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Mitteilungsblatt
für den deutschen Sprachraum
November 2009 Nr. 370
Gott
gefunden
MB-S p e z i a l :
Konversionsberichte in
der Priesterbruderschaft
St. Pius X.
Bild: Fra Angelico, Bekehrung
des hl. Paulus, 1430
Priesterbruderschaft
St. Pius X.
Sie haben
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Taufe mit Bier und Stola
Die Bilder in der oberen Reihe entstammen dem
Titelblatt (!) und dem Innenteil der Kirchenzeitung
des Bistums Paderborn „Der Dom“. Es ist Erzbischof
Hans-Josef Becker, der hier mit Bierglas und Stola
zu Werke geht.
Hier ist jedes Gefühl für die Sakralität eines prie-
sterlichen Segens verloren gegangen!
Wann ist die Zeit der
Klatsch-Sing-Tanz-Messen
endlich vorbei?
Links: Bei einer Wallfahrt von katholischen Jugend-
lichen (14-17 Jahre) aus Straßburg zur Kirche Un-
serer lieben Frau von der Eiche in Plobsheim (Frank-
reich), am Pfingstmontag 2009, tanzen Priester hin-
ter dem Altar mit rhythmischem Klatschgesang zu
einem Chanson. Sie können die ganze Peinlichkeit
auch als Film sehen (www. piusbruderschaft.de).
Primizbildchen im Wandel der Zeit
1935
Ja, sie haben richtig gele-
sen: Auch das rechte Bild
ist ein Primizbild (nämlich
der Diözese Rottenburg,
Weihejahr 2009). Ging es
früher darum, den Men-
schen zu Gott zu führen, so
geht es heute darum, den
Menschen zur Mitmensch-
lichkeit zu bewegen. Da
kann ein „katholischer
Gottesmann“ schon mal als
Inhalt seiner „Ganzhingabe
an Christus“ einen Frosch
mit Maus wählen...
2009
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Theresienfest
2009
Links oben: Theaterstück:
Die Frau des Pilatus (von
Gertrud von le Fort); rechts
oben: Rosen als Dank;
rechts Mitte: Szenen aus
dem Leben der hl. There-
sia; rechts unten: Die Bürg-
schaft (von Friedrich Schil-
ler); Bildmitte: Grab der
letztes Jahr verstorbenen
Schwester Maria Regisfilia
(R.I.P.)
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Stuttgart, den 9. Oktober 2009
Fest des heiligen Johannes Leonardi
Liebe Freunde und Wohltäter, liebe Gläubige!
Die Pilgermadonna hat am Nationalfeiertag Deutschlands, am ersten Samstag im Ro-
senkranzmonat Oktober, hier in Stuttgart ihre Reise durch den deutschen Distrikt be-
gonnen, um ihre Kinder zu besuchen, zu trösten und unter ihrem Schutzmantel zu
sammeln. Unsere Gemeinschaft hier im Priorat St. Athanasius ist Zeuge, wie die kleine
Fatimakapelle und unsere herrliche Barockkirche von Tag zu Tag mehr zu einem Wall-
fahrtsort werden. Menschen treten ein, verweilen im Gebet, zünden eine Kerze an oder
bringen Unserer Lieben Frau gar einen Rosenstrauß.
Sie inden in dieser Nummer des Mitteilungsblattes eine Reihe von Zeugnissen von
Menschen über ihren Weg zur katholischen Kirche und in dieser zur Priesterbruder-
schaft St. Pius X: welche Freude über die Heimkehr des verlorenen Sohnes! Was hat sie
alle bewegt, diesen mühsamen Weg, der oft mit Unverständnis von der Umgebung
verfolgt worden ist, einzuschlagen? Es war die Liebe zur Wahrheit. Wahrheit ist der
Name für Gott. Wir können den evangelischen Christen darum nur die Worte Christi
selbst am Ende des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter zurufen: „Geh hin und
tue desgleichen“.
Die Liebe zur Wahrheit ist es auch, die uns die Religionsfreiheit mit allen Päpsten bis
zum II. Vatikanum ablehnen lässt. Man behauptet heute eine Neutralität des Staates;
der Staat sei inkompetent in religiösen Fragen. Indes wird der Staat vom Staatschef
und seiner Regierung verkörpert, von konkreten Personen also. Diese können gemäß
dem ersten Kapitel des Römerbriefes, dem I. Vatikanischen Konzil und dem Zeugnis
von Papst Leo XIII. die Wahrheit über Gott und die wahre Religion sehr wohl erkennen.
Lichtvoll sagt dieser Papst in seiner Enzyklika Immortale Dei vom 1. November 1885:
Welches aber die wahre Religion sei, wird der mit Leichtigkeit erkennen, der klug und aufrichtig zu urteilen sucht:
denn aus vielen und glänzenden Beweisen, aus der Bewahrheitung der Weissagungen, aus der Fülle der Wunder, aus
der äußerst schnellen Verbreitung des Glaubens inmitten einer feindlichen Welt und trotz größter Hemmnisse, aus
dem Zeugnis der Märtyrer und anderen ähnlichen Tatsachen geht klar hervor, dass die wahre Religion allein jene ist,
welche Christus selbst gestiftet und mit deren Schutz und Ausbreitung er seine Kirche betraut hat.“
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Editorial
2
Und er folgert daraus:
Heilig muss daher den Staatsoberhäuptern der Name Gottes sein; und es gehört zu ihren vorzüglichsten Pflich-
ten, die Religion zu begünstigen, sie wohlwollend zu schützen, sie zu verteidigen durch die Autorität und
Macht der Gesetze, und gar nichts zu beschließen oder anzuordnen, was ihr schaden könnte. Das schulden sie
auch den Bürgern, denen sie vorstehen. Sind wir Menschen doch alle geboren und geschaffen für ein höchstes
und letztes Gut, das nach diesem vergänglichen und kurzen Leben unser im Himmel wartet, und auf das wir
unser ganzes Sorgen richten müssen. Weil nun der Menschen volles und allseitiges Glück davon abhängt, so
ist die Erreichung dieses erwähnten Zieles von solcher Bedeutung für die einzelnen, dass es nichts Wichtigeres
geben kann. Darum soll die staatliche Gemeinschaft, die zum Nutzen aller da ist, das staatliche Wohl in der
Weise wahrnehmen, dass sie die Bürger in ihrem Streben nach Erlangung jenes höchsten und unwandelbaren
Gutes, nicht nur nicht behindert, sondern auf alle mögliche Weise fördert. Und das geschieht vorzüglich da-
durch, dass man sich bemüht, den Glauben heilig und unverletzt zu erhalten, dessen Pflichten den Menschen
mit Gott verbinden.
Wenn der Staat in seinen Vertretern neutral sein soll, wenn er inkompetent in religiösen
Fragen ist, wie soll es dann der einzelne nicht ebenfalls sein? So ist die Religionsfreiheit
der direkte logische Weg zu Agnostizismus und Atheismus. Lesen Sie dazu die sehr
sachliche Darstellung von Pater Mählmann in dieser Nummer nach.
Seit geraumer Zeit gilt in den Häusern der Bruderschaft im deutschen Distrikt folgende
Regel: Am Freitag gibt es keinen süßen Brotaufstrich zum Frühstück, um ein Zeichen
des Gedenkens an das Leiden Christi zu setzen und das Kreuz des Erlösers uns nicht
zu versüßen. Wir würden es sehr begrüßen, wenn die Gläubigen ein ähnliches kleines
Bußwerk auf sich nähmen.
Vergessen wir in diesem Monat November auch die Armen Seelen nicht, die auf unser
Gebet und Opfer warten. Insbesondere wollen wir dabei unserer verstorbenen Freun-
de und Wohltäter gedenken, durch deren Großherzigkeit der Aufbau des Werkes über-
haupt erst möglich geworden ist. Möge der liebe Gott sie alle recht bald mit seiner
beseligenden Anschauung des Himmels belohnen!
Pater Franz Schmidberger, Distriktoberer
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