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itteilung
17. Dezember 2011 Betr.: Maghreb, Russland, Rumänien
A
m 17. Dezember ist es ein Jahr her, dass sich ein junger Tunesier mit Benzin
übergoss – und mit seiner Verzweiflungstat einen Flächenbrand in einer
ganzen Region entfachte. Was aber haben die Revolutionen in den Staaten des
Maghreb den Menschen gebracht? SPIEGEL-Reporter Alexander Smoltczyk, 52,
und Fotograf Maurice Weiss, 47, waren für
eine in diesem Heft beginnende dreiteilige
Serie monatelang auf dem Dakar–Kairo-
Highway durch Marokko, Tunesien, Libyen
und Ägypten unterwegs, um eine Bilanz zu
ziehen. Sie fanden „Revolutionen in verschie-
denen Aggregatzuständen“ (Smoltczyk) vor.
Im ersten Teil geht es von Marokko nach Tu-
nesien. Smoltczyks Fazit der insgesamt rund
5000 Kilometer langen Reise: „Manche der
ehemaligen Kämpfer tragen schon wieder
Krawatte“ (Seite 106).
Smoltczyk, Weiss in Kairo
R
echerchen im russischen Untergrund sind diffizil. Wochenlang versuchte
SPIEGEL-Reporter Walter Mayr, 51, per E-Mail ein Treffen mit dem Ak-
tionskünstler Oleg Worotnikow, 33, zu vereinbaren, und er ließ sich nicht beirren,
als der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Mann den Kontakt zwi-
schenzeitlich abbrach. Wie in einem Thriller sicherte der Mitbegründer der
skandalumwitterten Gruppe „Woina“ schließlich das verabredete Gespräch mit
Mayr ab. Emissäre Worotnikows suchten ihn in
seinem Hotel auf und nahmen ihm den Akku
seines Handys ab – Zielfahnder der Polizei soll-
ten ihn nicht orten können. Nach einer Lei-
besvisitation lotsten die Gefolgsleute des Ge-
suchten den SPIEGEL-Mann dann mit der Metro
durch St. Petersburg zum Treffpunkt. Kaum war
das Interview beendet, teilte Worotnikow mit,
er habe noch Durst, aber kein Geld – und er-
beutete eine Flasche Wodka im nächstgelegenen
Laden (Seite 134).
Worotnikow, Mayr in St. Petersburg
D
ie Bilder, die der SPIEGEL und SPIEGEL TV im März 1990 aus dem Waisen-
haus Cighid nahe der rumänischen Stadt Oradea zeigten, gingen um die Welt:
Mehr als hundert überwiegend behinderte Kinder lebten dort verwahrlost in klir-
render Kälte. Nach den Berichten breitete sich eine Welle der Hilfsbereitschaft aus,
rasch kamen rund drei Millionen Mark an Spenden zusammen. Die Kinder wurden
in Krankenhäusern aufgepäppelt, Psychologen nahmen sich ihrer an. SPIEGEL-
Redakteur Thilo Thielke, 43, der das Elend aufgedeckt hatte, reiste nun wieder
nach Cighid. „Einige der früheren Heimbewohner führen inzwischen ein normales
Alltagsleben“, sagt er. Viele Schwerstbehinderte brauchten aber noch immer Hilfe.
Die koordiniert der rumäniendeutsche Pastor Karl-Heinz Pelikan mit dem Spen-
denkonto 879999 der Evangelischen Dankeskirchengemeinde bei der Frankfurter
Sparkasse, BLZ 50050201, Stichwort „Kinderheimhilfe Rumänien“ (Seite 102).
Die nächste SPIEGEL-Ausgabe wird wegen der Weihnachtsfeiertage
bereits am Freitag, dem 23. Dezember, verkauft und den Abonnenten
zugestellt.
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Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 51/2011
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