Eisenbahn Journal 1994-03.pdf

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Inhalt
Editorial
Wir sind sicher, daß Sie mit Vorliegen der März-Ausgabe
des Journals zum jetzigen Zeitpunkt, also bereits Ende
Februar, den umfangreichsten Messe-Farbbericht in Hän-
den halten. Unsere Redaktion war wieder einmal nimmer-
müde im "heißen" Einsatz direkt vor Ort tätig. Die Journal-
Leser sind also frühzeitig umfassend über alle Modellbahn-
Neuheiten informiert - und das ohne zusätzliche Messe-
heft-Kosten. Wieder einmal - so darf man getrost sagen -
eine "reife" Leistung unseres Teams!
Welche Gedanken, Hintergründe und Schlußfolgemgen
bezüglich der diesjahrigen Nürnberger Messe wir beson-
ders herausstellen oder kommentieren wollen, das können
Sie im Vorwort zu unserem Messebericht nachlesen.
Aber nicht nur in Nümberg ging es "heiß" her, schon seit
Wochen schwitzen alle Mitarbeiter des HemmMerker
Verlags bei den anfallenden Umzugsarbeiten! Stolz und
erleichtertkönnen wir melden, daßwir in unserem Neubau
die Produktionaufgenommenhaben. Unsere neue Verlags-
anschrift finden Sie im Impressum; Postfach-Adresse, Tele-
fon- und Faxnmerhaben sich jedoch nicht geändert.
Neben dem Hauptthema Messe finden Sie aber auch spezi-
elle Modellbahnbeiträge, die Ihr Interesse verdienen, z.B.
eine Fahrt mit dem legendären Henschel-Wegmann-Zug
vonDresdennachBerlin-inAnlehnungandieVorbildsitua-
tion - oder HO-Modellbahnanlagen, die unterschiedliche
Spurweiten aufweisen (HO, HOe und Feldbahn Hof), oder
eine "Feierabend"-Bastelei an einem HO-Bagger von Mo-
Miniatur, um nur einige Themen zu nennen. Also fur jeden
Geschmack, jede Hobbyrichtung etwas!
Bleibt uns nur, Ihnen wie imrner viel gemütlichenLesespaß
zu wünschen!
Von Elb-Florenz nach Spree-Athen
Mitdem legendärenHenschel-Wegmann-Zug
von DresdenHbf zum Anhalter Bahnhof in Berlin
6
Von Langen-Waldau nach Windelberg West
Eine in zehn JahrenentstandeneZimmeranlagein
den NenngrößenHO, HOe und Feldbahn
14
Der HOm-Bahnhof »Surava«
EineBemo-Anlagenach SchweizerVorbild
22
Nur eine Nebenbahn
24
Bayer. Endbahnhof in N -Teil 1: Rahmen- und Gleisbau
Spreewald-Guste
Der Start zu einer mehrteiligenAnlage in Nenngröße HOm
28
Kreuzung auf zwei Ebenen
30
ÜbetführungsbauwerkebeimVorbild und als Modell, 1. Teil
Wie wird man Eisenbahnfan?
34
Unser MitarbeiterReinholdBarkhoff über sich selbst
Gemündener Schätze, Teil 7:
Bw Gemünden/Main zur Bundesbahnzeit
94
17-
Die Brücke über das Mühlbachtal
98
Auf schmaler Spur ins »sächsische Grün«
100
technomodell-Länderbahnzüge in He
Vorsicht Dampfbagger!
EingesupertesModellin HO der Firma Mo-Miniatur
104
45. Internationale Spielwarenmesse
Nürnberg 1994
und Fachmesse Paris
40
Ihr H. Merker Verlag
Bahn-Notizen
88
Schaufenster der Neuheiten
106
Vier Wochen später konntediese Aufnahme des schon fast bezugsfertigenGebäu-
des geschossenwerden. Und weitere acht Tage später war es bereitssoweit:
Wir sind umgezogen!
Fachhändler-Adressen
Impressum
112
114
1
Mini-Markt
Sonderfahrten und Veransta.--ingen
116
123
Titelbild: An einem sonnigenJulimorgenverläßt der Henschel-
Wegmann-Zug die sächsischeLandeshauptstadtin Richtung
Berlin. Weitere Informationenund Eindrückevon dieser legen-
dären Reisevermittelt Ihnen unser Artikel ab Seite 6.
Abb.: MV-HS
So sah unser Neubau Anfang Dezember aus. Abb.: MV-HS
3 * Eisenbahn-Journal 3/1994
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60 Jahre Schnellverkehr in Deutschland 1 Reichsbahn-Dampf in den Dreißigern:
I
Mit dem legendären Henschel-
Wegmann-Zug von Dresden Hbf
zum Anhalter Bahnhof in Berlin
Bis weit in die siebziger Jahre hinein waren in
den Dresdener Heizhäusern “rassige” Dampf-
lokomotiven für den Schnellzugdienst statio-
niert. Die “großohrigen” Altbau-0 ler standen
im Blickpunkt der Eisenbahnfremde; man
verfolgte sie mit dem Kamera-Auge zwischen
ihrem Heimatort Dresden und Berlin. Istropo-
litan, Pannonia- und Ba&-Orient-Expreß hie-
ßen die Fernzüge an ihren Zughaken.
Rund 40 Jahre früher machte den Dresdener
Schnellzug-Dampflokomotiven eine Einzel-
gängerin Konkurrenz, die zu einer Legende
geworden ist - die 61 001. Mit einem eigens
zu dieser Maschine passenden Zug eröffnete
man zu Beginn des Sommerfahrplans am 15.
Mai 1936 den Schnellverkehr zwischen Dres-
den Hbf und Berlin Anhalter Bahnhof. Beglei-
ten Sie uns auf unserer Zeit-Reise in 1:87!
.-
Bild 1 (rechts): Am Bahnhof Dresden Wettiner Straße. Impression
einer längst vergangenen Zeit. Die Bahnsteighallewurde ein Opfer
des Krieges. Einzig und allein die Kuppel der Yenidze, eines Ziga-
rettenkontors, im orientalischen Stil erbaut, wird später vom Flair
Dresdens der dreißiger Jahre künden.
Mit dem D 53 ab 9.31 Uhr
Dresden Hbf
Rauchkräuselnd steht die 61 001 in de
Nordhalle.Am linken vorderen Puffer ist m
Kreide “53 angeschrieben; das weist au
den “Verwendungszweck der Lok hin. Dic
letzten Reisenden verabschieden sich an
Bahnsteig und steigen ein. Ungeduldig Iäui
der Schaffner vor dem ersten Wagen au
und ab; er erwartet das Abfahrtssignal
die Fahrt nach Berlin mit dem einzigen Zwi
Bild 2 (links): In der nördlichenBahnhofshalle
von Dresden Hbf wartetder Henschel-Weg-
mann-Zug auf seineAbfahrt
Bild 3 (rechte Seite unten): Ausfahrt des Strom
linienzugs aus dem Hauptbahnhof Dresden.
Vorn wartet eine 39er auf ihren Zug.
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'
4
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I
Wild 4: Mit 120km/h donnertdie 61 001 mit dem D 53 am Zughaken am Radebeuler Lokschuppen
vorbei. Die beiden (Eigenbau- bzw. Umbau-)Schmalspurmaschinen warten unterdessenunbeein-
drucktauf ihre nächsten Einsätze hinaus zum Moritzburger JagdschloßAugust des Starken.
Bild 5 (rechteSeite oben): Die Ersatzlokomotive 0 1226 mit dem stromlinienverkleidetenTender
mußte hier den D 53 übernehmen, da die 61 001 ihren Auswaschtag hatte. Im
Scheinder Morgensonne passiertsie den Bahnhof Radebeul Ost.
Wild 6 (rechts): Bei Wald-Drehna. In den dichtenKiefernwälderndes Flämingslauerte
der “Modell-Fotograf”dem Henschel-Wegmann-Zugauf.
schenhalt im Bahnhof Dresden-Neustadt.
Vater Brade, der die 61 001 in seiner Obhut
hat, Iäßt die Maschineaus der Halle “stamp-
fen”. Nach wenigen Abdampfschlägen er-
reicht der Zug das Vorfeld des Dresdener
Hauptbahnhofs. Die Fahrt geht vorbei an
den kleinstenundgrößten“Rittern”der säch-
sischen Schienen. Eine P 10 “döst” auf dem
Lokomotiv-Wartegleis vor sich hin, 19 002
rollt von Chemnitz kommend in den eben-
erdigen Bahnhofsbereich, und die kleine
89237 müht sich mit dem Zurechtstellen
eines Eilzugs. Rasselnd “tanzen” die Wei-
chensignale nach einem festen Plan.
Ohne Halt im Bahnhof Dresden Wettiner
Straße (später in DresdenMitte umbenannt)
strebt der Zug dem Neustädter Bahnhof
entgegen. Lautes Donnern begleitet den
D 53 bei der Fahrt über die Elbbrücke. Auf
der Elbe grüßt ein sich stromabwärts nach
Meißen schaufelnder Raddampfer mit sei-
ner Dampfpfeife zu den Reisenden hinauf.
Unbeschwerte und uns heute weitgehend
fremde Lebensweise der frühen dreißiger
Jahre!
Auf der Hafenbahn herrscht geschäftiges
Treiben. V- und Vll-T-Maschinchenquälen
sich mit den offenen und gedeckten Güter-
wagen hin und her. Die malerische Kuppel
des Zigarettenkontors bildet eine traumhaf-
te Kulisse.
Erster und einziger Halt im Bahnhof Dres-
den-Neustadt. Sechs Minuten sind seit der
Abfahrt im Hauptbahnhofvergangen. Nach
dem kurzen Stopp geht die Fahrt nach Ber-
lin erst richtig los. Der als Heizer fungieren-
de Reservelokführer Schnorrbusch beginnt
unermüdlich Kohle in den Schlund der Ma-
schine zu schippen. Die folgendengut 14 km
bis Neucoswig bewältigt der Zug mit schon
erhöhter Geschwindigkeit.Vorbei am Rade-
beuler Lokschuppen der Schmalspurbahn
und an kleinen Haltepunkten geht es dem
Abzweig nach Berlin von der eigentlichen
Stammstrecke der Leipzig-Dresdener Ei-
senbahn entgegen. Die auf VorortzügeWar-
tenden treten ehrfurchtsvoll von der Bahn-
steigkante zurück.
Hinter Radebeul poltert der Henschel-Weg-
mann-Zug mit 100 km/h über die Ab-
zweigweiche und beginnt seinen Aufstieg
aus dem Elbtal heraus. Mit einem letzten
Blick zurück nach “Elb-Florenz” und die im
Sonnenschein erstrahlenden Weinberge
des Weinanbaugebiets um Radebeul geht
es hinaus“ins Preißsche”,wie man im Säch-
sischen zu sagen pflegte.
Bis Böhla hinauf schaufelt sich der Heizer
wunde Hände. Eine 13 km lange 1:160-
Steigung ist zu überwinden. Auf der halben
Steigung muß dem Heizer der 2,75 m2mes-
sende Rost groß wie ein Tanzsaal vorge-
kommen sein. “Na loof schun, du Garre!“
wird der Heizer hier leise geflucht haben. In
Höhe der “Seufzereiche”, eines markanten
Baums am Ende der Rampe, wird er dann,
wie so viele seiner Kollegen in den späteren
Jahren auch, im Rücken des Lokführers
mit geballten Fäusten die Schaufel in die
Ecke geworfen haben. “Du was nei, los
mach hin!” Mit dem Klappern der Feuertür
“dressiert” der Lokführer seinen Neben-
mann.
Von Böhla aus geht die Fart über Großen-
hain, Zabeltitz, Frauenhain nach Prösen-
wainsdorf auf einer kurvenreichen Strecke.
110 - 115 - 120 km/h zeigt die Nadel am
Tachometer. Mehr als 130 km/h erreicht
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