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GERÄTETEST
PA ALPIN 200
Bis zu 15 dB Verstärkung
Ulfried Ueberschar, DJ6AN
Zwei Röhren vom Typ 4CX800A arbeiten in dem 40 kg schweren
Verstärker für Kurzwelle. Aktuelle Betriebsparameter werden
übersichtlich auf einem LC-Display dargestellt. Der Test zeigt,
wie sich das Gerät in der Praxis und am Messplatz verhält.
ber einige Jahre hinweg habe
ich auf allen einschlägigen
Flohmärkten zum jeweiligen
Schrecken meiner Frau ausreichend
Bauteile zusammentragen können, wie
sie zum Bau eines hochwertigen
röhrenbestückten Linearverstärkers für
Kurzwelle erforderlich sind. Mit der
von Reimesch Kommunikationssyste-
me GmbH auf der HAM RADIO vorge-
stellten ALPIN 200 kommt nun die
ernsthafte Verlockung auf mich zu, die-
ses Vorhaben einem finalen Beschaf-
fungsvorgang weichen zu lassen.
Christian Reimesch, DL2KCK, und der
bulgarische Produzent haben es sich
zudem zur gemeinsamen Aufgabe wer-
den lassen, einen Linearverstärker zu
entwickeln und zu fertigen, der an Aus-
gangsleistung, geringen Signalverzer-
rungen, einfacher Handhabung und sta-
bilem Betrieb möglichst keine Wün-
sche offen lässt. In wie weit und womit
diese Vorgaben verwirklicht worden
sind, soll dieser Testbericht zeigen.
den Anforderungen völlig gerecht wird.
Er füllt mit seinen beiden durch den
Cu-Wickel gezogenen Schnittbandker-
nen nahezu ein Viertel des PA-Gehäu-
sevolumens, ohne dass dabei sein ma-
gnetisches Streufeld feststellbare Beein-
trächtigungen in der benachbarten
Elektronik hinterlässt.
Wer versucht, die fertig zusammenge-
baute ALPIN 200 allein aus der Ver-
packung heben zu wollen, der wünscht
sich, dass der Transformator getrennt
geliefert und erst am Betriebsort einge-
baut werden müsste. Und so wird es
beim Versand auch gehandhabt, wie
mir Christian Reimesch versichert: Als
einzige Eigenleistung hat der Käufer
den Transformator nach der Lieferung
mit vier Schrauben M8 mit seinen Hal-
tewinkeln über den Bohrungen auf das
stabile Bodenblech des Gehäuses zu
montieren. Die Anschlussleitungen der
Primär- und der Sekundärwicklungen
sind dann verwechselungsfrei mit
Steckverbindungen anzuschließen.
Die Isolierschläuche über den An-
schlussleitungen sehen nach hoher Le-
benserwartung und Spannungsfestig-
keit aus. Es empfiehlt sich jedoch von
selbst, deren Verletzung durch scharf-
kantiges Knicken bei der Montage zu
vermeiden. Hochspannungsüberschlä-
ge und Kurzschlussströme können so
sicher ausgeschlossen werden. Es sei in
diesem Zusammenhang allerdings nicht
verschwiegen, dass zuvor 21 Kreuz-
schlitzschrauben mit einem PH1-
Schraubendreher aus ihren sorgfältig
eingesetzten Einpressmuttern mit M3-
Gewinden zu drehen sind, um den HF-
dichten Gehäusedeckel abheben zu
können.
Gesamtansicht der PA ALPIN 200 (Abmessungen B × H × T =
470 mm × 200 mm × 460 mm einschließlich 42 mm Lüfterüber-
stand)
Das übersichtliche
Bedienfeld
Konstruktionsdetail
– der Hochvolt-
Sicherheitskurz-
schlussschalter
Kraft = Masse
mal Beschleunigung
Der Netztransformator ist erwartungs-
gemäß das gewichtigste Bauteil der
Endstufe. Mit ca. 22 kg nimmt er mehr
als die Hälfte des Gewichts des Verstär-
kers in Anspruch. Während für die klei-
nere Schwester ALPIN 100 [1] mit ei-
ner 4CX800A noch gemutmaßt wurde,
dass eine höhere Leistungsklasse mit
zwei Stück 4CX800A nur noch mit ei-
nem Drehstromtransformator zu ver-
sorgen sein dürfte, gelang es den Kon-
strukteuren, für die ALPIN 200 den-
noch einen Einphasentransformator
maßgeschneidert fertigen zu lassen, der
Blick in
den HF-Teil
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für die Kurzwelle
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GERÄTRTEST
T4 (Manuskriptnummer)
Literatur und Bezugsquellen
[1] Zu der „kleinen Schwester“ der
ALPIN 200, ALPIN 100, findet man
einen Testbericht unter: www.rei-
mesch.de/download/amateurfunk/
alpin/alpin-funkamateur.pdf
[2] Kontakt: Reimesch Kommunika -
tionssysteme GmbH, Technologiepark
Bergisch Gladbach, Friedrich-Ebert-
Straße, 51429 Bergisch Gladbach,
Tel. (0 22 04) 58 47 51
Rückansicht und
Kühlluft-Eintritt
[3] Grundlagenartikel zu Testberich-
ten in der CQ DL wurden veröffent-
licht in den Ausgaben: 11/98, S.
861ff., Ergänzungen/Berichtigungen
dazu in CQ DL 3/99, S. 227, und
CQ DL 4/99, S. 287
Primitive Blechschrauben habe ich kei-
ne entdecken können.
Die Mikroprozessorbaugruppe befindet
sich HF-geschirmt hinter der Frontplat-
te.
Die Hochspannungsgleichrichterschal-
tung ist in Spannungsverdopplerschal-
tung ausgeführt. Alle Dioden sind in be-
währter Weise mit einer Widerstands-
schutzbeschaltung versehen, mit der die
zulässigen Diodensperrspannungen
gleichmäßig verteilt, eingehalten werden.
Im selben Volumenteil des Gehäuses be-
findet sich auch die Anlaufstrombegren-
zung der 230-V-Netzzuführung. Mir war
anfänglich nicht bekannt, dass diese nütz-
liche Baugruppe in der Endstufe bereits
serienmäßig eingebaut ist. Deshalb hatte
ich vor der ersten Inbetriebnahme vor-
sorglich eine eigene Anlaufstrombegren-
zung zwischen 230-V-Steckdose und
Netzstecker der ALPIN 200 eingefügt.
Und frei nach dem Motto „die meisten
Fehler baut man sich selbst ein“ revan-
chierte sich die ALPIN 200 etwa 30 Se-
kunden nach Betätigung des Netzschal-
ters mit automatischer Abschaltung. Und
dies auch nach dem zweiten Versuch
noch einmal.
Nach meiner besorgten telefonischen An-
frage machte mich Christian Reimesch
mit dem Geheimnis um die bereits einge-
baute Anlaufstrombegrenzung vertraut.
Ihre Fähigkeit stellte sie dann auch vor-
bildlich unter Beweis, indem sie während
der weiteren Tests keine meiner Siche-
rungsautomaten zu einer Überstromab-
schaltung veranlasste.
Die Hochspannungs- und
die Mikroprozessorbaugruppe
Ein weiteres Viertel des PA-Volumens
wird von der Mikroprozessor-Baugrup-
pe und der Hochspannungsgleichrich
S/E-Umschaltung
mit zuverlässigem
Vakuumrelais und
VSWR-Koppler
Der Mistral
1,6 kW Anodenverlustleistung, dazu die
Kupfer- und die Eisenverluste des Trans-
formators und aller anderen stromdurch-
flossenen Bauteile erfordern eine gut
durchdachte und zuverlässige Kühlung.
Sie soll zudem die Freude am Betrieb der
ALPIN 200 nicht durch unnötige Strö-
mungsgeräusche stören.
Erreicht wird dies durch zwei strömungs-
technisch in Reihe geschaltete Kühlstu-
fen. Vor der ersten ist ein Papst-Axialge-
bläse montiert. Es befindet sich vor einem
kreisförmigen großflächigen Rückwand-
einlass. Über ihn wird geräuscharm fri-
sche Luft mit geringer Strömungsge-
schwindigkeit in das rückwärtige Gehäu-
seteil eingeblasen. Der Transformator, die
Hoch-und Hilfsspannungserzeugung wer-
den umströmt und der vorbeigeleitete
Luftstrom tritt durch die perforierte
Trennwand in den HF-Verstärkerteil ein.
Vorbei am # -L-Filter und der Anoden-
drossel wird der Luftstrom von der Unter-
druckseite eines Radiallüfters aufgenom-
men, angemessen komprimiert und der
Sockelkammer der beiden Endröhren zu-
geführt.
Die beiden luftdicht den Röhrenradiato-
ren übergestülpten „Kamine“ verhindern
den seitlichen Luftaustritt und zwingen
Details der PA-Kathodenbasisschaltung
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CQ DL 11-2009
-
terschaltung in Anspruch genommen.
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GERÄTETEST
Schaltbild
# # -L-Ausgang
den Luftstrom zwischen den Radiatorla-
mellen oben aus den vergitterten Öffnun-
gen im Gehäusedeckel auszuströmen.
Der während der Sendezeit mit 1,6 kW
Verlustleistung auf über 100 °C aufge-
wärmte Luftstrom darf selbstverständlich
nicht wieder vom rückwärtigen Lüfter
„eingeatmet“ werden. Die beiden kreis-
runden Ausgänge im Gehäusedeckel bla-
sen den erwärmten Luftstrom deshalb
steil nach oben. Von den Schutzgittern
über den PA-Röhren einmal abgesehen,
wird dabei keines der von außen zugäng-
lichen Gehäuseteile mehr als handwarm.
HF-technisch greift das Schaltungskon-
zept auf zwei bewährte Grundsätze
zurück, den aperiodischen HF-Eingang
und das # -L-Filter im Ausgang.
tungen, die bei Übersteuerung ein
Dämpfungsglied in die Gitterzuleitung
legen oder, wenn es erforderlich wird,
sogar den ganzen Verstärker ausschal-
ten, oder zumindest in den Stand-by-
Mode bringen. Im Test konnte diese
Schutzschaltung (den Entwicklern sei
Dank) nicht überrumpelt werden.
der Frontplatte wahlweise umgeschaltet
werden.
Gestaltung der Frontplatte
Die Bedien-Abstimm- und Anzeigeele-
mente auf der Frontplatte bedürfen für
den praktischen Einsatz nahezu keiner
weiteren Erläuterung. Auf der linken
Hälfte der Frontplatte befinden sich der
Der Output
Das # -L-Filter am Ausgang sorgt dafür,
dass die aus nichtlinearen Röhrenkennli-
nienteilen möglichen unerwünschten
Signale, also Oberwellen, Nebenwellen
und die Außerbandaussendungen gerin-
ger bleiben, als es die Amateurfunkver-
ordnung vorschreibt.
Das dem # -Teil nachgeschaltete L bildet
hierzu zusammen mit der Last einen fre-
quenzproportionalen Spannungsteiler,
der insbesondere bei der Oberwellen-
dämpfung gegenüber einem einfachen # -
Filter seine Vorteile zeigt. Ein nützlicher
Nebeneffekt des # -L-Filters ist zudem,
dass die Drehkondensatoren mit ihren
Kapazitäten in mechanisch handlichen
Größenordnungen spannungsfest gefer-
tigt werden können.
Der # -Teil des Anodenkreises wird für die
Amateurfunkbänder von 7 bis 28 MHz
durch eine verlustarme Luftspule gebil-
det. Für das 160-m- und das 80-m-Band
liegt zusätzlich eine Ringkerninduktivität
mit der Luftspule in Reihe. Wilde Schwin-
gungen im VHF- und UHF-Bereich wer-
den in bewährter Weise durch bedämpfte
Induktivitäten direkt an den Anodenan-
schlüssen vermieden. Das L-Glied am
Ausgang zum Antennenanschluss hin ist
für alle Bänder eine umschaltbare Induk-
tivität, gewickelt auf einen Ringkern.
Zwei Antennenausgänge auf SO-239
Buchsen, A1 und A2, stehen zur Aus-
wahl. Sie können mittels Drucktaster auf
Der Input
Die beiden Tetroden werden HF-parallel
in Kathodenbasis-Schaltung betrieben.
Sie sind am Steuergitter nicht mit einem
Resonanzkreis beschaltet, sondern breit-
bandig mit einem 50-" -Abschlusswider-
stand, der maximal mit 100 W belastet
werden kann, reflexionsarm abgeschlos-
sen; die Kathoden liegen über nicht-kapa-
zitiv-überbrückte Kathodenwiderstände
auf Massepotenzial. Durch diese beiden
Schaltungsdetails entfallen kritische Neu-
tralisationsmaßnahmen.
Das Steuergitter einer Tetrode verträgt
nach Herstellerangaben lediglich 2 W
(!) Verlustleistung; und dem U g -/U a -
Kennlinienfeld ist zu entnehmen, wie
spontan der Gitterstrom bei einer An-
steuerung mit einem Scheitelwert von
über 0 V gegen Kathode zunimmt und
die Gefahr zur Vernichtung der wert-
vollen Röhren bei einigen Watt Ansteu-
erleistung in Millisekunden zur Wahr-
heit werden kann. Der Verstärker ver-
fügt deshalb über flinke Schutzschal-
Die gemessene Stand-by-Temperatur am Luftauslass beträgt
ca. 35 °C
Röhrenkennlinie 4CX800A; steiler Gitterstromeinsatz bei U g >0 V
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T4 (Manuskriptnummer)
Spannungs- und Zeitmaßstäbe sind am Skalenrand angegeben. Obere Bildschirmhälfte:
Signalverlauf an der Buchse „RELAY“. Die „Seele“ der Cinch-Buchse wird getastet ge-
gen Masse (0 V), hier bei t1 = 0,000 s. Untere Bildschirmhälfte: Signalverlauf an der
Buchse „KEY OUT“; der Relaiskontakt senkt die zur Messung hochohmig angelegte
Hilfsspannung nach t2 = 2,34 ms Verzögerung ab
•A1/A2 zum Umschalten auf den ge-
wünschten Antennenausgang.
Die fünf LED am LC-Display:
•Rot, mit der Bezeichnung Tx, leuchtet
während des Sendens
•Grün, mit der Bezeichnung OPR, zur
Kennzeichnung der Betriebs -
bereitschaft
•Gelb, mit der Bezeichnung ATT, wenn
der eingebaute Abschwächer einge-
schaltet ist
•LED A1 und A2 zeigen den jeweils ak-
tiv geschalteten Antennenausgang an.
Der Taster (POWER) befindet sich in der
rechten unteren Ecke der Frontplatte. Er
wird aber erst bedienbar, nachdem der
Hauptnetzschalter auf der Rückwand ein-
geschaltet wurde.
Multifunktionales Display
Das vierzeilige LCD ist das multifunktio-
nale Anzeigemedium der ALPIN 200.
Mit den beiden Tastern UP und DOWN
ist es möglich, sich auf dem vierzeiligen
LCD-Display rasch einen Überblick über
die diversen Betriebsparameter der AL-
PIN 200 zu verschaffen: Vorwärtsleis
Drehknopf des Bandumschalters und die
beiden Drehknöpfe für den Anodendreh-
kondensator (Tune) und den Last-Drehko
(Load).
Auf der rechten Hälfte der Frontplatte
befinden sich vier Drucktastenschalter
und die Anzeigeelemente. Die Druck -
tas tenschalter:
•STBY/OPR zum Umschalten zwischen
Stand-by und Betrieb
•DOWN und UP zum „Durchblättern“
des Displays und
-
tung, Antennen-SWR, Schirmgitter-
Strom, Hochspannung, Anodenstrom,
Luftaustrittstemperatur (im Stand-by-Mo-
de).
Dabei konnte ich beobachten, dass der
Mikroprozessor sehr sensibel selbst auf
rasche Pegeländerungen reagiert, wie sie
zum Beispiel in der PEP-Hüllkurve eines
Zweitonsignales vorkommen.
Die beiden Spektren zeigen jeweils am Beispiel der Eintonaussteuerung im 20-m-
Band, dass sowohl bei 750 W PEP (ca. 59 dBm) wie auch im Test mit 3 dB mehr, die
Oberwellen gegenüber dem Träger um 65 dB abgesenkt sind. Oberhalb der dritten Har-
monischen sind zudem sämtliche unerwünschten Signale mehr als 80 dB abgesenkt.
Die Amateurfunkverordnung kann zufrieden sein
Bandwechsel
und Abstimmvorgang
Wer von seinem Trx her gewohnt ist,
durch Antippen einer Tune-Taste die An-
passung zwischen Antennenanschluss
und Sender in Sekundenbruchteilen ab-
genommen zu bekommen, der wird von
der ALPIN zwar nicht in gleich perfekter
Weise verwöhnt; die Entwickler haben je-
doch ähnlich wie bei dem sportlichen Un-
terschied zwischen Schalt- und Automa-
tik-Getriebe eines Pkw als Kompromiss
für den manuell durchzuführenden Ab-
stimmvorgang eine mikroprozessorge-
steuerte Abstimmungsunterstützung
über die LC-Anzeige zu bieten.
Es ist nicht mehr erforderlich, in flinker
Folge abwechselnd zwischen Anoden-
strom-Dip und maximaler Ausgangsleis -
tung mit den beiden Abstimmknöpfen
TUNE und LOAD hin und her das Ab-
stimmungsoptimum zu suchen. Bei der
ALPIN 200 geht das einfacher und
schneller!
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tung, Rücklaufleistung, HF-Eingangsleis
762958977.007.png 762958977.008.png
GERÄTETEST
Die Bedienungsanleitung empfiehlt
hier fünf Schritte, die zielstrebig zur op-
timalen Abstimmung führen. Dazu ist
der Verstärker per Band-Umschalter auf
das gewünschte Band einzustellen, der
TUNE- und der LOAD-Knopf nach ei-
nem Tabellenwert voreinzustellen und
mit dem Load-Knopf der Pfeilrichtung
der LC-Anzeige zu folgen. Der Rest bis
zum Leistungsmaximum ist eine iterati-
ve Kleinigkeit.
den Test besser im Winter hätte aus-
führen sollen!
Technische Daten
Frequenzbereich: alle Amateurfunk-
bänder 1,8–29,7 MHz
Eingangsleistung: 60 W
Ausgangsleistung: 2000 W CW
HF Verstärkung: 15 dB
Abschwächer: 6 dB
Oberwellendämpfung: 1,8–29,7 MHz
>50 dB
Hochspannung: ca. 2550 V bei Last;
primär 230 V AC
Intermodulationsabstand: >35 dB
Röhren: 2 x 4CX800A (GU74B),
zwangsbelüftet
Spannungsversorgung:230 V AC, 50 Hz
Maße: (L x B x H)
470 mm x 415 mm x 190 mm
Gewicht: 40 kg
Wechselstrom-Absicherung: max. 20 A
Den Autor erreichen
Sie unter: Ulfried Ue-
berschar, DJ6AN, Zum
Scherbüchel 16,
51503 Rösrath,
dj6an@darc.de
Sicherheit beim Öffnen
des Verstärkers
In zeitlichen Abständen, die der eige-
nen Erfahrung unterliegen, wird es er-
forderlich sein, den Verstärker von sei-
nen 21 Schrauben zu befreien und den
Gehäusedeckel abzunehmen, und sei
es nur, um den von den Lüftern im Lau-
fe zahlreicher Betriebsstunden einge-
blasenen Staub zu entfernen. Dass zu
diesem Zweck zuvor der Netzstecker
zu ziehen ist, bedarf wohl keiner weite-
ren Ermahnung.
Mit dem Abheben des Gehäusedeckels
wird zugleich die Restladung der Kon-
densatoren in der Hochspannungsquelle
gegen Masse kurz geschlossen. Ein weite-
rer Schalter unter dem Deckel verhindert
zudem, dass die Anfahrprozedur des Mi-
kroprozessors starten kann. Für die Si-
cherheit ist also Vorsorge getroffen, die
nur noch durch eigene Unvernunft oder
Leichtfertigkeit überlistet werden kann.
Verhalten der Tx-/Rx-
Umschaltung (full BK)
Um eine zuverlässige und schnelle Sen-
de/Empfangsumschaltung zu ermögli-
chen, ist die ALPIN 200 mit Vakuum-
Relais im HF-Ein- und im Ausgang aus-
gestattet. Je nach Anforderung des Ope-
rators ist es möglich, die Senderum-
schaltung in herkömmlicher Weise
durch eine vom Trx kommende PTT-
Schaltleitung direkt an der Buchse RE-
LAY gegen Masse auszuführen. Hier lie-
gen im ungeschalteten Zustand 12 V
Leerlaufspannung an. Der geschaltete
PTT-Strom beträgt 11 mA gegen Masse.
Mittels eines Feinstromes über den Re-
laiskontakt in Ruhe und eine spezielle
Funktion des Mikrocontrollers wird si-
cher verhindert, dass die Sendeum-
schaltung jemals „heiß“ erfolgen kann.
Puristen wünschen sich jedoch, zuerst
den Sendeweg im Leistungsverstärker
ohne Lichtbogen-Kontaktabbrand und
danach erst dem Trx die Sendefreigabe
zu erteilen. Hierzu verfügt die ALPIN
200 über die Buchse KEY OUT.
nen ich bei dem Testgerät als erfüllt be-
werten kann (Kas ten) . Der SWR-Be-
reich 3:1 (16...150 " ) wurde nicht ge-
prüft.
Die ALPIN 200 ist bei Reimesch Kom-
munikationssysteme GmbH [2] zum
Preis von 3950 € inkl. 19 % MwSt er-
hältlich. Doch nun kommt für mich die
Frage auf, soll ich das meiner Frau
wirklich so ungeschminkt sagen?
Die Leistungspegel
wurden unabhängig
vom Spektrumanaly-
sator mit einem ther-
mischen Leistungs-
messer gemessen.
Bilanz und Preis
Der Linearverstärker ALPIN 200 stellt
sich mit technischen Daten vor, von de-
Erzielte Rapporte
Dass sich erfreuliche Rapporte mit ei-
nem Linearverstärker mit dem Daten-
blatt der ALPIN 200 selbst an einem
einfachen Dipol nicht vermeiden las-
sen, muss wohl nicht erst stundenlang
erneut bewiesen werden. Bei der AL-
PIN 200 wurde deshalb lieber geprüft,
ob sie gewissermaßen unter Contestbe-
dingungen an einer 2-kW-Bird-Dummy-
load auf allen Amateurfunkbändern ihre
Lebensfreude beibehält. Getestet wur-
de entsprechend den Anforderungen
bei RTTY und SSTV mit Einzelton, so-
wie mit Doppelton für SSB anstelle
Sprachmodulation. Für den Test in SSB
wurde zudem ein 25-minütiger Rund-
spruchtext des Köln-Aachen-Rund-
spruchs zweckentfremdet in die 2-kW-
Bird-Dummyload „eingespeist“. Einzi-
ge unerfreuliche Feststellung: Beim
Blick auf das im Labor aufgehängte
Thermometer wurde mir klar, dass ich
Intermodulations-
spektrum bei
14,1 MHz; P out =
750 W PEP; vp =
15 dB
Intermodulations-
spektrum bei
14,1 MHz;
volle Leistung
CQ DL 9-2009
785
762958977.009.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin