Nalini Singh - Gestaltwandler 3 - Eisige Umarmung.pdf

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Mercury war zunächst eine Sekte. Zumindest hielt man 
die Bewegung am Anfang dafür. Die Medialen lachten 
über Catherine und Arif Adelaja, als diese behaupteten, 
sie könnten ihr Volk von Wahnsinn und mörderischer 
Wut erlösen. 
Als Medialer  bewegte man  sich  stets  am  Rande  des 
Wahnsinns.  Das wurde  allgemein  akzeptiert.  Es  gab 
kein Heilmittel dagegen. 
Aber  dann  stellte  Mercury  der  Öffentlichkeit  zwei 
Jungen  vor,  die  eine  erste  Version  von  Silentium 
durchlaufen  hatten ‐ es  waren  die  Zwillinge  der 
Adelajas. Tendaji und Naeem waren kalt wie Eis, sie 
empfanden  keinen  Zorn  und  kannten  keinen 
Wahnsinn,  wenigstens  schien  es  einige Zeit  so. Am 
Ende schlug das Experiment fehl. Die dunkle Seite der 
Gefühle riss die Zwillinge wie eine Lawine mit sich. 
Sechzehn  Jahre,  15  nachdem  sie  als  die 
Hoffnungsträger  für eine bessere Zukunft präsentiert 
worden waren, begingen sie Selbstmord. Tendaji, der 
Stärkere  von  beiden,  brachte  erst  seinen Bruder und 
dann sich selbst um. Es gab keinerlei  Zweifel, dass sie 
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die Entscheidung gemeinsam getroffen hatten. 
Sie hatten eine Nachricht hinterlassen. 
Wir sind Scheusale, eine Seuche, die unser Volk von 
innen her zerstören wird. Silentium darf niemals Fuß 
fassen,  nie  im Medialnet  verbreitet  werden.  Vergebt 
uns. 
Ihre Worte fanden nie Gehör,  ihr Entsetzen erreichte 
die Öffentlichkeit nicht. Gefolgsleute der Sekte fanden 
die Zwillinge, sie wurden an einem unbekannten Ort 
beigesetzt, ihr Ted als Unfall hingestellt. Mercury hatte 
damals schon damit begonnen, eine zweite Generation 
abzurichten,  hatte  die  Techniken  verbessert,  die 
Strategien  verfeinert,  um  unerwünschte  Gefühle  aus 
den  Herzen  und  den Wahnsinn  ans  dort  Seelen  zu 
tilgen.  Die  wichtigste  Veränderung  hatte  sieh 
allerdings  im  Stillen  unmerklich  vollzogen   
inzwischen hatten die Führer des Volkes, der Rat, ein 
verhaltenes Interesse bekundet. 
Doch das war nicht genug für Mercury, sie brauchten 
jemanden, der Fehler und Irrtümer behob, bevor sie die 
Öffentlichkeit  erreichten,  und  dem  immer  noch 
skeptischen Rat zu Ohren kamen. Hätte der Rat etwas 
von den regelmäßig auftretenden Todesfällen gewusst, 
wäre das Projekt fallen gelassen worden. Die Adelajas 
konnten  den  Gedanken  nicht  ertragen,  ihre  Vision 
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