miba 2006-03.pdf

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März 2006
B 8784 · 58. Jahrgang
Deutschland
6,50
7,30 · Schweiz sFr 12,80
Italien, Frankreich, Spanien, Portugal (cont) 8,50
BeNeLux 7,50 · Schweden skr 90,– · Norwegen NOK 84,–
www.miba.de
D-Züge unter Draht
Bad Salzungen
Brawa-T 5 im MIBA-Test: S. 20
Moselbahn in H0 .
Die Bahn in Bullay
Stützmauern im Modell .
Gebogen und geneigt
Top-Neuheiten im MIBA-Test .
Brawa-T 5 und Märklin-T 3
Österreich
D-Züge unter Draht
Bad Salzungen
zur Epoche III
zur Epoche III
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ZUR SACHE
Diese bahnbrechende Erkenntnis
goss die Erste Allgemeine Verunsiche-
rung während der Achtzigerjahre in ihr
berühmtes Lied vom Banküberfall. Was
bis dato eher als Warnung strenger Er-
ziehungsberechtigter jedweder Couleur
an die aufmüpfige Jugend gedient hat-
te, wurde jüngst von Forschern aus Eng-
land mit wissenschaftlicher Genauigkeit
bestätigt (wobei wir aber selbstver-
ständlich davon ausgehen, dass die Ver-
öffentlichung kurz vor
der Spielwarenmesse
nur ein kalendarischer
Zufall ist …):
Die Forscher hatten
nämlich in Experimen-
ten herausgefunden,
dass Menschen dazu
neigen, ihren Mitmen-
schen Nachteile zuzufü-
gen, auch wenn sie selbst keinerlei Vor-
teile davon hatten. Die Vergleichsgruppe
bestand interessanterweise aus Schim-
pansen, die untereinander zwar durch-
aus zänkisch sind, aber nichts daran fin-
den, dem Artgenossen auch mal einen
Vorteil zukommen zu lassen. Unsere
Schadenfreude haben wir also offenbar
nicht während der Evolution erworben,
sondern selbst entwickelt.
Aber ist das der entscheidende Schritt,
der den Homo sapiens von seinen engs-
ten Verwandten unterscheidet, ihm so-
zusagen die nächste Stufe der Entwick-
lung erst ermöglicht hat? Mag sein, Ge-
naues weiß man (noch) nicht. In so
manchem Spiel jedenfalls drückt sich
diese Freude am Schaden des anderen
unmittelbar aus: Der Aufforderung im
Spieltitel zum Trotz ist es ja gerade der
Reiz der Sache, den anderen zur
Weißglut zu treiben, indem man dessen
Figürchen beim „Mensch, ärgere dich
nicht!“ vom Parcour kickt.
Aber es gibt auch andere Formen des
Spiels, weniger archaisch und darum
möglicherweise weiter fortgeschritten:
Formen des Zusammenspiels nämlich,
bei dem das Ganze mehr darstellt als die
Summe aller Einzelerfahrungen. Der
„Rheinländer ansisch“, wie ihn Konrad
Beikircher stets so treffend auf den
Punkt bringt, hat dieses Prinzip zur all-
seits akzeptierten Volksweisheit erho-
ben: „Man muss auch jönne könne!“
Nun ist ja der „Modellbahner ansisch“
diesbezüglich dem Rheinländer sehr
ähnlich. Er organisiert sich in Clubs, wo
das Zusammenspiel im Bau einer Anla-
ge gipfelt. Auf selbiger wird eine heile
Welt en miniature zelebriert, auf der es
zwischen den Bewohnern nicht herziger
Spiel und
Zusammenspiel
Den fiktiven Bahnhof Bad
Salzungen baute Hans-Peter
Kähler als Betriebsmittelpunkt
seiner Anlage. Die feinen
Schienenprofile und die nicht
minder perfekte Fahrleitung
porträtieren wir in unserer
Titelgeschichte ab Seite 8.
Martin Knaden lädt ein zum
Fotorundgang. Im kleinen Bild
die württ. T 5 von Brawa, der
wir einen MIBA-Test widmen.
zugehen könnte. Auch der Betrieb er-
fordert ausgeprägten Gemeinsinn: Ver-
teilte Rollen von Lokführern und Stell-
werkern ermöglichen die Einhaltung des
Fahrplans und die Geselligkeit endet
nach erfolgreicher Betriebssession noch
lange nicht.
Hat sich der Clubkollege eine neue Lo-
komotive zugelegt, werden die Köpfe zu-
sammengesteckt und das Wunderwerk
der Feinmechanik begutachtet. Ist das
Modell vielleicht nicht so gelungen (was
ja heutzutage bei Neukonstruktionen
praktisch nicht mehr passiert …),
kommt keinerlei Schadenfreude auf;
vielmehr kumuliert sich die Enttäu-
schung zu solidarischer Empörung.
Bedeutet aber die friedliche Grund-
haltung des Modellbahners nun einen
weiteren Fortschritt oder ist die fehlen-
de Niedertracht eher als affiger Rück-
schritt zu betrachten? Die Antwort liegt
bei uns selbst und ist beispielhaft am
Angebot der diesjährigen Messe auszu-
machen: Angenommen, die Industrie
bringt so gut wie keine Neuheiten für
Spurweite und Epoche Ihres Hobbykol-
legen – freut Sie das etwa? Ich hoffe,
nein, und das ist doch eigentlich ein
Fortschritt – meint Ihr Martin Knaden
MIBA-Miniaturbahnen 3/2006
3
D as Böse ist immer und überall!“ –
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Am Fluss entlang geht
es aufs Land …
Das Ehepaar Kalvari erzählt
anhand von gekonnt gestalteten
kleinen Modellbahnszenen auf
der Märklin-Anlage alltägliche
Geschichten.
Foto: Andrea Kalvari
Die neuen Faller-Bäume
hat sich Bruno Kaiser
vorgenommen. Diese können
sich von Hause aus schon sehen
lassen. Aber Bruno Kaiser macht
noch Verbesserungsvorschläge,
vor allem für einzeln stehende
Bäume. Dazu passt bestens das
Pilz- und Farn-Set von Busch!
Foto: Bruno Kaiser
4
MIBA-Miniaturbahnen 3/2006
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78
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INHALT
MODELLBAHN-ANLAGE
Bad Salzungen – reines Bahnhofsthema:
Kopfmachen im Sackbahnhof
8
Die Moselbahn in H0:
Mit der Bahn nach Bullay 46
Hochfein detaillierte Märklin-Anlage:
Stadt, Fluss, Land …
54
VORBILD
Eine Klasse für sich
16
Messebf, CIWL-„P“,
Rheingold 1955 …
28
Deutsches Reich – 1 und 2
84
MIBA-TEST
Dampfer mit doppeltem Boden
(Brawa-T 5) 20
Zierliches Zugpferd (Märklin-T 3) 38
Fleißiges Lieschen (Minitrix-57)
52
Kiss me, Fifty!
80
MODELLBAU
Schräge Stützmauern in der Kurve 24
Preiswerte Verteiler
86
VORBILD + MODELL
Genormte Enden 32
Die Filderbahn und ihre Fahrzeuge 72
„Mediolanum“ und „Lemano“
88
MODELLBAHN-PRAXIS
Kuppelstangen angeschwärzt
42
ANLAGEN-PLANUNG
Das von vielen Modell-
bahnern sehnlichst
erwartete Brawa-H0-Modell der
württembergischen T 5 (BR 75.0)
war der MIBA natürlich einen
ausführlichen Test wert!
Foto: MK
Modellbahn auf kleinstem Raum 60
NEUHEIT
Drahtlos elegant
76
Feines für H0-Wälder
78
Ein Wagen für die Fähre
94
ELEKTROTECHNIK
Mobil sein ist in …
90
Motive von der Mosel-
bahn beschreibt Rolf
Knipper in seinem Beitrag „Mit
der Bahn nach Bullay“.
Foto: Rolf Knipper
RUBRIKEN
Zur Sache 3
Leserbriefe 7
Bücher/Video 62
Veranstaltungen · Kurzmeldungen 64
Neuheiten
96
Kleinanzeigen
102
Impressum · Vorschau
118
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Zum Thema hohe Preise
LESERBRIEFE
Jeder Handgriff kostet Geld!
Auf Seite 7 (MIBA 1/06) wundert sich
ein Leser zu Recht über zu hohe Preise
der Modellbahnindustrie. Auf der Fol-
geseite lässt sich gleich ein Grund für
hohe Preise ableiten, wenn ein anderer
Leser kostenlose Kulanz fordert und ei-
nen Eigenbeitrag für den Austausch ge-
brauchter Gleise ablehnt. Jeder Versi-
cherungsfall würde hier einen Abzug
„neu für alt“ berücksichtigen.
Meine bisherigen Kulanzerfahrungen
bei Modellbahn- und Zubehöranbietern
waren äußerst positiv! Zuletzt wurde
mir von Trix eine 25 Jahre alte, aber fa-
brikneue Lok kostenlos repariert. Ich
hätte für die Serviceleistung gerne be-
zahlt, denn als Betriebswirtschaftler
aus dem Dienstleistungsbereich weiß
ich, dass jeder Handgriff Geld kostet –
und irgendwo muss man diese Kosten
einkalkulieren.
Man sollte heute froh sein, wenn man
ein reparaturbedürftiges Teil überhaupt
ans Werk senden kann, denn nur dort
kann man sicher sein, eine fachgerech-
te Arbeit zu erhalten. Bekanntlich hat
jede Arbeit ihren Preis. Überraschen-
derweise habe ich die meisten Repara-
turen – auch dann, wenn die Defekte
möglicherweise selbst verschuldet wa-
ren – unberechnet zurückerhalten.
Eduard Reinel, Nürnberg
MIBA-Spezial 66
Service
Auch Exoten aufnehmen!
LESERBRIEFE UND FRAGEN
AN DIE REDAKTION
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
MIBA-Verlag
Senefelderstr. 11
90409 Nürnberg
Tel. 0911/51 96 50
Fax 0911/5 19 65 40
E-Mail: redaktion@miba.de
Mit Bedauern habe ich in MIBA-Spezi-
al 66 (Anfangspackungen) festgestellt,
dass der Autor bei den Startpackungen
der Firma Fleischmann die Start-
packungen der Baugröße 0e einfach
weglässt! Ich unterstelle keinen Vor-
satz, bin aber der Meinung, dass der
einzige deutsche Hersteller von Start-
packungen in 0e durchaus genannt
werden müsste, auch wenn Magic
Train ein Stiefkind von Fleischmann ist.
Man schämt sich offensichtlich für die-
sen „Fehltritt“.
Die Packungen sind durchaus voll-
zählig, mit attraktiven Fahrzeugen ver-
sehen und haben mehr Aufmerksam-
keit verdient. Auch das Preis-Leis-
tungsverhältnis ist o.k. Wenn man
schon eine Marktübersicht macht,
könnte man doch auch die „Exoten“ mit
aufnehmen! In On30 (Spur Null-
Schmalspur mit 30 Zoll Vorbildspur-
weite) bietet Bachmann ebenfalls An-
fangspackungen an.
Manfred Konermann (E-Mail)
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Am Fohlenhof 9a
82256 Fürstenfeldbruck
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MIBA 2/2006, Leserbriefe
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MIBA 2/2006, Die feine englische Art
Seit November lieferbar
Vom Markt verschwunden?
In Heft 2, Seite 7, ist der Leserbrief von
Herrn Reifferscheid abgedruckt („Er-
nüchterung“). Bei der Lektüre kann der
Eindruck entstehen, dass unsere ABC-
Bausteine nicht lieferbar sind. Tatsäch-
lich sind die Lenz-Bremsmodule 2 und
3 seit November 2005 im Fachhandel
verfügbar (s.S. 100 im selben Heft).
Peter Rapp, Lenz Elektronik
Vielen Dank für Heft 2/2006! Ich bin
noch heftig am Stöbern, aber ich stol-
perte doch schon über eine Aussage
von Horst Meier in seinem Bericht „Die
feine englische Art“. Er schrieb dort
von Spurweite N und den klassischen
britischen Schrulligkeiten und erwähn-
te als normal die „nächstgrößere Spur-
weite H0“.
Da bekam ich einen Schock, da ich im
letzten Jahr einige Produkte von Tillig
gekauft habe und nun befürchtete, dass
TT urplötzlich vom Markt verschwand?
Nach einem kurzen Anruf in Sebnitz
war ich beruhigt, es war wohl doch nur
ein falscher Zungenschlag! Übrigens, es
gibt in England eine 3-mm-Society, wel-
che man auch als Spur TT beschreiben
könnte.
A. Reichel (E-Mail)
FACHHANDEL
MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb
GmbH & Co. KG
Breslauer Str. 5
85386 Eching
Tel. 089/31 90 62 00
Fax 089/31 90 61 94
E-Mail: yalcintas.alexander@mzv.de
MIBA 2/2006, Schwerpunkt Weichen
Baubericht ist große Klasse
Leserbriefe geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder; im
Sinne größtmöglicher Meinungsvielfalt
behalten wir uns das Recht zu sinn-
wahrender Kürzung vor.
Der Bericht über den Bau bzw. Umbau
einer Tillig-Weiche mit den Stellstangen
ist große Klasse. Auf die Idee muss man
erst mal kommen. Hat mir gut gefallen,
ich werde demnächst auch so bauen.
Jens Braun (E-Mail)
MIBA-Miniaturbahnen 3/2006
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin