der spiegel listopad 2008 - Hitlers Vollstrecker.pdf

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Hitlers Vollstrecker
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
3. November 2008
Betr.: Augstein, Titel, Zwangsehen
D en SPIEGEL hat er 1947, in schwieriger Zeit,
ins Leben gerufen und zum größten eu-
ropäischen Nachrichten-Magazin gemacht – die
Verdienste Rudolf Augsteins (1923 bis 2002) aber
reichen weit über den verlegerischen Erfolg hin-
aus. Er gilt als Begründer des investigativen Jour-
nalismus in Deutschland, und er wurde 1962 zur
Symbolfigur aller, die sich in der jungen Nach-
kriegsdemokratie an den noch lebendigen Tradi-
tionen des Obrigkeitsstaats störten. Der SPIEGEL
hatte über Bundeswehr-Interna berichtet, die Bun-
desregierung bezichtigte Augstein des Landesver-
rats und ließ ihn 103 Tage inhaftieren, und es hät-
te den Regierenden von CDU und CSU gefallen,
wenn der SPIEGEL durch diesen Angriff auf die
Pressefreiheit ruiniert worden wäre. Der SPIE-
GEL residierte damals im Hamburger Pressehaus
am Speersort. Am Freitag dieser Woche, dem
6. Todestag des SPIEGEL-Gründers, enthüllt die
hamburgische Patriotische Gesellschaft von 1765
dort eine Gedenktafel. Augstein, so die Inschrift,
habe „über fünf Jahrzehnte die Publizistik der
Bundesrepublik und der Medienstadt Hamburg“
geprägt. Zwei Tage vorher, am 5. November, wäre
er 85 Jahre alt geworden.
Augstein (1963 bei einem Haftprü-
fungstermin, 1996)
agogen an: Am 9. November vor 70 Jahren setzten sie mit der sogenannten Reichs-
kristallnacht ein Fanal. Doch das Schlimmste stand den Juden noch bevor: Enteignung,
Verhaftung, Deportation und Ermordung. Mit der ersten umfassenden wissenschaft-
lichen Biografie über SS-Chef Heinrich Himmler, den Organisator des Holocaust, hat
der Historiker Peter Longerich, 53, den Weg des verklemmten Sonderlings zum mäch-
tigsten Mann nach Adolf Hitler nachgezeichnet. Longerich belegt, dass weitere Mil-
lionen Menschen dem Rassenwahn zum Opfer gefallen wären, wenn die Alliierten das
„Dritte Reich“ nicht 1945 besiegt hätten. SPIEGEL-Autor Klaus Wiegrefe, 43, sprach
mit Longerich und recherchierte in Archiven eine der schrecklichsten Karrieren der
Weltgeschichte. „An Loyalität, Radikalität und Grausamkeit ließ sich Himmler von
kaum jemandem übertreffen“, sagt Wiegrefe. Der Inlandsauflage des SPIEGEL liegt
eine DVD des SPIEGEL-TV-Autors Michael Kloft, 47, über Himmler bei (Seite 54).
triarchalische Praxis der Zwangsheirat, mit der etwa türkischstämmige Eltern für ihre
Töchter einen Bräutigam bestimmen, hat schon viele junge
Mädchen zur Verzweiflung gebracht. Bisher kaum beachtet wur-
de jedoch, dass auch Söhne Opfer dieser furchtbaren Tradition
werden – weil Eltern eine Braut für sie lieber selbst aussuchen
wollen. SPIEGEL-Redakteurin Katrin Elger, 28, hat Männer ge-
sprochen, die sich dem Diktat der Familie unterwarfen; dem
16 Jahre alte Azad drohte seine Mutter, er werde sie „am Strick
im Keller finden“, wenn er nicht seine Cousine heirate. „Hilfsan-
gebote für die Betroffenen gibt es kaum, viele schämen sich,
über ihr Problem zu sprechen“, sagt Elger (Seite 48).
Elger
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
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L andesweit demolierten Nationalsozialisten jüdische Geschäfte und zündeten Syn-
E s geschieht in Deutschland, und fast immer geschieht es im Verborgenen: Die pa-
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In diesem Heft
Titel
Psychogramm eines fanatischen Rassisten:
Wie der SS-Chef Heinrich Himmler
zum Organisator des Holocaust wurde ............. 54
Im Sinkflug in die Rezession
Seite 26
Bundeskanzlerin Angela
Merkel und SPD-Finanz-
minister Peer Steinbrück
versuchen mit viel Geld,
die hysterischen Finanz-
märkte zu beruhigen. Doch
zugleich trudelt Deutschland
in eine Rezession. Experten
glauben, dass nur ein mil-
liardenschweres Konjunktur-
programm des Staats den
Abschwung bremsen kann.
Noch zaudert die Regie-
rung und verspricht bislang
eher halbherzig nur Sub-
ventionen für einzelne Bran-
chen.
Deutschland
Panorama: Ex-Terrorist Christian Klar
bald frei? / Millionen für Opus-Dei-Freunde /
Rheinland-pfälzischer CDU droht
finanzielles Desaster .......................................... 21
Konjunktur: Wie die Bundesregierung einer
Rezession Paroli bieten will .............................. 26
Die IG Metall beginnt diese Woche
mit Warnstreiks ................................................ 30
Kanzlerin: Mit einem Schulterschluss
der Europäer will Angela Merkel
in der globalen Krise bestehen ......................... 32
Christsoziale: Verändert der neue General-
sekretär Guttenberg die Bayernpartei? ............. 35
Bundesunternehmen: Die Spannungen
zwischen Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee
und dem Bahn-Vorstand eskalieren .................. 36
Hessen: Ihre Treue zum SPD-Energie-
experten Hermann Scheer bringt
Andrea Ypsilanti in Bedrängnis ........................ 40
Affären: Der Baukonzern Strabag im Visier
der Staatsanwaltschaft ...................................... 44
Integration: Auch türkische Männer
werden Opfer von Zwangsheirat
und familiärer Gewalt ...................................... 48
Kriminalität: Ein Massen-Gentest soll einen
Doppelmörder aufspüren ................................. 52
Merkel, Steinbrück
Korruption beim Autobahnbau
Seite 44
Die Strabag, einer der größten Baukonzerne
Europas, ist ins Visier von Staatsanwälten in
Österreich, Ungarn und Deutschland geraten.
Es geht um angebliche Schmiergeldzahlungen
bei Autobahnprojekten in Ungarn und Ost-
deutschland. Ein Ex-Manager des Konzerns hat
umfassend ausgesagt.
Wirtschaft
Trends: Postbanker ließen sich hohe Boni
genehmigen / Siemens-Aufsichtsrat wird
umgebaut / Teurer Sprit für die Lufthansa ....... 69
Finanzkrise: Berlin muss das Rettungspaket
für die Banken neu schnüren ........................... 72
Gefährliche Einlagensicherung ......................... 74
Kapitalismuskritik: SPIEGEL-Gespräch
mit dem Schriftsteller Hans Magnus
Enzensberger über verrückte Börsen und
die Lehren aus der Geschichte ......................... 76
Energie: Konzerne streiten um Gas-Pipeline
durch Deutschland ........................................... 80
Spekulation: Das Kursfeuerwerk um die
VW-Aktie offenbart Fehler im System .............. 82
Unternehmen: Der Luxus-TV-Hersteller Loewe
revidiert seine Prognosen – nach oben ............. 86
Baustelle (bei Chemnitz)
Enzensberger verteidigt den Kapitalismus Seite 76
Einst galt er als einer der schärfsten Kritiker des Kapitalismus. Doch dieses „Monster“
habe sich „noch jedes Mal aufgerappelt, weil es verdammt lernfähig ist“, sagt der
Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Im SPIEGEL-Gespräch erzählt der 78-
Jährige auch von seiner Schwarzmarktkarriere nach dem Zweiten Weltkrieg und
nimmt die Manager vor allzu lauten Ethik-Forderungen in Schutz: „Es ist ein bisschen
viel verlangt, dass ausgerechnet die Banker für die Moral zuständig sein sollen.“
Gesellschaft
Szene: Buch über Kinderarmut in Deutschland /
Umweltsünden in Fußballstadien ..................... 89
Eine Meldung und ihre Geschichte – der lange
Flug eines Amerikaners im Gartenstuhl ........... 90
Sekten: Aussteigerinnen aus der Gruppe
„Children of God“ berichten von Demütigung
und sexuellem Missbrauch ............................... 92
Strafjustiz: Dünne Beweislage im
Oldenburger „Holzklotz“-Prozess .................. 100
Ortstermin: Von Wetter-Volmarstein aus
schaut ein Tresorhersteller
auf die Krisenangst im Lande ......................... 104
Missbraucht, geflohen Seite 92
Dutzende religiöse Sekten gibt es in Deutschland,
manche sind harmlos, einige gefährlich. Jugend-
liche, denen es gelang, der Gruppe „Children of
God“ zu entkommen, berichten von Demütigung
und sexuellem Missbrauch. Diese Gruppe wurde
von einem pädophilen Propheten gegründet, sie
missioniert in vielen Ländern. In England trafen
sich kürzlich einige der Sektenaussteiger, ihre
Wortführerin Celeste Jones hat ein Buch über das
obskure Sektenleben verfasst.
Medien
Trends: ARD-Intendanten debattieren
über Fernsehpreis und „Bambi“ / Bayern-Elf
boykottiert „Sport Bild“ ................................. 107
Fernsehen: Vorschau / Rückblick ................... 108
Dokumentationen: RAF-Film, „Contergan“
und Co. – wie sklavisch muss
die Kunst der Wirklichkeit folgen? .................. 110
Jones (3. v. l.), Sektenaussteiger
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der spiegel
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Obama, McCain
Ausland
Panorama: Das Versagen der Uno im Kongo /
Australiens Umweltinitiative / Interview
mit dem Vorsitzenden der ultraorthodoxen
Schas-Partei zu den Neuwahlen in Israel ........ 115
Weltwirtschaft: Das Gespenst
vom Staatsbankrott ......................................... 118
Syrien: Washingtons Kommandoaktion
verschreckt den Nahen Osten ......................... 124
Essay: Die zwei Amerikas ............................. 126
China: Warum Peking plötzlich seine
Bauern hofiert ................................................ 130
Kuba: Der Umgang der Castro-Brüder mit
der Hurrikan-Katastrophe .............................. 132
Global Village: Ein Muslim wird in
Jerusalem zum Sabbat-Goi ............................. 134
Amerikas Kampf mit sich selbst Seite 126
Zwei Amerikas beherrschen die Wahl: das furchtlose, vorwärtsstrebende und das mut-
lose, deklassierte. Obama reklamiert, in der Tradition Franklin D. Roosevelts, das krea-
tive Amerika für sich, während McCain den Schatten George W. Bushs kaum loswird.
Sport
Szene: Düsseldorfer Gericht ordnet Jan
Ullrichs Erscheinen an / Der amputierte
Skifahrer Matthias Lanzinger über seinen Job
als Kommentator im österreichischen TV ....... 137
Pferdesport: Wie die Springreiter über Jahre
ihre Dopingsünden verharmlosten .................. 138
Eine Dressurlehrerin ist wegen Tierquälerei
angeklagt ........................................................ 142
Rufmord im Internet Seite 150
Warum erhängte sich Südkoreas beliebteste Schau-
spielerin Choi Jin Sil? Diffamierungen im Internet
sollen sie in den Selbstmord getrieben haben – so
wie eine Reihe von Prominenten zuvor. Jetzt will der
Staat jede Hetze im Netz tilgen: Eine Online-Polizei
soll patrouillieren, anonyme Beiträge werden verbo-
ten, Schmähungen hart bestraft. Es droht Zensur.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Riesendiamanten aus dem Labor /
Erstes U-Boot-Unglück aufgeklärt .................. 145
Naturkatastrophen: Deutsche
Geoforscher starten Tsunami-Frühwarnsystem
im Indischen Ozean ........................................ 148
Internet: Hetze im Netz – eine Cyber-Polizei
in Südkorea soll für mehr Anstand sorgen ...... 150
Tourismus: In Duisburg entsteht
das Hotelzimmer der Zukunft ........................ 154
Verkehr: Belastet das alte Schienennetz
der Bahn die ICE-Achsen? .............................. 158
Choi Jin Sil
Manipulationen im Pferdestall
Seiten 138, 142
Kultur
Szene: Anna Netrebkos neues Kitsch-Album /
Der preisgekrönte Indien-Roman „Der
weiße Tiger“ kritisiert den Kapitalismus
mit Witz .......................................................... 160
Comedy: Warum US-Komikerinnen
so viel besser sind als ihre
deutschen Kolleginnen .................................... 162
Literatur: Die Erfolgsformel des spanischen
Rekordautors Carlos Ruiz Zafón ..................... 166
Bestseller ...................................................... 168
Essay: Der Philosoph Richard David
Precht über die Angst der Intellektuellen
vor der Öffentlichkeit ...................................... 170
Erinnerungskultur: Das fehlende Gedenken
an den Mauerfall ............................................. 174
Kulturpolitik: SPIEGEL-Gespräch mit Berlins
Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit
über sein Image, seinen Kulturbegriff und die
Boulevardisierung der Politik .......................... 178
Nahaufnahme: Der Satiriker David Sedaris
ist der Großmeister der Peinlichkeit ............... 182
Jahrelang haben die deutschen Reitsportfunk-
tionäre allzu großzügig über die Dopingma-
chenschaften ihrer Spitzensportler hinweg-
gesehen. Nun wird bekannt, wie in den Profi-
ställen tatsächlich manipuliert und getrickst
wird. Die Geldgeber verlangen drastische Re-
formen, der erfolgsverwöhnten Sportart droht
ein ähnlicher Absturz wie dem Radsport.
Springreiterin
Frauen und Humor Seite 162
Anke Engelke, die jetzt mit einer neuen „Ladykracher“-Staf-
fel an den Start geht, ist der einzige Lichtblick in der deut-
schen TV-Komikerinnen-Szene. Amerikanische Star-Come-
diennes wie Tina Fey zeigen, dass es auch viel lustiger geht.
Briefe ............................................................... 12
Impressum .................................................... 184
Leserservice ................................................. 184
Register ......................................................... 186
Personalien ................................................... 188
Hohlspiegel /Rückspiegel ........................... 190
Titelbild: Foto Walter Frentz Collection, Berlin
Engelke
der spiegel
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Briefe
„Gerade vor dem Hintergrund der deut-
schen Geschichte fand ich es richtig, dass
die USA die Diktatur des Tyrannen Sad-
dam Hussein beendet haben. Bushs neo-
liberale Wirtschaftspolitik war allerdings
desaströs und hat die Krise, in der wir uns
befinden, erst richtig heraufbeschworen.“
wird Deutschland und Europa für seine
Kriege zur Kasse bitten. Wären da die Ver-
bündeten nicht gut beraten, sich den For-
derungen einer Weltmacht, die sich das
Recht der Folter, des Angriffskriegs, Atom-
waffenaufrüstung, der Missachtung inter-
nationalen Rechts herausnimmt, die Natio-
nen in Willfährige und Schurkenstaaten
einteilt, zu widersetzen?
München
Udo Kykillus
Bush hat Stärke gezeigt, aber zu viele Feh-
ler gemacht. Ich hoffe, Obama macht’s bes-
ser. Denn Ansehen haben nur die Starken!
Simbach (Bayern)
SPIEGEL-Titel 44/2008
Jakob Feiereisen aus München zum Titel
„Ende der Vorstellung – Die Bush-Krieger“
Richard Kotlarski
SPIEGEL ONLINE Forum
Mit ganz anderen Mitteln
Nr. 44/2008, Titel: Ende der Vorstellung –
Die Bush-Krieger
zone Xena C. Rice, der aus dem Bild ver-
schwindende Connald (Conan-Donald)
Rumsfeld und hervorragend das leere Bat-
man-Kostüm von Colin Powell.
Plochingen (Bad.-Württ.)
Nach der Wahl sind die USA gefordert,
den „Patriot Act“ aufzuheben, Raketen-
schilde zu stoppen, Israel mit gleicher
Elle zu messen wie andere Länder auch,
aufzuhören, in der Weltpolitik rumzupfu-
schen, weniger arrogant aufzutreten, Kli-
mapolitik auf eine aktuelle Stufe anzu-
heben, Atomwaffen weitgehend abzurüs-
ten und Landminen zu verbieten.
Baden (Schweiz)
Oliver Demirtas
Die Vorstellung ist nicht für Bush, Rice
und Cheney, sondern für diejenigen be-
endet, deren Häuser und Lebensgrund-
lagen hinweggebombt wurden. Die drei
Figuren auf dem Titelbild gehören wegen
Planung und Durchführung eines Angriffs-
krieges vor das Internationale Kriegsver-
brechertribunal in Den Haag gestellt.
Goslar (Nieders.)
Es wird immer viel über Bushs Dummheit
gelästert, aber da täuschen sich die meis-
ten. Er hat seine eigentliche Aufgabe meis-
Peter Königsdorfer
SPIEGEL ONLINE Forum
Jascha Thelemann
Wie treffend beschreibt doch das Titel-
bild die acht Herrschaftsjahre des US-Prä-
sidenten George W. Bush! Bei seinem
„Kampf“ gegen den Terror erlaubte er sich
alles, was man von einem gewissenhaf-
ten Staatsmann nicht erwartet: Krieg, Leid
und Tod der betroffenen Zivilbevölkerun-
gen der von ihm „befreiten“ Länder; er
war aber unfähig, seinem eigenen Volk
eine gesetzliche Krankenversicherung zu
bringen. Nun kehrt er mit seinen Kumpa-
nen geschunden aus seinem „Kampf“, der
durch seinen primitiven Gottglauben ge-
prägt war, zurück. Fazit: Bush war der ge-
wissenloseste US-Präsident aller Zeiten!
Die Welt hofft auf einen Präsidenten Ba-
rack Obama.
Albersdorf (Schl.-Holst.)
Die auf Ihrem Titel abgebildeten Figuren
sind keine, wie gewollt oder ungewollt
suggeriert, vom Schlachtengetümmel zwar
etwas zerzausten, doch irgendwie ehr-
bar heimkehrenden Kämpfer, sondern
Schwerstverbrecher, die für den Rest ihrer
Tage hinter Gitter gehörten, wenn noch ir-
gendetwas normal wäre im Irrenhaus Welt.
Bonn
Michael Maul
Ihr Titelbild ist mal wieder eine absolut
geschmacklose „Teutonenbombe“. Ein
Land wie Deutschland, das sich kürzlich zu
einem nicht zu entschuldigenden krimi-
nellen Handeln in Sachen Steueraffäre hat
hinreißen lassen, täte endlich gut daran,
den Mund nicht so voll zu nehmen, und
dies schon gar nicht, was andere Länder
betrifft.
Basel
Rücktransport von US-Kriegsopfern (2004)
Gewissenlosester Präsident aller Zeiten?
Heinz Evers
Marie-Paule Elter
terlich erfüllt, nämlich Milliarden Dollar
zu den Industriellen rüberzuschaufeln,
insbesondere zur Rüstungsindustrie. Das
macht ihm so leicht keiner nach.
Hamburg
Die waffentragenden Herrschaften auf dem
Titel sehen nur oberflächlich betrachtet
aus wie geschlagene Krieger. In Wirklich-
keit haben sie die Welt mit ganz ande-
ren Mitteln besiegt, indem sie den Abzug
nicht am Colt, sondern in der Kredit- und
Finanzwirtschaft ausgelöst haben.
St. Peter-Ording (Schl.-Holst.) Dr. Jutta Pabst
Kai Jacobsen
Das Titelbild ist unvollständig, denn der
frühere Verteidigungsminister Donald
Rumsfeld, der gewonnene Schlachten mit
gewonnenen Kriegen verwechselte, und
sein damaliger Stellvertreter und ehemali-
ger Weltbank-Präsident, Paul Wolfowitz,
fehlen noch. Beide hatten großen Einfluss
bei den Entscheidungen, die sinnlosen
Kriege in Afghanistan und Irak zu begin-
nen, und mussten (durften) das sinkende
Schiff schon vorher verlassen.
Tübingen (Bad.-Württ.)
Robert Kagan hat recht, wenn er sagt: Egal,
wer die Wahl gewinnt, der neue Präsident
Mathias Blaurock
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
• Titel – War der SS-Chef Himmler für den fanatischen
Rassismus der Deutschen verantwortlich?
www.spiegel.de/forum/Himmler
• Finanzkrise Wie bedroht sind unsere Jobs wirklich?
www.spiegel.de/forum/Jobkrise
• Doping Sollen für Pferde beim Doping die gleichen Regeln
wie für Menschen gelten? www.spiegel.de/forum/Doping
Klasse, klasse, spitze: trifft und passt. Be-
sonders gelungen die Bush-Brezel um den
Hals von George W. Sensationell die Ama-
12
der spiegel
45/2008
50148055.013.png 50148055.014.png 50148055.015.png 50148055.016.png 50148055.017.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin