und größere Änderungen
ch fuhr in New York mit der Sub-
way nach Lower Manhattan und
kaufte bei Harrison ein, bei dem
sich in einem kleinen Laden die Lager-
ware an Funkgeräten bis zur Decke sta-
pelte. Ein Anblick den ich bis heute
nicht vergessen habe.
Diese Geräte haben mir für mehrere
Jahre viel Spaß gemacht, denn die Sum-
me der guten Eigenschaften war wohl
für die damalige Zeit einmalig. So ist es
auch nicht verwunderlich, wenn ich
nun aus etwas romantischer Nostalgie
Vorsicht geboten
Vielleicht handelt es sich um ein bereits
vorhandenes Gerät, das schon Jahre
nicht mehr benutzt worden ist oder es
wird eins gekauft, z.B. über Ebay. Doch
Vorsicht, das Qualitätsniveau ist sehr
unterschiedlich, und es gilt meist „ge-
kauft ist gekauft“, besonders bei Bestel-
lungen aus dem Ausland. Wenn der
Verkäufer das Gerät als „near mint“
oder in „perfect condition“ beschreibt,
muss das in den Augen des Käufers
noch lange nicht so sein. Die Definition
Bild 1: Die neuen, modernen Elkos haben in der Verdrahtung
ausreichend Platz
Bild 2: Ein kleiner Mikrofonübertrager wird mittels Aluwinkel
montiert, der sich auch leicht wieder entfernen lässt
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Wieder auf Sendung:
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GERÄTE
vorgenommen hat, passen die Schaltbil-
der und das Gerät meist so gut zusam-
men, dass es keine unüberwindlichen
Schwierigkeiten gibt. An vielen Stellen
werden Inbusschrauben verwendet, so-
dass ein Satz dieser kleinen Schlüssel
unbedingt gebraucht wird. Für den spä-
teren Abgleich werden ein Sechskant-
schlüssel von 2,5 mm und weitere, iso-
lierte Trimmwerkzeuge benötigt. Ob-
wohl die meisten Abgleichpunkte sich
gemäß Anleitung mit den „internen“
Signalen einstellen lassen, sind ein
Signalgenerator, ein Oszilloskop bis
50 MHz und ein Frequenzzähler hilf-
reich. Auch wird eine Kunstantenne
mit 50 " in möglichst guter Qualität
und ein HF-Anzeiger oder besser Watt-
meter benötigt.
Reinigung der Schalter geeignet, wobei
weniger mehr ist: Also nicht sprühen,
sondern einige Tropfen auf einen Q-tip
geben und damit die Schalterkontakte
bei mehrfacher Betätigung reinigen, bis
die Watte nicht mehr dunkel wird.
Auch hier die PA nicht vergessen, denn
diese Kontakte müssen Schwerarbeit
leisten. Wenn der Schlitten für die Ab-
stimmung quietscht, hilft auch hier
etwas Kontaktspray, z.B. an den Um-
lenkrollen und Führungen.
Das ist ohne Frage positiv für die Qua-
lität, aber die Lötstellen lassen sich nur
schwer öffnen, da alle Drähte mit ein
bis zwei Windungen umwickelt
und/oder sogar durchgesteckt sind. Bei
mir hat sich folgende Methode be-
währt: Zuerst wird das Lötzinn so weit
wie möglich mit einer mechanischen
oder elektrischen Lötsaugpumpe und
evtl. Entlötlitze entfernt. Dann mit dem
normalen Lötkolben die Lötstelle erhit-
zen und das zu entfernende Bauteil
ständig bewegen, während das Zinn ab-
kühlt. So lässt sich der richtige Draht
identifizieren und mit Hilfe eines schar-
fen Seitenschneiders ganz entfernen.
Das kann schon mal einige Minuten
Austausch notwendig
Auf den Austausch von Verschleißteilen
kann bei einem Gerät nach so langer
Betriebs- oder Lagerzeit nicht verzich-
tet werden. Hierzu zählen vor allem die
Röhren, die es zum Glück in USA im-
mer noch komplett und preiswert gibt.
Gute Erfahrungen habe ich mit der un-
ter [2] genannten Firma gemacht, die
pünktlich und günstig liefert, sich bei
einer Reklamation aber sehr schwer
tut. Am besten kauft man wohl einen
ganzen Satz und behält die alte Be-
stückung in Reserve. Müssen die PA-
Röhren selektiert werden? Ich denke
nicht, sonst hätte Collins darüber Anga-
ben gemacht. Die IM-Messung (Bild 7)
ist jedenfalls mit der normalen, zufälli-
gen Bestückung entstanden. Auf jeden
Fall sollten alle kleinen Elkos generell
ersetzt werden, was deswegen nicht
schwierig ist, weil die Abmessungen
heute kleiner geworden sind. Bild1
zeigt, wie sich die neuen Typen harmo-
nisch in die Verdrahtung einfügen.
Etwas erstaunlich war für mich, dass
auch Quarze Probleme machen. Gleich
neue kaufen? Nein, eine Reparatur ge-
lingt durchaus, wenn man etwas vor-
sichtig ist: Die Stifte oder Anschluss-
drähte werden zur Wärmeableitung in
einen kleinen Schraubstock gespannt
und dann das obere Gehäuse abgelötet.
Einen sichtbaren Fehler wird man
kaum finden, aber auch hier hilft das
Reinigen mit Aceton und Watte. Bei
mir hat es in jedem Fall geklappt, so-
wohl bei Quarzen für die HF als auch
für die ZF. Dann wird das kleine Gehäu-
se wieder zugelötet, nachdem vorher
altes Zinn entfernt worden ist. Falls es
doch einmal nicht klappen sollte, gibt
es preiswert Ersatz bei den unter [3]
und [4] genannten Firmen.
Hier ist sicher eine Information darüber
angebracht, wie überhaupt Komponen-
ten ersetzt werden können, denn alle
Collins-Geräte sind nach militärischer
Norm verdrahtet und gelötet worden.
Bild 3:
Der jetzt nieder-
ohmige Mikrofon-
eingang ist für
dynamische
Mikrofone ausgelegt
Aller Anfang …
Angefangen wird wohl am besten mit
einem Großreinemachen bis in wirk-
lich alle Ecken. Dafür hat sich bei mir
Aceton auf einem Wattebausch be-
währt, der zusammen mit einer abge-
winkelten Spitzzange fast überall hin-
reicht. Falls es mal ganz eng wird, hel-
fen auch Q-tips weiter. Das Aceton be-
seitigt den Schmutz recht gut, ohne
z.B. Beschriftungen oder Kunststoff-
teile merklich anzugreifen. Ausgenom-
men hiervon ist die Frequenzskala [1],
die wohl sensibel reagieren könnte.
Na klar, die Abschirmungen der PA und
der Abstimmkreise werden auch ausge-
baut, was mit wenigen Schrauben zu
erledigen ist. Hierzu muss die Position
des Bandschalters sorgfältig gekenn-
zeichnet werden, damit nicht später
das Adrenalin auf unangenehme Werte
steigt. Wenn diese Reinigungsarbeiten
gründlich gemacht werden, sind sie
eine gute Basis für die weitere Überho-
lung, denn da wird so mancher Fehler
ganz nebenbei entdeckt: Damit er nicht
versehentlich wieder vergessen wird,
habe ich diese Stellen gleich mit Binde-
garn oder einem Tyrap gekennzeichnet,
was nach erfolgter Korrektur wieder
entfernt wird.
Bei meinen Geräten ließen sich einige
Schalter nur schwergängig betätigen,
was wohl durch verharztes Öl in den
Buchsen verursacht wird. Die Abhilfe
ist zum Glück recht einfach: Knopf ab-
ziehen, Gerät auf die Rückwand stellen
und etwas Kontakt 61 an die Achse
sprühen. Dieses läuft oder kriecht
daran herunter, und nach einigen
Betätigungen bewegt sich alles wieder
wie neu. Das gleiche Mittel ist auch zur
dauern, aber ist es das Gerät nicht
wert?
Nun ist der Sender wohl soweit fertig,
dass er eingeschaltet werden kann.
Natürlich darf die Kunstantenne nicht
vergessen werden, die auch für die Ab-
gleicharbeiten benötigt wird. Falls hier
oder da bei einer groben Funktionskon-
trolle noch ein Problem auftauchen
sollte, was bei einem älteren Gerät völ-
lig normal ist, sollte dieses beseitigt
werden, bevor sensible Einstellungen
vorgenommen werden. Dabei wird
man schnell merken, wie sorgfältig
Collins die Abgleicharbeiten beschrie-
ben hat, denn da ist kaum etwas falsch
zu machen.
Bild 4:
Ein zusätzlicher
Quarz sorgt für
korrekten
Transceiver-Betrieb
bei Telegrafie
Sensibler Abgleich?
Aber Vorsicht: Wenn einem ein Schritt
„etwas seltsam vorkommt“, sollte un-
bedingt noch Zeit investiert werden,
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GERÄTE
T4 (Manuskriptnummer)
ligste Punkt sein, denn diese kann nur
nach dem Prinzip „try and error“ erfol-
gen. Hier muss der Trimmer einfach so
lange und sensibel verändert werden,
bis Anodendip und HF-Maximum exakt
zusammenfallen, was auch wieder auf
den anderen Bändern kontrolliert wer-
den sollte.
Bild 5:
Das mechanische
Filter funktioniert
so gut wie am
ersten Tag
Eigenständige Änderungen
Wenn man ein älteres Gerät überholt,
sollte man sich immer die Frage stellen,
ob alles streng im Originalzustand blei-
ben soll, oder ob kleine Anpassungen
an den persönlichen Geschmack er-
laubt sind. In meinem Gerät habe ich
zwei Änderungen vorgenommen, die
sich jedoch beide auch leicht wieder
rückgängig machen lassen. Bild 3 und
4 zeigen die Stromlaufpläne: Da SSB-
Sender für Sprachübertragung am bes-
ten mit einem niederohmigen, dynami-
schen Mikrofon zusammen funktionie-
ren, habe ich am Mikrofoneingang ei-
nen Trafo 1:10 eingebaut, der an einem
kleinen Aluwinkel, siehe Bild 2 , befes-
tigt ist. Dort lässt sich jetzt ein Headset
anschließen, wobei der Hörer seine NF
aus der Anti-Vox bekommt. Die zweite
Änderung betrifft die Seitenbandquar-
ze, denn dort hat Collins damals etwas
gespart: Bekanntlich lässt sich die
S-Line transceive betreiben, aber in
Stellung CW stimmt die Sende- nicht
mit der Empfangsfrequenz überein. Da-
zu muss man einen dritten Quarz auf
455,00 kHz spendieren, den es z.B. bei
[4] gibt. Bei einer NF-Tonhöhe im Rx
von 750 Hz stimmt dann die Sendefre-
quenz ganz genau.
Naturgemäß werden an jedem Gerät
völlig unterschiedliche Mängel vorhan-
den sein. Trotzdem könnte die Aufzäh-
lung der Fehler an meinem 32S-3, ei-
nem Gerät mit recht hoher Seriennum-
mer und sonst in ordentlichem Zu-
stand, hilfreich sein, wobei alle Kleinig-
keiten hier unberücksichtigt bleiben
sollen.
1. In der PA war die Drossel L120 ver-
mutlich verbrannt und ist dann einfach
durch einen Widerstand ersetzt wor-
den. Diese unsachgemäße Änderung
wurde zum Glück schon beim Reinigen
gefunden, und hätte wohl zu einem
schwierig auffindbaren Leistungsver-
lust geführt.
2. Der Ringmodulator ließ sich nur
schlecht abgleichen, und die Trägerun-
terdrückung war außerhalb der Spezifi-
kation, was auf eine oder mehrere
schlechte Dioden im Ringmodulator
Bild 6:
Auch ohne Neu-
abgleich korrekt:
Die 2. ZF bei 3 MHz
um zu prüfen, ob nicht doch noch
etwas defekt ist. Gerade die überall ver-
bauten Kohlemassewiderstände haben
die Tendenz, hochohmiger zu werden.
Der Abgleich der abgestimmten HF-
Kreise muss besonders sorgfältig bei be-
triebswarmen Gerät ausgeführt wer-
den, da sich sonst später die Abstim-
mung im Betrieb schwammig anfühlt
und nicht eindeutig ist. Ein Diodentast-
kopf mit Voltmeter ist heute etwas
überholt, denn ein entsprechend breit-
bandiges Oszilloskop, das einfach an
den Konverter-Ausgang angeschlossen
wird, vereinfacht die Arbeit sehr. So-
fern die Induktivitäten und Trimmer
um größere Beträge korrigiert werden
müssen, sollte man den Abgleich si-
cherheitshalber nochmals vornehmen.
Eine gute Methode der Prüfung besteht
darin, die HF-Anzeige auf dem Scope
mit dem Gitterstrom-Maximum zu ver-
gleichen; diese müssen natürlich zu-
sammenfallen. Auch Collins scheint
diesen Punkt für besonders wichtig zu
halten, denn die Kreise des Quarzoszil-
lators werden nochmals getrennt auf
maximalen Gitterstrom abgeglichen.
Im Zuge dieser Arbeiten wird auch
gleich die Neutralisation des Treibers
und der PA eingestellt, die vorsorglich
auf den drei höchsten Bändern kontrol-
liert werden sollten, wie wir noch se-
hen werden. Bei aller Sorgfalt ist Col-
lins aber auch ein Fehler unterlaufen,
denn der Abgleichpunkt 4.5.2 (T2 auf
Maximum stellen), ist ohne Weiteres
nicht möglich, einfach weil der Kreis so
stark bedämpft ist, dass er sich nicht
spürbar abgleichen lässt. Da hilft nur,
R90 für diesen Schritt zu entfernen
oder alles so zu lassen, wie es ist.
Die Einstellung der Neutralisation der
Gegenkopplung dürfte wohl der kniff-
420
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GERÄTE
schließen lässt. Da es das Original-
Quartett oder die 1N34A bzw. 1N198
nicht mehr gibt, habe ich Schottky-
Dioden HP2800 verwendet, die auf
annähernd gleiche Flussspannung bei
1 mA selektiert wurden. Nach Anpas-
sung des Phasenkondensators war auf
Anhieb ein sauberer und stabiler Ab-
gleich möglich.
3.Alle sechs Sensewiderstände in den
Katoden der PA-Röhren hatten ihre
Werte in Richtung hochohmig verän-
dert, sodass bei „korrektem“ Anoden-
strom nur ein Bruchteil der Ausgangs-
leistung abgegeben wurde. In einem
solchen Fall sollte nach dem Austausch
der Widerstände die Stromanzeige neu
kalibriert werden, indem das Gerät aus-
geschaltet wird und ein Konstantstrom
aus einer DC-Quelle von 200 oder
300 mA an den Katoden eingespeist
wird. Die Anzeige des Messgerätes
wird dann mit R52 bzw. einem Parallel-
widerstand dazu korrigiert.
4.Ein nur sehr selten auftretender,
thermischer Aussetzer hat mich einige
Stunden Suchen gekostet. Wie immer
war es hinterher ganz einfach, denn es
lag nur an der 12AT7 im 2. Mischer.
Trotz der Mühe sollte man sich eine
Nachkontrolle auf keinen Fall sparen.
5.Der Quarz für USB lag soweit neben
der Sollfrequenz, dass es bereits am
Klang der Modulation hörbar war.
Auch hier hat das Öffnen und Reinigen
geholfen, so wie vorher beschrieben.
Wer die Frequenzen messen kann, soll-
te es vorsorglich tun. Eine Abweichung
von ±20–30 Hz scheint normal und in
Ordnung zu sein.
6.Hier noch die Beschreibung eines
Fehlers, der bei mir nicht vorgekom-
men ist, über den aber detailliert im In-
ternet berichtet wird. Danach soll C56
in der Neutralisation der Gegenkopp-
lung altern und so frequenzabhängig
werden. Wenn diese Einstellung also
wenig stabil ist und auf den hohen Bän-
dern, besonders 21 MHz, abweichende
Werte zeigt, sollte der Durchführungs-
kondensator immer ersetzt werden.
Vermutlich wird er aber nicht so leicht
zu beschaffen sein, sodass nur übrig
bleibt, C166/C167 stattdessen zu ver-
wenden. Diese Kondensatoren in der
Heizleitung der PA sind nicht kritisch
und können gegen ähnliche, verfügbare
Typen mit ausreichend hohem Strom
ausgetauscht werden. Angeblich soll
dieser Fehler nur bei den länglichen,
„normalen“ Dukos auftreten und nicht
bei der Mica-Ausführung, die einen
größeren Durchmesser hat und flach
ist. Offensichtlich hat Collins diesen
Fehler erkannt und durch eine bessere
Technologie behoben. Daher dürfte die-
se Fehlerbeschreibung hauptsächlich
auf den 32S-1 und „frühe“ KWM-2 zu-
treffen.
ber- und Endstufe, die in dieser Form
von keinem anderen Hersteller verwen-
det worden ist.
Wer die Lackierung des Gehäuses ver-
bessern oder erneuern möchte, sollte
auf keinen Fall Spraydosen verwenden,
denn das Ergebnis wird immer unbe-
friedigend sein. Aber welcher Farbton
ist der richtige? Annähernd passen
nach Meinung eines Fachmannes die
RAL-Töne 7030 für das Gehäuse und
7038 für den Trimmring. Um die exak-
te Farbe zu finden, habe ich mir einen
Brillux Farbtonfinder „Pablo“ geliehen,
mit diesem an einem Originalgehäuse
und Trimmring den Farbton bestimmt:
Gehäuse NCS S4502-G und Trimmring
RAL 7038. Nach diesen Angaben kann
im Fachhandel die richtige Farbe ange-
Abschließende Arbeiten
Wie gut geht ein fast 40 Jahre altes
Gerät, wenn man es mit modernen
Messgeräten kontrolliert? Dies soll an
drei Beispielen gezeigt werden, die mit
einem Netzwerk- bzw. Spektrumanaly-
sator aufgenommen wurden. Bild5
zeigt die Selektionskurve des mechani-
schen Filters auf 455 kHz, die noch so
gut aussieht, als ob das Teil gerade erst
geliefert worden wäre. Der Abgleich
Bild 7:
Erstklassig sauberes
Ausgangssignal
dankGegenkopplung
in Treiber- und
Endstufe
des Bandpassfilters auf 3 MHz, der
2. ZF, könnte nicht besser sein, wie
Bild 6 zeigt. Auch der Intermodula-
tionsabstand, siehe Bild 7 , der bei etwa
80 W Ausgangsleistung auf 14 MHz ge-
messen wurde, ist mit rund 46 dB unter
Träger hervorragend gut, besonders im
Vergleich zu manchen modernen Gerä-
ten. Hier zeigt sich deutlich die positive
Wirkung der Gegenkopplung in Trei-
mischt werden. Wer es perfekt haben
möchte, lässt den alten Lack durch
Sandstrahlen komplett beseitigen und
dann alles neu lackieren.
Kürzlich habe ich insgesamt acht Gerä-
te überholt und dabei einige Dutzend
kleine und größere Fehler behoben.
Neben schlechten oder defekten Bau-
teilen waren es aber im Wesentlichen
die wenig fachmännischen „Experten“,
die die weitaus meisten Mängel erst
eingebaut haben. Zum Glück haben alle
so schlimme Lötstellen hinterlassen,
dass das Suchen dadurch wesentlich er-
leichtert wurde, was eigentlich ein
schlechter Trost ist. Mein Tipp: Wer
sich selbst nicht sicher ist, sollte doch
lieber wirklich fachliche Hilfe in An-
spruch nehmen, auch wenn diese ei-
nen kleinen Obulus kosten sollte. Diese
alten und schönen Collins Geräte sind
es allemal wert!
Literatur und Bezugsquellen
[1] Olaf Grage, DJ7TE:
„Collins-Skalen, S-Line und KWM2“,
CQ DL 12/06, S.866ff.
[2] The Tube Center, customerservice
@thetubecenter.com
[3] H. M. International,
info@hminternational.be,
Tel. +32 14 54 89 55, (HF-Quarze)
[4] Quarztechnik,
info@quarztechnik.com,
Tel. (0 65 92) 9 20 70, (ZF-Quarze)
CQ DL 6-2009
421
762949444.006.png 762949444.007.png
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