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Vom Christkind

Vom Christkind

     
Denkt euch,  ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde,  das Mützchen voll Schnee,
mit rot gefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände täten ihm weh,  
denn es trug einen Sack,  der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war,  möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise,  ihr Schelmenpack -
denkt ihr,  er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

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Richard Dehmel   (Weihnachtsgedichte)

Weihnachtsglocken

Weihnachtsglocken, wieder, wieder
sänftigt und bestürmt ihr mich.
Kommt,  o kommt, ihr hohen Lieder,
nehmt mich,  überwältigt mich!

Dass ich in die Knie fallen,
dass ich wieder Kind sein kann,
wie als Kind Herr-Jesus lallen
und die Hände fallen kann.

Denn ich fühl’s, die Liebe lebt, lebt,
die mit ihm geboren wurde,
ob sie gleich von Tod zu Tod schwebt,
obgleich er gekreuzigt wurde.

Fühl’s, wie alle Brüder werden,
wenn wir hilflos, Mensch zu Menschen,
stammeln: "Friede sei auf Erden
und ein Wohlgefall’n am Menschen!"

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Clemens Brentano  (Weihnachtsgedichte)
Weihnachtlied

Kein Sternchen mehr funkelt,
Tief nächtlich umdunkelt
Lag Erde so bang,
Rang seufzend mit Klagen
Nach leuchtenden Tagen,
Ach! Harren ist lang.


Als plötzlich erschlossen,
Vom Glanze durchgossen,
Den Himmel sie sieht;
Es sangen die Chöre:
Gott Preis und Gott Ehre!
Erlösung war da.

Es sangen die Chöre:
Den Höhen sei Ehre,
Dem Vater sei Preis,
Und Frieden hienieden,
Ja Frieden, ja Frieden,
Dem ganzen Erdkreis.

Wir waren verloren,
Nun ist uns geboren,
Was Gott uns verhieß,
Ein Kindlein zum Lieben,
Und nie zu betrüben,
Ach, Lieb ist ja süß!

O segne die Zungen,
Die mit mir gesungen,
Du himmlisches Kind!
Und lass dir das Lallen
Der Kinder gefallen,
So lieblich und lind.

O Friede dem Zorne,
O Röschen, dem Dorne
So lieblich erblüht;
Süß lallende Lippe
Des Kinds in der Krippe,
Dir gleicht wohl dies Lied

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