Eisenbahn Journal 1993-12.pdf

(25568 KB) Pobierz
799138371.002.png
Inhalt
Editorial: Es weihnachtet sehr!
Ob die Wetterpropheten mit ihrer Vorhersage eines schneereichen
Winters richtig liegen, wird sich jetzt allmählich zeigen. Jedenfalls
präsentiert sich unsere Redaktionsanlage der fränkischen Höllen-
talbahn im tiefverschneiten Winterkleid und mit der nagelneuen
Baureihe 86 in HO von Fleischmann. Damit hat dieSerie ”Hölle”ihren
Abschluß gefunden.
Für Ihre modellbahnerischenAktivitäten können wir Ihnen verschie-
dene Beiträgevorstellen, die von kompetentenAutoren stammen.In
diesem Kreis freuen wir uns, neben Herrn W. Borgas, der ja bereits
einigeBeiträge - zuletzt in der Jubiläums-Ausgabe 11 /93 - beigesteu-
ert hat, auch “Loisl”, den “Erfinder” der bekannten =-Hinter-
grundkulissen,begrul3en zu dürfen.Vielleichtinspiriertauch Sie sein
Vorschlag für eine Schmalspuranlageso sehr, da@Sie ein schon län-
ger geplantes Vorhaben in die Tat umsetzen. A propos Jubiläums-
Ausgabe: Hoffentlich gehörtenSie nicht zu den wenigen, die die vier
Posterin der Heftmitte zunächstnicht als solche erkanntenund schon
zur Schere greifen wollten ...
Ob Borgas oder Loisl - beiden gemeinsamist, daß sieihre Beiträgeals
Vorschläge aufgefaßt wissen möchten, die man keinesfalls sklavisch
nachbauen muß. Ebenso ist beiden gemeinsam ihre romantische
Grundeinstellung zum Thema ”kleine Bahnen”. Eisenbahnatmo-
Sphäre steht an erster Stelle, und dies ist keine Frage der Modell-
bahngröße, der Anzahl von Fahrzeugen oder Weichen.
Sozusagen ein Kontrastprogramm bilden die exakten Bau- bzw.
Umbauvorschläge,z.B. der sächsischen VI K- und W K-Modelle von
Bemo in HOe oder des Loksandwagens, eines wenig bekannten
Fahrzeugs, das Herr H. FW3, ein weiterer neuer Autor und Fachmann
für N, gebaut hat.
Soweit unsere Vorinformation für das Ihnen vorliegende Heft. Wie
immer hoffen wir, daß es Ihren Beifall findet und daß Sie uns auch
weiterhin sagen, wo Ihre “Vorlieben” liegen oder wo das EJ Ihrer
Meinung nach ein Defizit hat; denn unsere Zeitschrift machen wir
einzig und allein für Sie!
Um Ihnen die Kommunikation mit unserem Verlag so bequem wie
nur irgend möglich zu machen, haben wir neben demJury-Bogenzur
Ermittlungdes Siegers unseres 3. Modellbauwettbewerbseinen Um-
fragebogen aufgenommen. Nutzen Sie die Möglichkeit, auf die Ge-
staltung Ihres EJ Einfiuß zu nehmen! Bedenken Sie auch, daß nie-
mand gern im ”luftleeren Raum” oder, anders ausgedriickt, im “ab-
geschlossenenKämmerlein” vor sich hinwerkelt, also ohne eine Re-
aktion auf seine Arbeit bleibt. Ihre Zuschrift ist uns der größte Lohn
für unsere Bemühungen - gleich ob Lob oder Tadel.
In diesem Sinneder Verbundenheit wünschenwir Ihnen heute schon
ein besinnlichesund friedlichesWeihnachtsfestund für das neueJahr
alles erdenklich Gute und Schöne.
Modellbah
Mit dem Dampfroß in die Hölle
Teil 7: Es gilt Abschied zu nehmen
Die Baureihe 86 in HO von Fleischmann
6
12
Gemündener Schätze, Teil 6:
Die Brücke am Main
Sächsischer Schmalspur-Traum in HO
Ein Vorschlag für Modellbahner mit viel Platz
Aus zwei mach vier ...
... oder: Wie man aus je zwei lieferbaren HOe-Bemo-
Bausätzenvier verschiedene sächsische Schmal-
spurlokomotivenbauen kann
14
22
28
Pappstadt im N-Maßstab 1:160
Die G 5/5 - das Modell eines bayerischen
))Kraftprotzes«
Gleisplanung per Computer mit PC-RAIL
Bayerische Variation von TMN
HO-Modell der S 3/5
Jury-Bogen zur Auswertung
des 3. Modellbauwettbewerbs
Leserumfrage
Reihenhaus mit Gartenbahn
EineSpur-I-Freilandanlage
Ein Bahnhof als Anfang:
32
38
40
44
53
55
58
r; Ammansbad
Württ. K - jetzt lieferbar
Serienmodellvon Rivarossi
lrgendwo in Sachsen
„Johannesbad. in 1:87
Workshop: Air Brush - a la Amerika
64
72
76
82
Ihr Merker-Verlag
I
Bahn-Notizen
Tips & Tricks
Loksand-Transportwagen
Langer bayer. G-Wagen in Reichsbahn-
und in bayerischer Ausführung
Schaufenster der Neuheiten
Mini-Markt
Fachhändler-Adressen
Impressum
Bücherecke
Bahn-Post
Sonderfahrten und Veranstaltungen
46
86
88
96
100
102
103
104
107
Titelbild: WinteraufderfränkischenHöllentalbahn.Fleischmanns
neues Modell der Museumslokomotive86 457 fährt mit einem
Güterzug aus dem Bahnhof Hölle aus. Weitere reizvolle Motive
von unserer Redaktionsanlage,auf der es über Nachtgeschneit
hat, finden Sie auf den nächsten Seiten. Abb.: MV-HS
5 Eisenbahn-Journal 12i1993
799138371.003.png
..
Bild 2 (oben): Schnappschuß von
der Rückfahrt der Einheit nach Hof.
Der Schienenbus verläßt gerade das
Südportal des Kesselfelstunnels in
Richtung Hölle. Im Hintergrund ist
ein letztesMal der Hirschsprung zu
sehen, eine freistehende Felssäule
im Selbitztalmit einem aufgesetzten
Hirschen aus Bronze.
Bild 1 (linksoben): Mit Schrittge-
schwindigkeit passiertdie VT 98er-
Garnitur die verschneite Selbitzbtiik-
ke zwischen den beiden Tunnels im
Höllental. Es ist die letzte Fahrt eines
zur Personenbeförderunggenutzten
Schienenfahrzeugsnach Lichten-
berg. Die ganze Fahrt ist nur deshalb
möglich, weil die Streckenoch zum
Betrieb zugelassen ist.
Bild 3 (links): Der Triebwagen ver-
abschiedet sich vom unteren Höllen-
tal. Laut brummend verschwindeter
in der Tunnelröhredes kurzen Kan-
zelfelstunnels. Für immer vorbei sind
dieZeiten, als DampfzügeAusflügler
ins Tal brachten und dem Schäfer am
Tunnelzuwinkten.Sein alter Karren
stehtnoch immer an derselben Stelle.
6
Eisenbahn-Journal12/1993
799138371.004.png
E
.. . -.
1.
Teil 7: Es gilt Abschied zu nehmen
bei den Schichtwechseln immer wieder vor,
wie schön es damals war, als er noch mit
der 86 einige wenige Kohlenwagen nach
Lichtenberg fahren konnte. Die täglichen
Fuhren mit der Diesellok nach Bad Steben
seien längst nicht mehr so erlebnisreich.
Dem Fritz kann geholfen werden, dachte
sich die Hofer Lokleitung und legte die Pro-
befahrt einer VT 98er-Garnitur genau auf
den heutigen Dezembertag. Mit Blasmusik
vom Tonband und einem großen Blumen-
strauß, dekoriert mit Schleifenband, will man
ihn begrüßen und ihm seinen letzten Fahr-
auftrag überreichen - Probefahrt nach Lich-
tenberg!
Tja, und wir Eisenbahnfanswarten hier, um
diese seltene Fahrt im Bild festzuhalten. Ei-
ne wirklich unwiederbringlicheGelegenheit!”
den Förster freundlich und klären ihn auf,
daß sie einem “Ereignis” auf der Bahnlinie
entgegenfiebern und nicht etwa einen ko-
stenlosen wohlgeformten Weihnachtsbaum
im Sinne haben. Da wendet sich der We-
ber-Förster beruhigt ab. Aber so recht ge-
heuer scheint ihm die Sache doch nicht zu
sein, und so fragt er sicherheitshalber noch-
mals genauer nach: “Na, was soll denn
heute so Besonderes hier passieren? Seit
Jahren fährt doch kaum noch ein Zug!“
Geduldig geben die drei ihr Wissen weiter:
“Heute, am 20. Dezember 1967, absolviert
ein Hofer Lokführer seine letzte Fahrt vor
seiner Pensionierung, und seine Kollegen
vom Bw Hof wollen ihm ein ganz besonde-
res Abschiedsgeschenk überreichen. Der
Leisner Fritz schwärmte ihnen seit Jahren
Dezember 1967. Über Nacht hat es ge
schneit, und das Höllental hat sich wie jedes
Jahr um diese Zeit in einen reizenden Mär-
chenwald verwandelt. Mit den ersten Son-
nenstrahlen erwacht das Leben im schein-
bar verzauberten Gehölz. Krachend bricht
eine morsche Tanne unter der Last der
weißen Pracht in sich zusammen.
Leise knirscht der Schnee unter den Stie
feln des Lichtenberger Försters, als er bei
seinem allmorgendlichen Rundgang am
Kesselfelsenankommt. “Ja, was treibt euch
denn bei dem Wetter in den Wald?” Auf
einer kleinen Lichtung stehen drei schein-
bar eingefrorene “Gestalten” mit Fotoappa-
raten “bewaffnet der großen zertrampelten
Fläche nach zu urteilen warten sie hier
schon eine ganze Weile. Die drei grüßen
7 Eisenbahn-Journal 12/1993
799138371.005.png
799138371.001.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin