Eisenbahn Journal 1993-10.pdf
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Inhalt
Editorial
Man
kann
nicht nur von einigen wenigen sprechen,es sind inzwi-
schen schon eine ganze Menge Leute, die schiichtweg behaupten,
daß alles immer schlechter werde: das Wetter, die Luft, das Was-
ser, der Service der Bahnen, die Politik, die Marktentwicklung
usw. usw. Auch mit den Erzeugnissen der Modellbahnhersteller
geht man immer kritischer in die Offensive: zu teuer,
im
Laufver-
halten unbefriedigend, aden "hui'' und innen "pfui".
Zunehmend in die Kritik
-
und in dieser Häufigkeit
"ganz
neu"
-
gerät auch der Postservice, vor allem hinsichtlich pfleglicher
Be-
handlung von Postgut, wie z.B. von hochwertigen Fachzeitschrif-
ten. Sie werden zusammen mit einem Wust von Reklamesen-
dungen
in
den Briefkasten gestopft, gefaltet und zemssen. Mehr
zu diesen unerfreulichen Vorkommnissen lesen Sie in unserer
Die württembergische Klasse K
6
Schwere Güterzuglokomotiven der Baureihe59
»Unterm Rad«
Die Württembergische Schwarzwaldbahn
von Weil der Stadt nach Calw
14
Alles Über die MOB -jetzt auch per Video
22
Auf der Ostbahn nach Königsberg
Eine Reise in die Vergangenheit
24
30
Abgesang der »Exoten«
Abschied von den Diesellokornotiven
der OBB-Baureihe2045
Rubrik "Bahn-Post"
.
Bärenstein
-
Vejprty wiedereröff net:
Freie Fahrt von Sachsen nach Böhmen
Ja, in der guten alten Zeit, da
...
!
Ob sie wirklich auf allen Gebieten
immer so gut war?Oder nur in der Erinnerung?Einen Beitrag über
"alte Zeiten" bringt der Artikel
"Auf
der Ostbahnnach Königsberg
-
Eine Reise in die Vergangenheit". Ebenfalls viel Historisches
in:
"'Etzwilen
-
Singen, die vergessene Schienenverbindungzwischen
Deutschland und der Schweiz''. Die acht Seitenüber dieBaureihe
59
sind auch eher geschichtlich einzuordnen, trotzdem aber
für
den Leser von heute interessant.
Im
Modellbahnteil dieser Ausgabe spielen "'frühere Zeiten"
ebenfalls eine entscheidende Rolle, wie
z.B.
bei "VonBrücken
und Schranken" oder bei "Eine Pferdebahn" (beide Epoche
I).
Doch auch das Heute, das Aktuelle kommt nicht zu kurz: Wie
immer finden Sie die "Bahn-Notizen'' oder
im
Modellbahnteil
das
"cchaufenster der Neuheiten".
So
hoffen wir, daiJ wir
für
(fast) jeden Leser Wissenswertes
bringen. Sollteder eine oder andere hier eine Anregung
für
eine
Neuanlage oder auch nur
für
eine Umgestaltung oder Eweite-
rung
seiner bestehenden Anlage finden, so wäre dies
ganz
in
unserem Sinne: Die neue Bastel-Saison beginnt jetzt wieder!
Ihr
HermannMerker Verlag
34
Etzwilen
-
Singen
36
Dievergessene internationale Schienenverbinduna
zwischen Deutschland und der Schweiz
Volldampf auf der Erzbergbahn
50
Dampflokomotiv-Hochburg Polen
55
I
GemündenerSchätze, 4.Teil:
Von Brücken und Schranken
Nur eine Nebenbahn
Vollendung einer Umsetzungins Modell
I
60
64
CIWL-Wagen im Modell
3.
Teil: Die Wagen-Modelle in
Z,
N,
HO und
0
Eine Pferdebahn in HO
70
4
76
80
DB
-
SNCF
Endbahnhof als Grenzbahnhof
Eine Bahnstation im Vogtland
Teil 3: Heizhaus
84
I
42
51
53
56
Bahn-Notizen
Typenblatt W4, bayer. S 3/6
Typenblatt 96O, bayer. Gt
2x44
Fachhändler-Adressen
Impressum
58
Bücherecke
59
Schaufenster der Neuheiten
88
Mini-Markt
94
Bahn-Post
102
Sonderfahrten und Veranstaltungen
103
Titelbild:
Güterverkehrbestimmt heute den Betrieb im einstigen
Bahnknoten Schongau. Einzig die Strecke nach Weilheim (Ober-
bay.)wird noch im Personenverkehrbedient: Als Zug 5659 nach
Weilheim überquert 628 01
U001
am 24. OMober 1989 nach Ver-
lassen des Bahnhofs die Lechbrückein Schongau.
Abb.: A.
Ritz
Als einen unsererweiteren "GemündenerSchätze" prasenrierenwir innen in aieser
Ausgabe den auf Seite 60 beginnendenBeitrag über Brücken und Schranken
-
bayerische Eisenbahnrornantik pur zur Länderbahnzeit!
Abb.: MV
Eisenbahn-Journal10/1993
-
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Schwere Güterzug-
lokomotiven der Baureine
SY
Nach der Eröffnung der ersten,
352
km
langen Teilstrecke der Königlich Württem-
bergischen Staatseisenbahnen von Cann-
statt nach Untertürkheim am
22.
Oktober
1845
folgte eine rasche Ausdehnung der
Hauptbahnlinienach Osten. Bereits ein Jahr
später war Plochingen erreicht, im Oktober
1847
Süßen, im Juni
1849
Geislingen und
am
29.
Juni
1850
die ehemalige Freie
Reichsstadt Ulm.
Bis Geislingen kamen die Bahnbauer mit
Steigungen aus, deren größte Neigung bei
einem Wert von
1:lOO
lag. Der weitere Weg
der “Ostbahn” mit dem Albaufstieg stellte
die Verantwortlichen vor eine besonders
schwierige Aufgabe. Mit einer größten Nei-
gung von
1:44,5
wurde die Strecke über die
Geislinger Steige verlegt und erreichte beim
Steighof den Bahnhof Amstetten und die
Hochebene der Schwäbischen Alb. Mit dem
Bau dieses Abschnitts war die erste Ge-
birgsüberquerung auf dem europäischen
Kontinent gelungen. Mit Steigungen bis
22,5%0
blieb die Geislinger Steige nicht die
steilste, mit einer Länge von knapp
6
km
und mit dem rasch wachsenden Verkehrs-
aufkommen jedoch die bedeutendste Steil-
rampe der deutschen Bahnen.
Schon in der Frühzeit der Eisenbahn zwang
diese Streckenführung zur Entwicklung be-
sonders leistungsfähiger Lokomotiven. Emil
Keßler, Gründer der Maschinenfabrik
Ess-
lingen, hatte schon im Jahre
1848
den Auf-
trag zur Konstruktion und Lieferung einer
geeigneten Berglokomotive erhalten. Be-
reits am
l.
November
1848
erfolgte die
erste Probefahrt der ALB. Im Dezember
1849
konnten mit der ULM die zweite Ma-
schine und von Juni
1850
bis März
1851
mit
den Fahrzeugen GEISLINGEN, BLAU und
HELFENSTEIN drei weitere Lokomotiven
der ALB-Klasse in Dienst gestellt werden.
Die Maschinen, verhältnismäßig kleine Drei-
kuppler mit dreiachsigem Tender, waren
schon in der Lage, einen Zug mit einer Wa-
genlast von
120
t
mit einer Geschwindigkeit
von
18
kmh über die Geislinaer Steiae zu
schleppen
Die starke Zunahme des Verkehrs verlang-
te jedoch bald den Einsatz neuer und stär-
kerer Lokomotiven. Nach verschiedenen
Bauarten führte diese Entwicklung im Jahre
1892
wieder zu einer bemerkenswerten
Konstruktion. Adolf Klose schuf die Fünf-
kuppler der Klasse G, die “Elephanten”,
Güterzuglokomotiven mit einem Dreizylin-
der-Verbundtriebwerk mit dem Klose-Lenk-
werk. Dieser Parallelogramm-Lenkmecha-
nismus erlaubte eine radiale Einstellung des
ersten und letzten Kuppelradsatzes. Bald
reichten aber auch diese Maschinen nicht
mehr aus, um einen reibungslosen Ver-
kehrsablauf auf der Geislinger Steige zu
gewährleisten. In der Zeit zwischen
1912
und
191 4
mußten erneut wesentlich stärke-
re Güterzuglokomotiven entwickelt werden.
Goliath unter den
Güterzuglokomotiven
Krönung und Abschluß der Lokomotivent-
Wicklung in Württemberg waren die schwe-
ren Güterzuglokomotiven der Klasse K. Auf
Anregung des Baurats Wilhelm Dauner,
Lokomotivdezementder K.W.St.E. und eng-
ster Mitarbeiter des Maschinendirektors
U
II
6
Eisenbahn-Journal 10/1993
Wie Gölsdorf entschied sich auch Esslin-
gen für einen durchgehenden Blechrahmen,
in dem die sechs Kuppelachsen gelagert
wurden. Die Blechdicke der Rahmenwangen
betrug 25 mm. Darin wurden der zweite und
fünfte Radcatz fest gelagert. Die erste Ach-
se erhielt ein Seitenspiel von je
20
mm und
die sechste Achse mit einer Rückstellein-
richtung ein Spiel von
45
mm nach beiden
Seiten. Die Spurkränze des dritten und vier-
ten Radsatzes der beiden Treibachsen wa-
ren um je 15 mm schwächer gedreht wor-
den. Die führende Laufachse war als Bissel-
achse ausgeführt und hatte ein Seitencpiel
von je 95 mm.
Bei der österreichischen Lok mit Einachs-
antrieb waren die Treibräder ohne Spur-
kränze geblieben. Für die württembergi-
sche K wurde ein Zweiachsantrieb nach
dem Prinzip Alfred de Glehnc gewählt. Die
Treibstangen der äußeren Niederdruckzy-
linder wirkten auf den vierten Radsatz. Um
die Länge der Treibstangen in vertretbaren
Grenzen zu halten, wurden die Kreuzkopf-
führungen etwas weiter zurückverlegt und
die längeren Kolbenstangen in Kauf ge-
nommen. Die innenliegenden Hochdruck-
Zylinder trieben die dritte, zweimal gekröpfte
Achse an. Bei dem engen Achsstand muß-
te auch die zweite Achse gekröpft werden,
um den inneren Treibstangen genügend
Spielraum zu lassen.
.
-
4
Erprobung und Lieferungen
Mit dem Vierzylinder-Heißdampf-Verbund-
triebwerk erfüllten die Lokomotiven alle Er-
wartungen hinsichtlich der Leistung und
Wirtschaftlichkeit. Es waren die idealen
Maschinen für den Einsatz im Hügelland.
Der kleine Raddurchmesser von 1350 mm
verlangte eine Begrenzung der zulässigen
Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h. Dies
war für den Verkehr im Flachland zu wenig
und beeinträchtigte dort auch die anson-
sten recht guten Ergebnisse der Meß- und
Erprobungsfahrten. Mit einer indizierten
Leistung von 1920 Psi waren die Maschi-
nen die zu ihrer Zeit stärksten Lokomotiven
der deutschen Länderbahnen. Baurat Dau-
ner sprach sogar von 2020PS am Zug-
haken, die bei versuchen gemessen wor-
den waren.
Der Baubeginn erfolgte bereits im Jahre
1917; die Kriegsereignisse verzögerten je-
doch die Fertigstellung und Auslieferung
der ersten drei Lokomotiven mit den Fabrik-
nummern 3765 bis 3767 bis 1918. In zwei
weiteren Baulosen entstanden 1918/19 die
12 Fahrzeuge mit den Fabriknummern3831
K
Bild 1:
Lokomotive
1803
mit kurzer Domverkleidung und rechteckigem
Vorwärmerim Gelände der Maschinenfabrik Esslingen.
Abb.: Archiv Mercedes-Benz
Bild
2
(linke Seite unten):
Typenzeichnungder Baureihe
59
mit Tender
2’2’ T20imMaßstab
1:lOO.
Abb.:
H.
Obermayer
Bild 3 (unten):
Längsschnitt durch eine Lok der Klasse K der ersten
Bauserie im Maßstab
1:lOO.
Abb.: Sammlung Obermayer
Eugen Kittel, entstanden in der Maschinen-
fabrik Esslingen unter der Leitung von
Oberingenieur Günther die mächtigen
Sechskuppler der Klasse K.
Bereits im Jahre 1913 hatte der Verein
Deutscher Eisenbahnverwaltungen die Ein-
führung stärkerer Zugvorrichtungen für eine
größte Zugkraft von 21 t beschlossen. Dies
wurde bei der Konzeption der Klasse K
schon berücksichtigt. Wegen des immer
noch auf 16 t beschränkten größten Achs-
drucks konnte die neue und für die größere
Zugkraft bemessene Lokomotive nur mit
sechs gekuppelten Achsen ausgeführt wer-
den. Bei der Konstruktion machten sich die
Esslinger Ingenieure die Erfahrungen des
österreichischen Konstrukteurs Kar1 GöIs-
dorf zunutze. Dieser hatte bereits im Jahre
1911 eine
I’F
h4v-Güterzuglokomotive für
die K.k.St.B. geschaffen, die mit der Bau-
reihenbezeichnung 100.01 allerdings ein
Einzelstück blieb.
Bauart
Treib- undKuppelraddurchmecser
Laufraddurchmesser
Länge über Puffermit 2’2’ T 20
Höchstgeschwindigkeit
Leistung indiziert
Kesselüberdruck
Rostiiäche
~erdampfungsheiziläche
Ubemiierheizfläche
ZylinderdurchmesserHD
Zylinderdurchmesser
ND
Kolbenhub
Achslast max.
Lokreibungslast
Lokdienstlast
1’F h4v
1350
943
20 200
60
1
920
15
420
232,OO
80,OO
510
760
650
16,OO
94,6
108,O
mm
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PS
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7
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Eisenbahn-Journal
10/1993
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1976
1977
1978
1979
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