Eisenbahn Journal 1997-03.pdf

(27578 KB) Pobierz
783536504.002.png
Editorial
Inhalt
I
Keinen guten Start ins
Modellbahnjahr 1997
hatten Faschingsbegei-
Sterte, die während der
"tollen Tage'' versuch-
ten, auch noch den hei-
ßesten News aus Nürn-
berg nachzujagen. An-
gesichts der minimalen
Mitteilsamkeit unserer
Modellbahnhersteller
dürfte dieses Unterfan-
gen wenig erfolgreich
gewesen sein!
Eine wesentlich ange-
nehmere Faschingszeit
wird dagegen verlebt
haben, wer das Sam-
meln von Messe-Neu-
heiten uns überließ. In
Eine Dampflok entsteht
6
Gedanken zu Aufnahmen vom Bau der Baureihe 50
DB Cargo: Umbruch bei der Güter-Bahn
12
Die Dransfelder Rampe
18
Schiebedienst auf der alten .Hannoverschen Südbahn.
Schynige Platte-Bahn
22
Vor dem Start in die neue Saison
Nur eine Nebenbahn:
Dinkelscherben - Thannhausen
24
Jahresfahrplan 1997/98:
ClSALPlNO ab Herbst bis Stuttgart
30
80 Jahre MITROPA
32
Oder: Was die heutige DB AG-Servicetochter zu bieten hat
Der Eisenbahn-Architekt Kar1 Cornelius
36
=Hannoveraner=an der Saar:
Wismar-Typologie
40
Clu b-Reise!
Am 10. Mai findet eine EJ-Sonderfahrtauf Strecken der Teuto-
burger-Wald-Eisenbahngesellschaft mit von Triebwagen Nr. 3
geführtem GmP statt. Bei mehr als 100 Teilnehmern kommt
50 3655 zum Einsatz. Nähere Informationen auf Seite 113.
einwöchigerWühl- und Sammelarbeithat unsere Messe-Mann-
Schaft nämlich so gut wie jede der diesjährigen Neuheiten
erfaßt. Eine kühne Behauptung? Überzeugen Sie sich selbst in
unserem Messe-Journal!Sein Titelblatt haben wir oben abge-
bildet.
Auf 108 Seiten mit knapp 500 Farbbildern finden Sie alles, was
es aus Nürnberg zu berichten gab - und das zum konkurrenz-
los günstigen Preis von DM 14,50. Mit etwas Glück (und wenn
die Post funktioniert) liegt das Messe-Journal bereits am 22.
Februar bei Ihrem Modellbahnhändler oder in Ihrem Briefka-
sten!Am Zeitschriftenkiosk ist es ab 25. Februar zu haben. Für
ganz Eilige, die diese paar Tage nicht mehr abwarten wollen,
haben wir die wichtigsten Triebfahrzeuge schon einmal in
diesem EJ zusammengestellt (S. 97).
Mit einiger Spannung dürfte die Modellbahnindustrie (aber
nicht nur sie) in nächster Zeit nach Bonn blicken. Verspricht
doch die Steuerrefonn, ab 1998 den Griff des Fiskus in die
Taschen der Bürger etwas zu lockern. Geringere Steuerlast
aber bedeutet mehr Rest-Geld fürs Hobby - für ein Hobby,
wohlgemerkt, das in seiner ganz überwiegenden Masse Ar-
beitsplätze in Deutschland und seinen Nachbarländern erhält
und manchmal auch noch schafft!
Nach Bonn blicken derzeit auch alle, die sich in der einen oder
anderen Weise mit dem Thema "Transrapid beschäftigen.
Offenbar ist nun auch im Verkehrsministerium bekannt ge-
worden, daß die Zeit der unbegrenzten Geldmittel vorbei ist.
Prompt hat Ressortchef Matthias Wissmann dem verkehrspo-
litisch dubiosen Prestigeprojekt das Etikett "Unverzichtbar"
entzogen. Nun soll sich die Industrie, auch die ausländische,
stärker engagieren - nur zu Recht, denn etwaige Gewinne aus
Aufträgen des Superflitzers flössen ja ausschließlich in ihre
Taschen. Mit den eingesparten Steuermilliarden ließe sich so
manche bestehende Bahnstrecke attraktiv ausbauen und mit
modernsten Schienenfahrzeugen bestücken. Verkehrs-, wirt-
Schafts- und arbeitsmarktpolitisch wäre dies wohl die bessere
Lösung.
Reise über den Arlberg
64
Untewegs auf der Bregenzer Clubanlage
Neue Bausätze:
T 3 von Westmodel in HO
70
""r
Eine Minianlage mit Pfiff
Unsere N-Einsteigeranlage wird aufgerüstet (8)
Ein Sägewerk für jede Epoche
Neue Bausätze:
rträt: Karwendel-Schnellzug
72
Ein Bahnbetriebswerkfür Europa
76
80
84
90
Fünf ist Trumpf - BEMOs neue V K in HOe
Rügen-Lok 99 4633: Lehmanns erster Vierkuppler
Grand mit Vieren
Messe-Magnete
94
96
97
ihn-Notizen
Fachhändler-Adressen
Impressum
Übersicht Über die Verlags-Neuheiten
Typenblatt: Baureihe 42
Typenblatt: Baureihe 897075
Schaufenster der Neuheiten
Auto-Neuheiten
Modellbahn-Notizen
Mini-Markt
Bahn-Post
EJ-Club: Hopp oder top?
Sonderfahrten und Veranstaltungen
48
50
52
55
61
98
100
101
102
111
112
114
Tltelblld: Wohin fährt die Güter-Bahn? Wir beleuchten den
Status quo im Schienengüterverkehr, neue Projekte und die
Zukunftschancenvon DB Cargo und anderen Unternehmen.
Den ersten Teil lesen Sie ab Seite 12. Die Titelaufnahme
entstand in München-Riem (16.1.1997). Abb.: Ch. Kirchner
Ihre E J-Redaktion
5
Eisenbahn-Journal 3/1997
783536504.003.png
.. .
~.
..
"
...
..
..
783536504.004.png
VON
MANFRED
WEISBROD
MIT BILDERN
entsteht
otos, wie die aus dem Archiv von Dr.
Wolff & Tritschler, sind heute nicht
mehr machbar, denn Dampflokomo-
DER
AGENTUR DR.WOLFF & TRITSCHLER
Gedanken zu Aufilihnzen vom Ba der Baureihe 50
F tiven werden in Deutschland seit
mehr als 35 Jahren nicht mehr neu gebaut.
Wer da jedoch meint, eine Dampflok sei -
verglichen mit einer modernenElektro-oder
Diesellok - eine einfacheKonstruktion, un-
terschätzt das sicher.
Wohl konnten die Konstrukteuredes Ver-
einheitlichungsbüros oder einer Lokomo-
tivfabrik inwenigen Tagen die Typenskizze
einer neuen Lokomotiveauf das Reißbrett
zaubern, die die vom Besteller geforderten
Parameter aufwies. Und die Eisenbahn-
freunde stehen heute mit Fotoapparatoder
Videokamera an der Strecke, wenn mal
wieder eine museale Lokomotive - zum
Beispiel der Baureihe 50 - zum Leben er-
weckt worden ist. Doch wer von diesen hat
je den riesigen Stapel an Zeichnungen ge-
sehen, die erarbeitet werden mußten, ehe
mit dem Bau der Dampflokomotive begon-
nen werden konnte?
Viele Hunderte Blatt Transparentpapier
mußten im Konstruktionsbüro der Firma,
die mit der Urheberschaft einer Baureihe
betraut worden war, gezeichnet und fein
säuberlich mit “Gänsegurgel” umrändelt
werden (damit sie nicht einrissen), ehe die
Produktionwußte, was sie zu tun hat. Die
Zeichnungen mußten vervielfältigt und an
die Firmen verschickt werden, die eben-
falls mit dem Bau der Lokomotive beauf-
tragt worden waren.
Dievon der DRG eingeführteNormung und
der Austauschbau, eine im Lokomotivbau
einmalige und grandiose Leistung, erspar-
te natürlich die nochmalige Konstruktion
von Doppelverbund-Luftpumpe, Kolben-
speisepumpeoder Oberflächenvorwärmer,
von Kreuzkopf oder Kolbenschieber. Sie
garantierte aber, daß im Ausbesserungs-
werk der Kessel der Lokomotive des Her-
stellersA auf das Fahrwerk des Herstellers
B ohne Anpaßarbeiten gesetzt werden
konnte. Und der Rahmen der Lokomotive
des Herstellers C hatte die für das An-
schrauben des Zylinders erforderlichen 22
Bohrungen im Barrenrahmen exakt an der
Stelle, wo sie auch der Rahmen des Her-
stelfers D aufwies.
Bilddokumente vom
Bau der Baureihe 50
bei der Berliner
Maschinenbau-AG
in Wildau:
An den Barrenrah-
men werden Pumpen-
träger und Konsolen,
die das Führerhaus
tragen, mantiert
(oben). - Die Auf-
plahine vom Nach-
stemmerz der Nieten
c1
iqt Kessel (links)
verdeatlicht dessen
Dimension. -Auf der
L?konia&waage
783536504.005.png
1
guß
und sind wegen ihrer Größe und ihrerün-
terschiedlichen Wanddicken teure und kom-
plizierte Gußteile. Zwillingslokomotiven
kommen gewöhnlich mit einem Zylinder-
modellfür beideSeitenaus. Dieangeliefer-
ten Gußrohlingemüssen auf dem Zylinder-
bohrwerk und dem Schieberbohrwerk be-
arbeitet werden. Die Aufnahmen dieses
Beitrags zeigen, daß an den eigentlichen
Dampfzylinder Schiebergehäuse und Aus-
strömkasten angegossen sind. Schieber-
undZylinderwandungensind möglichst dick
ausgeführt, damit sie mehrmalsausgebohrt
werden können und eine lange Lebens-
dauer haben, ehe das Werkgrenzmaß er-
reicht ist. Der Barrenrahmen, an dem gera-
de der Pumpenträger und die Konsolen
montiert werden, die das Führerhaus tra-
gen, ist noch Friedensproduktion. DieWan-
gen sind gehobelt, die Aussparungen sau-
berausgefräst.Bei Barrenrahmen, die man
in der Kriegsproduktion noch verwendet
hat, entstanden die Ausschnitte durch
Brennschneiden.
Mit der Einführungdes Barrenrahmens in-
vestierten die Lokomotivbauanstalten in
Rahmenfräsmaschinenundwaren nun sehr
ungehalten, daß die Kriegslokomotiven
Blechrahmen erhaltensollten, die die Fräs-
maschinen überflüssig machten. Ein Bar-
renrahmen war ein filigranes und hoch-
empfindliches Bauteil. Es durfte, wenn kein
Kessel aufgesetztwar, nur mit geschlosse-
nen Achsgabelstegen bewegt werden, um
Verbiegungen zu vermeiden.
Lokomotivfabrikenwie Ausbesserungswer-
ke haben verschiedene Technologien des
Durchlaufseiner zu bauenden oder aufzu-
arbeitenden Lokomotive. Manche Werke
haben Querstände mit einer Schiebebüh-
ne im Mittelgang, manche haben Quer-
stände, bei denen die Bauteile mit einer
Kranbahn über die Stände transportiert
werden; wieder andere haben Längsstän-
de, für die ebenfalls eine Kranbahn erfor-
derlich ist. Auf unseren Bildern wird ein
teilverkleideter Kessel, an den bereits der
Aschkasten angebaut ist, zum Rahmenbe-
fördert.DieRadsatzgruppeim Vordergrund
hat schützende Holzkästenvor den Treib-
und Kuppelzapfen. Diese sind, um minima-
le Reibungswerte zu erzielen, geschliffen
und poliert und sollen keinesfalls einen
Kratzer erhalten.
Die Dimensionen eines Lokomotivkessels
veranschaulicht erst der Blick ins Innere,
wenn Menschen darin arbeiten. Der Blick
indie Rauchkammerzeigt dievordereRohr-
wand und den Dampfsammelkasten. Aus
den beiden oberen kreisrundenAnschlüs-
sen werden die Einströmrohre aus dem
Heißdampfteil des Sammelkastens kom-
men und durch die ausgebrannten Löcher
im unterenTeil des Rauchkammermantels
zu den Zylindern führen. Unterhalb der
beiden Anschlußstutzen werden die Über-
hitzerrohremontiert,die dann in die großen
Bohrungen(die Rauchrohre)der Rohrwand
eintauchen.
Die Kessel der Baureihe 50 waren noch
genietet. Ein Kesselschußbestandaus zwei
Halbzylindern, die durch Doppellaschen-
F
I
783536504.001.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin