Der Spiegel 2010 31.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN - MAGAZIN
gangener Woche kam für die SPIEGEL-Redakteure Susanne Amann, 34, und
Janko Tietz, 37, nicht überraschend: Bei Recherchen im engsten Umfeld der tradi-
tionell öffentlichkeitsscheuen Familie hatten sie erfahren, wie schlecht es um den
88 Jahre alten Patriarchen stand. Für die SPIEGEL-Leute war es nicht einfach, vor-
zudringen in die geheimnisumwitterte Aldi-Welt,
die Theo Albrecht und sein Bruder Karl, 90, in
sechs Jahrzehnten geprägt hatten. Beiden war es
stets zuwider gewesen, ihren Reichtum zu zeigen,
den sie mit einer Melange aus strategischem Genie,
Bescheidenheit und Knausertum erwirtschaftet
hatten – „eine typisch deutsche Gründerkarriere
der Nachkriegszeit“, so Amann. Indizien weisen
darauf hin, dass es künftig mehr Transparenz geben
könnte: Karl Albrecht junior, 63, legte erstmals
offen, wie Vater und Onkel ein kleines Geschäft zu
einem Milliardenimperium mit über 100 000 Mit-
arbeitern wachsen ließen und welche Rolle er darin
spielte (Seite 64).
Tietz, Amann in Hamburg
tag die sofortige Freilassung des wegen Verdachts auf Vergewaltigung in
Mannheim einsitzenden TV-Moderators Jörg Kachelmann, 52, anordnete. Für die
örtliche Staatsanwaltschaft war das eine böse Überraschung. Nie hatte sie Zweifel
an einem dringenden Tatverdacht zugelassen – obwohl ein psychologisches Gut-
achten, über das der SPIEGEL früh berichtete, an der Zuverlässigkeit der Aussagen
des mutmaßlichen Opfers zweifelte. Die SPIEGEL-Redakteure Frank Hornig, 40,
und Barbara Schmid, 53, trafen Kachelmann am Freitag zu einem zweistündigen
Gespräch in Köln, in dessen Verlauf er mehrfach in Tränen ausbrach. Die Redak-
teure Simone Kaiser, 31, und Christoph Scheuermann, 32, rekonstruieren mit
Schmid die Fehler der Mannheimer Justiz. „Die Staatsanwaltschaft muss belastende
wie entlastende Umstände gleichermaßen ermitteln, in diesem Fall hat sie eindeutig
Partei ergriffen“, sagt Kaiser (Seite 56).
Zelten. Ihnen gut sechs Monate nach dem schweren Erdbeben ein neues Heim
zu geben ist das Ziel der Regierung und der Hilfsorganisationen. Doch zuerst
müssen die Ruinen abgerissen und die Trümmer weggeschafft werden. SPIEGEL-
Redakteurin Sandra Schulz, 34, begleitete in der Hauptstadt Port-au-Prince Daniel
Strode, 45, einen US-Abrissexperten,
der den Mangel an Maschinen beklagt.
Haitianer wie die Familie von Georges
Emanies, 43, treibt eine andere Sorge
um: Sie fürchten, dass Räumkomman-
dos ihnen auch noch die karge Hütte
nehmen, die sie auf den Trümmern ih-
res Hauses gebaut haben. „Viele aus-
ländische Helfer hoffen, dass das Be-
ben auch eine Chance ist, ein neues
Haiti aufzubauen“, sagt Schulz, „doch
die Haitianer selbst haben die Hoff-
nung verloren“ (Seite 92).
Schulz, Familie Emanies in Port-au-Prince
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 31/2010
3
Hausmitteilung
2. August 2010 Betr.: Aldi, Kachelmann, Haiti
D er Tod des legendären Aldi-Gründers Theo Albrecht am Samstag vorver-
D as Aufsehen war groß, als das Karlsruher Oberlandesgericht vorigen Donners-
I n Parks und sogar auf einer Verkehrsinsel hausen die Obdachlosen auf Haiti in
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In diesem Heft
Titel
Das gemeinschaftliche Versagen von
Veranstalter, Polizei und der Stadt Duisburg
bei der Love Parade ....................................... 18
Geheim-Einsatz im
deutschen Sektor
Seite 28
Deutschland
Panorama: Neuer Vorstoß zur Harmonisierung
der Bildungspolitik / Berlin will EU-Posten
für deutsche Diplomaten / Größte
Energieverbraucher bleiben von Ökosteuer
vorläufig verschont ......................................... 14
Verteidigung: Die geheimen Afghanistan-
Protokolle bringen die Bundesregierung
unter Druck .................................................... 28
Soziales: Ministerin von der Leyen
plant eine milliardenschwere Reform
der Fürsorge ................................................... 32
Bundespräsident: Christian Wulff urlaubt in
der Luxus-Finca seines Unternehmerfreundes
Carsten Maschmeyer ...................................... 34
SPD: Der ewige Hoffnungsträger
Olaf Scholz darf wieder einmal hoffen ........... 35
Kirche: Erzbischof Robert Zollitsch schiebt
Verantwortung in einem Missbrauchsfall
weiterhin von sich .......................................... 37
Karrieren: Ex-Regierungssprecher
Ulrich Wilhelm soll sich als Intendant des
Bayerischen Rundfunks um einen
unabhängigen Journalismus kümmern ........... 40
Essay: Berlins Innensenator Ehrhart Körting
über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan ... 44
Terrorismus: Die Omertà der ehemaligen
RAF-Mitglieder .............................................. 46
Verteidigungsminister Gates, Guttenberg
Die Veröffentlichung der
Protokolle über Kommando-
einsätze der US-amerikani-
schen Task Force 373 im
deutschen Territorium bringt
die Bundesregierung unter
Druck. Die Papiere belegen:
Deutsche Stellen lieferten
in Afghanistan Namen für
Abschusslisten. Das erschüt-
tert abermals das Bild von der
deutschen Zurückhaltung.
Innenansichten einer Discount-Dynastie Seite 64
Der verstorbene Aldi-Chef Theo Albrecht war eine der letzten Gründer-
Legenden. Nun bereitet sein Neffe eine Familienchronik vor, externe Berater
suchen eine neue Strategie, und das Top-Management will die Regie übernehmen.
Gesellschaft
Szene: Jahrmarkt in Pakistan /
Entwicklungshilfe im Internet ........................ 48
Eine Meldung und ihre Geschichte –
Fernsehjournalistin stand wegen
zwölf toter Guppys vor Gericht ..................... 49
Castingshows: Wie in Malaysia junge
Imame gesucht werden .................................. 52
Justiz: Die unterschiedliche Beweiswürdigung
der Gerichte im Fall Kachelmann .................. 56
Interview mit dem Wettermoderator
Jörg Kachelmann über seine Zeit im Gefängnis
und die Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn ... 58
Ortstermin: In Berlin muss ein beliebtes
Kulturzentrum einem Luxushotel weichen ..... 61
„Alles geschah einvernehmlich“ Seiten 56, 58
Vergangene Woche ordnete das Oberlandesgericht Karlsruhe Jörg Kachelmanns
Freilassung an. Im Interview spricht der Moderator über die Zeit im Knast,
seine Fehler und den Vergewaltigungsvorwurf: „Alles geschah einvernehmlich.“
Klettern am Limit
Seite 98
Wirtschaft
Trends: Rekordabsatz von Diesel-Kraftstoff /
Foodwatch klagt Fleisch-Kosmetik an /
Siemens winkt mit dicken Abfindungen ........ 62
Handel: Der Tod von Mister Aldi und
die Geheimnisse des größten deutschen
Laden-Hüters ................................................. 64
Gesundheit: Die Pharmaindustrie umgeht
die neuen Zwangsrabatte ............................... 76
Banken: Der Chef der betulichen
Nord/LB gerät unter Druck ............................ 77
Finanzkrise: Chinas gewaltige
Immobilienblase droht zu platzen .................. 78
Bürger setzen sich gegen brutale
Enteignungen zur Wehr ................................. 79
Der Extrembergsteiger Alexander Huber
besteigt Steilwände ohne Seil und Sicherung. Im
SPIEGEL-Gespräch redet er über den Reiz des
Risikos: „Es hat etwas Reines, Ursprüngliches.“
Ausland
Panorama: Kirgisien lehnt Außenminister
Westerwelles Polizeimission ab / Anstehende
Haftbefehle gegen Hisbollah-Führer
im Libanon ..................................................... 82
6
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Griechenland: Der Kampf gegen Korruption
und geschönte Zahlen .................................... 84
Ruanda: Präsident Kagame lässt unbequeme
Gegner aus dem Weg räumen ........................ 86
Schweden: Das Doppelleben des
Ex-Polizeichefs Göran Lindberg ..................... 88
Haiti: Ein Land unter Trümmern .................... 92
Global Village: Wie ein 19-Jähriger
aus Bangladesch auf YouTube für seine
Rückkehr in die USA kämpft ......................... 96
Zertrümmerte Hoffnung
Seite 92
Sport
Szene: Ein Berliner Spielerberater sieht sich
als Strippenzieher beim Raúl-Transfer /
Der Wasserrutschen-Rekordhalter Jens Scherer
über den Temporausch in der Rinne .............. 97
Klettern: SPIEGEL-Gespräch mit dem
Extrembergsteiger Alexander Huber
über das Klettern ohne Sicherung und die
Beherrschung der Angst ................................. 98
Doping: Wie US-Sonderermittler Jeff Novitzky
Radprofi Lance Armstrong jagt ....................... 101
Aus der ganzen Welt sind nach dem Erdbeben Helfer angereist, doch der
Wiederaufbau Haitis geht kaum voran. Regierung und Hilfsorganisationen
verwalten das Elend in den Ruinen von Port-au-Prince.
Kultur
Szene: Die Nachfahren eines jüdischen
Kunstsammlers verklagen Ungarn
auf Herausgabe des 1944 konfiszierten
Familienerbes / Der Film „Me Too –
Wer will schon normal sein?“ ....................... 102
Intellektuelle: Der Pakistaner Ahmed
Rashid gilt als einer der einflussreichsten
Geschichtsschreiber der Welt ....................... 104
Bestseller ..................................................... 109
Einspruch: Ferdinand von Schirach über
Rauchverbote und Toleranz .......................... 110
Buchmarkt: Die dubiosen Geschäftsmethoden
der Buchhandelskette Thalia ......................... 112
Fotografie: Interview mit Peter Lindbergh über
Schönheitsideale, Brioni-Kanzler Schröder
und die Kunst, ein gutes Bild zu machen ...... 114
Literaturkritik: „Sommerlügen“, der neue
Erzählband von Bernhard Schlink ................ 117
Die China-Blase Seite 78
Nirgends wird zurzeit so gewaltig gebaut wie in China. Dem Größenwahn
sind kaum Grenzen gesetzt. Doch die Immobilienblase droht zu platzen – und
die übrige Wirtschaft in Mitleidenschaft zu ziehen, weltweit.
Die Null-Blog-Generation Seite 120
Jugendliche schreiben keine Blogs, sie twittern nicht, und das Internet interes-
siert sie nur sehr oberflächlich. Neue Studien belegen: Von einer technik-
vernarrten „Netzgeneration“ kann keine Rede sein, das reale Leben ist wichtiger.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Warnung vor Legalisierung
von Online-Casinos / Warum Blumen
ihre Blüten heizen ........................................ 118
Internet: Die Legende von den Cyberkids .... 120
Geschichte: Wie eine Bücherflut zum
industriellen Aufstieg Deutschlands führte ... 126
Umwelt: Karlsruher Forscher haben
Öko-Zement erfunden .................................. 128
Archäologie: Wurde Alexander der Große
mit Wasser aus dem Jenseitsfluss vergiftet? ... 130
Malaysias next Top-Imam
Seite 52
Es funktioniert nach den
Regeln westlicher Forma-
te, ähnlich Heidi Klums
Topmodel-Show – aber
es geht darum, ein reli-
giöses Vorbild zu finden.
Eine TV-Sendung in Ma-
laysia suchte nach dem
perfekten Imam. Junge
Männer müssen Leichen
waschen oder in Hotels
nach unzüchtigen Paaren
fahnden – der Sieger darf
öffentlich predigen und
bekommt ein MacBook.
Medien
Trends: Fast alle TV-Stars sind in die
Sommerpause gegangen / Österreichs Politik
streitet um nackte Werbetatsachen ............... 131
Buchmarkt: SPIEGEL-Gespräch mit
Markus Dohle, Chef des weltgrößten
Buchverlags Random House, über
die Zukunft des gedruckten Buchs und
seine Verhandlungen mit Apple .................... 132
Imam-Kandidaten während der Show
Briefe ............................................................... 8
Impressum, Leserservice .............................. 136
Register ........................................................ 138
Personalien ................................................... 140
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 142
Titelbild: Foto: P. Malzbender / WAZ Fotopool / dpa
DER SPIEGEL 31/2010
7
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Briefe
„Man wird verleitet, diese vielen detaillierten
Erfahrungsberichte wie ein Historiker zu
lesen, der eines Tages plötzlich Kriegsberich-
te des – sagen wir – Römischen Reichs in
die Hände bekommt. Und stellt erstaunt fest,
dass die Soldaten westlicher Demokratien
anscheinend Kriege tatsächlich anders führen
als ihre Gegner: um Verhältnismäßigkeit
bemüht, unschuldige Zivilisten möglichst
schonend, insgesamt zivilisierter.“
Dr. Hans-Joachim Eberhard aus Gütersloh zum Titel „Task Force 373“
Was soll die Aufregung? Die Spezialeinhei-
ten, die im Dunklen ihr schmutziges Hand-
werk verrichten, hat es von jeher gegeben,
das ist doch ein „offenes“ Geheimnis.
PFORZHEIM (BAD.-WÜRTT.) DETLEF VON SEGGERN
Ihr hervorragender Titel wird die Zweifel
am Sinn der „Verteidigung unserer Frei-
heit am Hindukusch“ noch verstärken.
Auf die Frage, warum islamische Extre-
misten sich davon abhalten lassen sollten,
hier Anschläge zu verüben, bleiben un-
sere Politiker die Antwort schuldig.
DETMOLD
DR. WERNER MARX
SPIEGEL-Titel 30/2010
Ein offenes Geheimnis
Nr. 30/2010, Titel: Task Force 373 – Die Afghanistan-
Protokolle: Amerikas geheimer Krieg
Nun dürfte auch dem letzten Wegschauer
klar sein, dass in diesem Krieg die Büchse
der Pandora geöffnet wurde und es nur
eine Frage der Zeit ist, bis die Folgen auch
uns erreicht haben werden. Es sind nicht
die bösen Assassinen und Terroristen, die
die Büchse geöffnet haben, es sind die west-
lichen Demokratien, die Ethik und Moral
über Bord geworfen haben. Als gerechte
Strafe erhalten wir das zurück, was wir ver-
antwortungslos selbst hervorgerufen haben.
LAHNSTEIN (RHEINL.-PF.)
Aufwühlend und erschütternd
Nr. 29/2010, Debatte: Jugendrichterin Kirsten Heisig
über die Parallelgesellschaft
Der erschütternde Bericht zeigt erneut,
wie eine versagende Politik unserem
Land Schaden zufügt. Frau Heisig hat sich
möglicherweise das Leben in der Er-
kenntnis genommen, dass ihre Bemühun-
gen in dem Milieu der Migration fruchtlos
und sinnlos waren. Wenn wir nicht
schnellstens eine Änderung in der Be-
handlung der nicht integrierbaren und
aufsässigen Migranten vornehmen, wer-
den wir französische Verhältnisse haben.
NEUNKIRCHEN-SEELSCHEID
Ein Dank an jene Informanten, welche
die Geheimnisse der Kriege mitteilen wol-
len, und ein Dank an WikiLeaks für deren
Veröffentlichung. Die Akzeptanz des Af-
ghanistan-Kriegs sinkt in Deutschland und
auch in Afghanistan, dafür steigt die Zahl
der Bombenanschläge, Kampfhandlungen
und der toten Zivilisten und Soldaten.
WITZENHAUSEN (HESSEN)
ROLF ZOBEL
PHILIPP SCHMAGOLD
JÜRGEN SABETZ
Netzwerke wie WikiLeaks, Informatio-
nen wie die Veröffentlichungen der Her-
ren Assange, Appelbaum und Schmitt,
die Mitglieder der westlichen Demokra-
tien sind, schießen uns ins Knie. Sie scha-
den niemals fundamentalistischen Terror-
gruppen, niemals totalitären Regimen,
diese müssen sich ja nicht vor ihren An-
hängern oder ihrem Volk rechtfertigen,
sondern schwächen mit ihren Meldungen
ausschließlich die demokratischen Staa-
ten, in denen Meinungsfreiheit herrscht.
BERLIN
WikiLeaks-Gründer Julian Assange
Büchse der Pandora geöffnet
Kirsten Heisig hat mir als Polizei-Kom-
missar immer aus der Seele gesprochen.
Sie war eine Richterin, die sich nicht von
schlichter „Sozialromantik“ hat blenden
lassen. Integration ist wichtig, aber man
sollte die Realität nicht vernachlässigen.
Dealerringe verdienen Tausende Euro am
Tag, haben keinerlei Unrechtsbewusstsein
und auch keine Lust, etwas anderes zu
machen. Diese Leute wird man nie inte-
grieren! Und deswegen müssen auch Maß-
nahmen geprüft werden, die sie zurück
in ihre Heimatländer bringen könnten.
FRANKFURT AM MAIN NAME DER RED. BEKANNT
GUNNAR BLUHM
Kriege sind nie demokratisch und schon
gar nicht sauber. Wenn aber nichtreguläre
Einsatzkräfte entscheiden, wer festgesetzt
und wer liquidiert wird, frage ich mich:
Wo ist der Unterschied zwischen den deut-
schen Einsatzgruppen und Polizeieinhei-
ten in Osteuropa im Zweiten Weltkrieg,
die gezielt Personen liquidierten und den
Sondereinheiten in Afghanistan, die eben-
falls gezielt Personen liquidieren?
NEUMARKT I. D. OPF.
Was hat man denn anderes nach Vietnam
erwartet? Der Afghanistan-Krieg ist in den
Augen jener gerechtfertigt, die durch ihn
ihre Ziele erreichen. Aber welche Ziele?
Bestimmt nicht die Verteidigung der deut-
schen Freiheit am Hindukusch mit der Be-
reitschaft, afghanische Zivilisten zu töten.
BERGISCH GLADBACH
HEINZ SCHROEDER
Dieser Auszug hat mich aufgewühlt und
erschüttert. Sind heute Solidarität, Ver-
trautheit, Verbundenheit, Kollegialität,
Gemeinsinn Fremdwörter? Das fragt man
sich doch, wenn eine engagierte Jugend-
richterin von einem parallelen Gesell-
schaftssystem spricht, einer Islamisierung
Neuköllns und deshalb „Richterin Gna-
Statt einer Welle der Entrüstung sollte bes-
ser eine Welle der Solidarität der demo-
kratischen Staaten und vor allem der Isaf-
Alliierten für das entschlossene Engage-
ment der USA gegen Taliban und al-Qaida
zeigen, dass der Westen insgesamt die Be-
deutung der Auseinandersetzung verstan-
den hat. Es ist doch äußerst beruhigend
zu lesen, dass die USA offensichtlich der
zynischen Kriegführung der Taliban nun
eine adäquate, zielführende und zugleich
möglichst rechtsstaatliche und präzise Ver-
teidigungsstrategie entgegensetzen.
BÖTZINGEN (BAD.-WÜRTT.)
WERNER F. SCHENKEL
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
Titel Love Parade – Welche Lehren müssen aus Duis-
burg gezogen werden? www.spiegel.de/forum/Duisburg
Prinzip Discount Ist Aldi schuld am Billigwahn?
www.spiegel.de/forum/Aldi
Internet Benötigen Jugendliche mehr Anleitung für
das Surfen im Netz? www.spiegel.de/forum/Surfen
THOMAS THELEN
8
DER SPIEGEL 31/2010
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin