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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN

Hausmitteilung

1. Februar 2010

Betr.: Afghanistan, Piusbrüder, THW Kiel

I n monatelanger Kleinarbeit haben elf SPIEGEL-Redakteure rekonstruiert, was tatsäch-

lich geschah, als ein deutscher Oberst Anfang September 2009 bei Kunduz einen

US-Luftangriff auf eine Menschenmenge befahl, die sich um zwei von Taliban-Kämpfern

entführte Tanklastwagen geschart hatte. Erschütternde Details eines maßlosen Bom-

bardements mit mehr als 100 Toten traten dabei zutage – und ein erschreckender Um-

gang mit der Wahrheit seitens der Bundesregierung. Die Erkenntnisse der SPIEGEL-Leu-

te setzen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, 38, dem Verdacht aus, die

Unwahrheit zu sagen, und zeigen auf, wie das Kanzleramt die Folgen des Angriffs

schlicht aussitzen wollte. Die SPIEGEL-Redakteure Ulrike Demmer, 36, Holger Stark, 39,

Gebauer, Goetz, Schwennicke, Feldenkirchen, Stark, Demmer

Markus Feldenkirchen, 34, und Christoph Schwennicke, 43, sprachen in Berlin mit Mi-

nistern, Militärs und Spitzenbeamten. In den USA machte John Goetz, 47, einen der be-

teiligten Jagdbomberpiloten ausfindig, sein Kollege Matthias Gebauer, 35, traf den Ta-

liban-Führer, der die Operation der Aufständischen befehligte. Susanne Koelbl, 44, hat-

te Zugang zum Isaf-Hauptquartier in Kabul, Ullrich Fichtner, 44, wertete geheime

Dokumente aus und fügte die Berichte seiner Kollegen zusammen. „Die Bomben von

Kunduz haben auch die deutsche Illusion zerstört, dass man in den Krieg ziehen und

dabei eine Art Pazifist mit Sturmgewehr bleiben kann“, sagt Fichtner (Seite 34).

gen sie nicht selten einen groben Umgangston. Peter Wensierski, 55, und Steffen

Winter, 40, erlebten das, als sie Richard Williamson, 69, befragen wollten – jenen Bi-

schof der umstrittenen Piusbruderschaft, der den Holocaust geleugnet hatte. Ein In-

terview lehnte er ab: Er stehe „im Krieg“, die SPIEGEL-Redakteure stünden „auf der

falschen Seite“ und seien zudem „objektiv betrachtet Ratten“. Zum Dialog bereit war

immerhin Bernard Fellay, 51, der Generalobere der Gemeinschaft in der Schweiz. Bei

ihrer wochenlangen Recherche gewannen die Redakteure ungewöhnliche Einblicke in

die Arbeit der Bruderschaft, die, so Winter, „mehr Zulauf hat als je zuvor“ (Seite 30).

darauf, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war, als die Handballer

des THW Kiel im April 2007 das Champions-League-Finale gegen Flensburg gewan-

nen. Nach einem SPIEGEL-Bericht Anfang März 2009 durchsuchten Staatsanwälte

auch die Geschäftsstelle des Vereins und ermitteln seither wegen des Verdachts der Un-

treue gegen den damaligen THW-Manager Uwe Schwenker, 50, und Ex-Trainer Zvoni-

mir Serdarusic, 59. Das Verfahren steht nun kurz vor dem Abschluss. Schmitt und sein

Kollege Michael Wulzinger, 45, sprachen mit Zeugen, sichteten Dokumente und Er-

mittlungsakten. „Vieles spricht dafür, dass der größte Erfolg in der Geschichte des THW

Kiel gekauft wurde“, sagt Schmitt (Seite 136).

Im Internet: www.spiegel.de

der spiegel

5/2009

U nbelehrbare sind zumeist schwierige Gesprächspartner, und mit Kritikern pfle-

V or knapp einem Jahr erhielt SPIEGEL-Redakteur Jörg Schmitt, 42, erste Hinweise

In diesem Heft

Titel

Weltweit versuchen Ermittler, die Schuldigen

der Finanzkrise dingfest zu machen ................. 64

Ein US-Fall könnte zur ersten erfolgreichen

Generalabrechnung führen .............................. 70

Frühere Mitarbeiter der Pleite-Bank Lehman

freuen sich über Boni-Milliarden ...................... 72

Linkes Chaos Seite 20

Der Machtkampf bei den Linken geht

nach dem Abschied von Oskar Lafon-

taine in die nächste Runde. Eine weit-

gehend unbekannte Funktionärsriege

um den bayerischen Gewerkschafts-

mann Klaus Ernst soll nun auf Vor-

schlag von Fraktionschef Gregor Gysi

die Führung übernehmen – und stößt in

der zerstrittenen Partei bereits auf hef-

tigen Widerstand. Statt klare Regie-

rungsperspektiven zu entwickeln, ringt

die Linke um Posten und die richtige

Ideologie.

Bundespolizisten aus Iran

ausgeflogen / Ehemaliger Jesuitenpriester

gesteht Kindesmissbrauch / US-Militär bildet

afghanische Sicherheitskräfte in Bayern aus ..... 15

Linke:

Vor der Wahl einer neuen Spitze

versinkt die Partei im Chaos ............................ 20

Kommentar:

Oskar Lafontaine, der

große Rechthaber ............................................. 23

SPD:

Gabriel gegen Steinmeier – in der

Partei wachsen die Spannungen ....................... 24

CDU:

Ernst, Gysi

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers

lähmt die Bundespolitik ................................... 26

Kabinett:

Schwarz-Gelb bläht den

Berliner Beamtenapparat auf ........................... 28

Kirche:

Karzais neue Zuversicht

Obwohl der Holocaust-Leugner

Richard Williamson weiter Lügen verbreitet,

verhandeln die Piusbrüder nun direkt

mit dem Vatikan ............................................... 30

Bundeswehr:

Seite 91

Protokoll eines Verbrechens –

Rekonstruktion der Bombennacht

von Kunduz und ihrer Verschleierung durch

die Berliner Politik ...........................................34

Investitionen:

In einem Interview erläutert

Präsident Hamid Karzai die

Ergebnisse der Londoner Af-

ghanistan-Konferenz. Die bis-

herige Kriegsstrategie der Al-

liierten hat versagt, nun sollen

Gespräche mit den Taliban die

Wende bringen: „Es muss jetzt

Frieden geben.“ Die deut-

schen Soldaten nimmt Karzai

in Schutz: „Sie haben ihre Sa-

che gut gemacht.“

Wie der designierte

EU-Kommissar Günther Oettinger

als Ministerpräsident

versuchte, EU-Recht auszuhebeln .................... 58

Kriminalität:

Wegen einer Gesetzeslücke

konnte ein verurteilter Sexualverbrecher nach

seiner Entlassung womöglich wieder

Kinder missbrauchen ........................................ 60

Karzai, Clinton, Brown

Interview mit Bahn-Vorstand

Ulrich Homburg über rabiate Schaffner /

Finanzjongleur Florian Homm wird in

New York verklagt / Lufthansa droht Konflikt

mit Kabinenpersonal ........................................ 62

Gesundheit:

Erstmals seit langem gibt es

unter Deutschlands Krankenkassen wieder

so etwas wie Wettbewerb ................................. 77

Affären:

Schattenmann im Scheinwerferlicht Seite 78

Der Unternehmer und SPD-Politiker Harald Christ erhebt schwere Vorwürfe gegen

einen prominenten deutschen PR-Berater. Der soll ihn während des Bundestags-

wahlkampfes mit Verleumdungen über sein Sexualleben unter Druck gesetzt haben.

Die merkwürdigen Machenschaften

von Norbert Essing, einem der

mächtigsten PR-Schattenmänner der

deutschen Wirtschaft ........................................ 78

Unbelehrbarer Bischof

Ausland

Panorama:

Seite 30

Vor einem Jahr stürzte Bischof

Richard Williamson mit seinen

Ansichten zum Holocaust die ka-

tholische Kirche in eine tiefe Kri-

se. Während seine erzkonserva-

tive Piusbruderschaft direkt mit

dem Papst über Glaubensfragen

verhandelt, bleibt der Holocaust-

Leugner in London weiter unbe-

lehrbar.

Iranische Opposition vor der

Spaltung / Versäumnisse der türkischen

Behörden vor dem Prozess um die Alkohol-

panscher von Antalya / Neuer Umgang mit

Schwulen in Uganda ........................................ 83

Frankreich:

Der Kampf des

Einwanderungsministers Eric Besson um

die nationale Identität ...................................... 86

Haiti:

Die Regierung erwägt eine Verlegung

der Hauptstadt ................................................. 88

Afghanistan:

Interview mit dem afghanischen

Präsidenten Hamid Karzai über

Versöhnungsangebote an die Taliban und

den deutschen Bundeswehreinsatz ................... 91

Williamson

der spiegel

5/2010

Deutschland

Panorama:

Wirtschaft

Trends:

SPIEGEL-Korrespondent Bernhard Zand

über die Bombenanschläge von Bagdad ........... 94

Global Village:

Das Wunder von Riace .......... 98

Räumtrupp plant Säuberung des

Mount Everest / Die klügsten aller Tiere ........ 100

Biologie:

SPIEGEL-Gespräch mit dem

deutschen Insektenforscher Bert Hölldobler

über den Superorganismus Ameisenstaat ....... 102

Mikroskopie:

Ein Göttinger Forscher

eröffnet neue Einblicke

ins Innere lebender Zellen .............................. 106

Archäologie:

Despot, Feldherr und Dichter –

das Grab des chinesischen Generals Cao Cao

wurde entdeckt ............................................... 110

Musliminnen in Paris

Frankreichs Ringen um seine Identität Seite 86

Seit Monaten diskutieren die Franzosen über republikanische Werte, die Integration

der Muslime in ihrem Land und ein Burka-Verbot. Ausgelöst wurde die Debatte von

Minister Eric Besson, einem im Maghreb geborenen ehemaligen Sozialisten.

„Sie zahlen, was Sie wollen“-

Experiment am Hamburger Thalia Theater /

Neue CD der britischen Sängerin Sade ........... 113

Kino I:

Produzent Bernd Eichinger, der

ungeliebte Mogul ............................................ 116

Kino II:

George Clooneys Paraderolle in der

Wirtschaftskomödie „Up in the Air“ ............... 120

Bühnen:

Hollywood-Stars wie

Scarlett Johansson erobern den Broadway ...... 122

Bestseller

Herrscher im

...................................................... 123

Kulturkampf:

Untergrund Seite 102

Sie halten Sklaven, sie führen

Kriege, sie kultivieren Pilze:

Ameisenvölker sind eines der

großen Rätsel der Evolution. War-

um opfern sich die einzelnen Tie-

re bedingungslos für das Wohl der

ganzen Kolonie? „Wir nennen es

Superorganismus“, sagt der deut-

sche Insektenforscher Bert Höll-

dobler im SPIEGEL-Gespräch.

SPIEGEL-Gespräch mit

dem US-Politologen Vali Nasr

über den Mangel an Kapitalismus in der

muslimischen Welt .......................................... 124

Literaturkritik:

Jochen Schimmangs

elegischer BRD-Roman „Das Beste, was

wir hatten“ ..................................................... 127

Springer erwägt Klage gegen die

Bundesregierung / Interview mit KEF-Chef

Heinz Fischer-Heidlberger über mangelnden

Sparwillen von ARD und ZDF ....................... 129

Innovationen:

Blattschneiderameisen beim Einbringen der Ernte

Was Apples iPad für Leser

und Verlage bedeutet ...................................... 130

Fernsehfilme:

Unter höchster

Geheimhaltung verfilmte die ARD ein

Scientology-Aussteiger-Schicksal .................... 132

Handball-Skandal bald vor Gericht? Seite 136

Der THW Kiel steht unter Verdacht, für den Champions-League-Sieg 2007 Schieds-

richter bestochen zu haben. Die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft brin-

gen Ex-Manager Uwe Schwenker in Bedrängnis – vieles deutet auf eine Anklage hin.

Der KGB machte Karpow 1978 zum

Schachweltmeister / Curling-Boom bei den

Olympischen Spielen ...................................... 135

Handball:

Dem früheren Manager

des THW Kiel, Uwe Schwenker, droht

eine Anklage wegen des Verdachts

der Untreue .................................................... 136

Ski Alpin:

Clooney und die Krise

Seite 120

US-Star George Clooney spielt in der neu-

en Tragikomödie „Up in the Air“ einen

Profiteur der Wirtschaftskrise: einen Ex-

perten für Entlassungsgespräche. Der Film

ist Hollywoods bisher ernsthafteste Aus-

einandersetzung mit der Rezession – und

trotzdem wunderbar komisch.

Slalomläuferin Susanne Riesch

steht nicht mehr im Schatten

ihrer berühmten Schwester Maria ................... 139

............................................................... 10

Impressum

.................................................... 140

Leserservice

................................................. 140

......................................................... 142

Personalien

................................................... 144

Hohlspiegel /Rückspiegel

Clooney, Vera Farmiga in „Up in the Air“

........................... 146

der spiegel

5/2010

Irak:

Wissenschaft · Technik

Prisma:

Kultur

Szene:

Medien

Trends:

Sport

Szene:

Briefe

Briefe

„Für ein Land, dessen gesellschaftliche Struktur

aus archaischen Sippen- und Stammesclans

besteht, die eine demokratische westliche Um-

gestaltung ablehnen, und in welchem neben

der religiösen Mentalität mit ihren Vorbehalten

Korruption, Vetternwirtschaft und Drogen-

handel herrschen, verbietet es sich, das Leben

deutscher Soldaten dem mäntelchenschwenken-

den Herrn Karzai und seiner Clique zu opfern.“

Ein vergiftetes Geschenk

Nr. 3/2010, FDP: Die Liberalen erneuern ihren Ruf

als Klientelpartei

Obwohl selbst Besserverdiener, muss ich

sagen: traurig aber wahr, dieser aufschluss-

reiche Artikel, der Punkt für Punkt kon-

kret die Klientelpolitik der FDP aufzeigt.

Diese Partei scheint immer noch nicht be-

griffen zu haben, dass sie von 85 Prozent

der Wähler/innen nicht gewählt wurde.

Leimen (bad.-Württ.)

Stefan Böhm

SPIEGEL-Titel 4/2010

Dr. Christian Raabe aus Hamburg zum Titel

„Afghanistan: Der 200-jährige Krieg – Friedhof der Supermächte“

Wie kann ein Koalitionspartner, dem 15

Prozent der Wähler ihr Vertrauen ge-

schenkt haben, ruhigen Gewissens Spen-

den in Millionenhöhe von einem Milliardär

entgegennehmen, der Milliarden am Fiskus

vorbeigeschoben hat? Und mit dieser

„Spende“ (gleich dem Staat vorenthaltene

Steuereinnahmen) schafft er es wohl auch

noch, durch die Absenkung des Mehr-

wertsteuersatzes bei Übernachtungen ei-

nen satten Gewinn einzufahren, der dann

natürlich auch gleich wieder am deutschen

Fiskus vorbei in die Schweiz transferiert

wird. Soll diese Verfahrensweise als Leit-

bild für die Jungwähler dienen?

Wendlingen (Bad.-Württ.)

Lieber feige und blamiert

Nr. 4/2010, Titel: Afghanistan:

Der 200-jährige Krieg – Friedhof der Supermächte

Man kommt beim Lesen nicht umhin zu

fragen, ob eine Befriedung Afghanistans

als demokratische Republik unter sowjeti-

scher Vorherrschaft für die Menschen dort

nicht doch der bessere Weg gewesen wäre.

Besser als blutiger Bürgerkrieg und die

fortschreitende Destabilisierung der Region

und besser als das Aufkommen von al-Qai-

da und die Folgen für die gesamte Welt.

Berlin

Wieder einmal ist es gelungen, einen aus-

führlichen und auch informativen Artikel

zum Krieg in Afghanistan zu verfassen,

ohne dabei mit einem Wort auf die rea-

len Kriegsgründe einzugehen. Die vielbe-

schwiegene Wahrheit ist banal und mit

schlichter Geopolitik erklärbar: Die USA

wollen Truppen in Zentralasien, um China

in Schach zu halten, Iran zu kontrollieren

und strategische Basen im Land der Pipe-

line-Routen zu behalten.

Ahrenshoop (Meckl.-Vorp.)

Thomas Steffen

Thomas Wolf

Paul Schreyer

Bei Rentabilitätsanalysen für Gastro- und

Hotelbetriebe musste ich oft feststellen,

dass viele Betriebsinhaber nicht einmal

ausreichend für das Alter vorsorgen kön-

nen und einen beschämenden Lohn er-

wirtschaften. Ihr Bericht mit der Behaup-

tung, ein Unternehmen, das eine Million

Euro spendete, habe die Reduzierung der

Mehrwertsteuer bewirkt, ist eine Ohrfeige

für die Hotellerie. Seit vielen Jahren wird

von der Branche die hohe Steuer ange-

prangert und die Reduzierung gefordert.

Bad Soden (Hessen) Diethardt Gerritzmann

Deutschlands Sicherheit wird nicht am

Hindukusch verteidigt, wie uns einst ein

SPD-Politiker Glauben machen wollte, und

deshalb sollte sich jeder deutsche Soldat

bewusst sein: „Lieber feige und blamiert

als tot in Afghanistan“, denn wofür sollen

deutsche Soldaten dort sterben?

Stephanskirchen (Bayern) Jürgen Engelhardt

Bundeswehrsoldaten in Kunduz

Ins Absurde führende Taktik

Lässt sich aus den Katastrophen der letzten

200 Jahre etwas lernen? Ja: raus, raus, raus!

Dieser Krieg ist das Kind von Lügen und

Hintergehungen. Von Anfang an zum Un-

tergang verurteilt. Misstraue dem Rat der

Truppen. So viele Truppen, wie man dort

brauchte, kann man nicht bezahlen. Selbst

die Erlangung eines kurzfristigen „Sieges“ ist

zweifelhaft. Langfristig wächst nur der Hass

auf unsere Truppen und unsere Nationen.

Investiert die gewaltigen Summen in die Re-

krutierung von Wissenschaftlern zur Erfor-

schung von Energiequellen, die uns vom Öl

befreien.

Moraira (Spanien)

Man baut Schulen, Krankenhäuser und

Straßen, um der Gunst des afghanischen

Volkes willen. Man legt ganze Dörfer in

Schutt und Asche und bombardiert das

Land aus der Luft, um die Taliban zu ver-

nichten. Aber die Taliban und deren Wer-

te sind Teil des afghanischen Volkes, sie

gehören dazu, wie das Verlangen nach de-

mokratischer Legitimation zu westlichen

Gesellschaften. Die bisherige Taktik der

Internationalen Gemeinschaft führt folg-

lich ins Absurde, man kann kein Volk

bekämpfen und gleichzeitig dessen Sym-

pathie erwerben.

Chemnitz

Dr. Joerg Pauli

Von „volkswirtschaftlichem Nutzen“ ist die

Rede bei der Ablösung Peter Sawickis. Es

sollen offenbar mehr oder minder nutzlose

Medikamente teuer an die Kranken respek-

tive Krankenkassen verkauft werden kön-

nen. Eine pekuniäre Indikation soll bei der

Medikamentenzulassung in den Vordergrund

rücken. Das ist volkswirtschaftlich das Ge-

genteil von sinnvoll und selbst für die Phar-

maunternehmen ein vergiftetes Geschenk.

Hamburg

Günther Reimers

Jasper Thoms

Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE

• Titel

Jeder, der in ein fremdes Land mit militä-

rischen Mitteln eingreift, muss nicht nur den

Beginn dieser Aktion durchplanen, sondern

vor allem auch den Rückzug. Grundsätzlich

ist doch durch verschiedene Kriege allen

bewusst, dass ein Guerilla-Krieg nicht zu

gewinnen ist. Nach acht Jahren ist aber kei-

ne Exit-Strategie zu erkennen.

Dortmund

Kann die Justiz die für die Finanzkrise verantwort-

lichen Banker belangen? www.spiegel.de/forum/Bank

• Frankreich

Bedroht das empfohlene Burka-Verbot die

Integration von Muslimen in Frankreich?

www.spiegel.de/forum/Burka

• Linke

Versinkt die Linke nach Lafontaine im

Richtungsstreit? www.spiegel.de/forum/Lafontaine

Susanne Brethauer

der spiegel

5/2010

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