Der Spiegel 2013 04.pdf

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H aus m itteilung
21. Januar 2013 Betr.: Titel, Indien, Kim Dotcom
S teigende Anforderungen im Beruf, unsichere Arbeitsverhältnisse und ständige
Erreichbarkeit, all das schlägt den Deutschen aufs Gemüt. Am Beispiel des
Massenphänomens Burnout hat der SPIEGEL verschiedentlich beschrieben, dass
seelische Erkrankungen ihr Stigma verlieren. So weit, so richtig. Auf der anderen
Seite scheint die Psychiatrie immer neue Krankheitsbilder zu entdecken, so dass
bald kaum einer mehr als völlig gesund gelten kann. Es sind Ärzte und Therapeuten
selbst, die vor dieser Entwicklung warnen und die SPIEGEL-Redakteur Jörg Blech
für die Titelgeschichte dieser Woche befragt hat. Natürliche Verhaltensweisen –
Trauer, Trotz, Heißhunger –, so warnen die Experten, würden systematisch in be-
handlungswürdige Zustände umgedeutet.  Die Kritik entzündet sich an einem
neuen, weltweit sehr einflussreichen Katalog, der die Unterschiede zwischen
normal und krank definiert (Seite 110).
D er Fall erschütterte nicht nur Indien, son-
dern die ganze Welt: Eine 23-Jährige wird
in einem Bus in Delhi von sechs Männern ver-
gewaltigt und mit einer Eisenstange misshan-
delt, sie stirbt daran. Wer war diese Frau, die
zum Symbol wurde für das Leid vieler Inde-
rinnen? SPIEGEL-Redakteurin Sandra Schulz
besuchte den Freund der jungen Frau, der bei
dem Verbrechen im Bus dabei war und selbst
attackiert wurde, in dessen Heimatstadt Go-
rakhpur und sprach mit engen Freundinnen
des Mädchens in Delhi. Indien-Korrespondent
Wieland Wagner fuhr in die Heimatdörfer des Opfers und zweier mutmaßlicher
Täter und fragte die Eltern nach dem Leben ihrer Kinder. Die Geschichte dieses
Verbrechens ist auch die Geschichte einer Frau, die alles tat, um aufzusteigen in
Indiens Mittelschicht. Bis sie eines Abends in den falschen Bus stieg (Seite 78).
Schulz in Delhi
D as Verhältnis zwischen dem SPIEGEL und dem mittlerweile in Neuseeland le-
benden Internetunternehmer Kim Dotcom muss man als angespannt bezeich-
nen. Die Wirtschaftsredaktion verfolgte seine schillernde Karriere in der New
Economy, und Schmitz, wie er damals hieß, schickte dem SPIEGEL des Öfteren
Anwaltspost und Beschwerdetiraden. Vor einem Jahr stellte ihn das US-Justizmi-
nisterium wegen des Verdachts auf Copyright-Verstöße unter Anklage. Mit deut-
schen Journalisten spreche er nicht mehr, hieß
es auf diverse Anfragen. SPIEGEL-Redakteur
Marcel Rosenbach wusste deshalb nicht, was
ihn erwarten würde, als Dotcom ihn auf sei-
nem Anwesen nahe Auckland anlässlich des
Starts seines neuen Online-Speicherdienstes
Mega schließlich doch empfing. Dotcom, der
sich nach seiner Internetadresse kim.com be-
nannte – auch seine fünf Kinder tragen den
Nachnamen Dotcom –, gab sich im Gespräch
offensiv. Die Anklage sei böswillig und poli-
tisch motiviert, so Dotcom, der in seiner Wahl-
heimat für seinen Kampf gegen die US-Ankla-
ge gerade genießt, was er in Deutschland nie
bekam: öffentliche Sympathien (Seite 66).
Rosenbach, Dotcom in Coatesville
3
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 4/2013
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Ministerin Schröder
In diesem Heft
Titel
Inflation der Seelenleiden – wie die Psychiater
neue Geisteskrankheiten erfinden ................ 110
Hirnschwund und Übergewicht –
die Nebenwirkungen der Psychopillen ......... 116
Deutschland
Panorama: Schäuble gegen NPD-
Verbotsverfahren / Deutsches Geld für
ausländische Atomkraftwerke /
Berufsverbot für korrupte Ärzte? ..................... 13
Gleichberechtigung: Die ungleiche
Bezahlung von Männern und Frauen
wird zum Thema im Wahlkampf .................... 18
Regierung: Die Universität Düsseldorf berät
über die Aberkennung des Doktortitels
von Bildungsministerin Annette Schavan ....... 22
Nicole Föger, Leiterin der Österreichischen
Agentur für wissenschaftliche Integrität,
über die Vorteile einer zentralen Prüfstelle
für Promotionen ............................................. 24
Außenpolitik: Minister Guido Westerwelle
verärgert mit seiner Zurückhaltung
die Partner Deutschlands ............................... 25
Elysée-Vertrag: Der französische Europa-
politiker Jacques Delors und Ex-Außenminister
Joschka Fischer im SPIEGEL-Gespräch über
fünfzig Jahre Freundschaft und das komplizierte
Verhältnis zwischen ihren Ländern ................ 26
Bildung: Professoren und Studentenvertreter
warnen vor der Abschaffung
der Studiengebühren in Bayern ..................... 30
Parteien: Der Ex-Medien-Manager Bernd
Buchholz will für die FDP in den Bundestag ... 34
Sozialdemokraten: Als Finanzminister
privatisierte Peer Steinbrück Wohnsiedlungen –
nun will er mit dem Thema Mieten
Wahlkampf machen ....................................... 36
Kirche: Die Unfähigkeit deutscher Bischöfe,
mit gesellschaftlichen Veränderungen
Schritt zu halten ............................................. 38
Strafjustiz: In Stade steht eine Frau wegen
Tötung zweier Neugeborener vor
Gericht – angeblich erinnert sie sich kaum .... 40
Verkehr: Interne Dokumente belegen eine
Mitschuld von Minister Peter Ramsauer am
Berliner Flughafendesaster ............................. 44
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias
Platzeck über die schwierige
Suche nach einem neuen Flughafenchef ........ 46
Zeitgeschichte: Warum konnten so
viele NS-Kriegsverbrecher unbehelligt
in Südamerika untertauchen? ........................ 48
Gesellschaft
Szene: Bizarre Hochzeitsbräuche
in Bulgarien / Was Deutschland von
chinesischen Pflegekräften hat ....................... 50
Eine Meldung und ihre Geschichte –
wie eine Brieftaube aus dem
Zweiten Weltkrieg zu spätem Ruhm kam ....... 51
Karrieren: Der Ex-Fußballprofi
René Schnitzler und seine Spielsucht ............. 52
Homestory: Warum es höchste Zeit ist, das Wort
„Neger“ aus Kinderbüchern zu entfernen ...... 57
Wirtschaft
Trends: Air-Berlin-Chef fordert Lohnverzicht /
Tennet wies Milliardenangebot zurück /
Post muss mit mehr Wettbewerb rechnen ...... 58
Telekommunikation: Der schleppende Ausbau
des schnellen Internets gefährdet die
Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen .... 60
Flugzeugbau: SPIEGEL-Gespräch mit
EADS-Chef Tom Enders über die gescheiterte
Großfusion mit BAE Systems ......................... 63
Eine Frage des Geldes
Seite 18
Union und SPD wollen die ungleiche Bezahlung von Männern und
Frauen zum Thema im Wahlkampf machen. Dabei ist vor allem die Politik
Schuld an der Lohnlücke, nicht nur die Arbeitgeber.
Gnadenlose Katholiken Seite 38
Sie betreibt über 400 Krankenhäuser, aber ihre Moral ist der Gesellschaft
kaum noch vermittelbar: Die Zurückweisung eines Vergewaltigungsopfers
entfacht eine Debatte um die Rolle der katholischen Kirche im Sozialstaat.
Lücken im Netz Seite 60
Schnelle Internetverbindungen sind für viele Unternehmen unverzichtbar.
Doch der Ausbau des Glasfasernetzes kommt nur schleppend voran,
Deutschland fällt im internationalen Vergleich zurück.
Schmutzige
Politik
Seite 94
In dem Film „Lincoln“ zeigt Re-
gisseur Steven Spielberg, wie es
dem früheren US-Präsidenten
Abraham Lincoln (dargestellt
von Daniel Day-Lewis) gelang,
die Sklaverei abzuschaffen: mit
schmutzigen Tricks. In den Ver-
einigten Staaten wird der Film
auch als Aufforderung Spielbergs
an Präsident Barack Obama ver-
standen, endlich mehr zu tun, als
nur noble Reden zu halten.
Day-Lewis als Präsident Lincoln
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DER SPIEGEL 4/2013
 
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Französische und malische
Soldaten in Bamako
Karrieren: Kim Dotcom alias Kim Schmitz
schlägt zurück ................................................ 66
Euro-Krise: Die Troika uneins über
das Rettungspaket für Zypern ........................ 70
Medien
Trends: Katarina Witts Leben soll verfilmt
werden / HR-Intendant Helmut Reitze lässt
sich vorzeitig wiederwählen ........................... 71
Affären: Im „Wetten, dass ..?“-Skandal
fordern die Aufseher Konsequenzen .............. 72
TV-Moderatoren: Joko Winterscheidt und
Klaas Heufer-Umlauf über den Weg nach oben
und die Angst, deformiert zu werden ............. 74
Ausland
Panorama: Debatte um schärfere
Waffengesetze in den USA / Furcht vor
linker Gewalt in Griechenland ....................... 76
Indien: Die Geschichte jener jungen Frau,
deren Vergewaltigung die Welt bewegt .......... 78
Russland: Putin-Freund Alexej Kudrin
über den autoritären Kurs der Regierung ....... 82
Sahara: Das neue Schlachtfeld im Kampf
gegen muslimische Extremisten ..................... 84
Ein ehemaliger Vermittler der Deutschen
kommandiert malische Dschihadisten ............ 85
Essay: Barack Obamas große Chancen in
der Außenpolitik ............................................ 87
Global Village: Afghanische Kriegsflüchtlinge
organisieren einen weltumspannenden
Schrotthandel ................................................. 90
Kultur
Szene: „Wie wir leben wollen“, das neue
Album der Gruppe Tocotronic /
Martina Rosenberg über ihr Buch „Mutter,
wann stirbst du endlich?“ ............................... 92
Kino: Steven Spielbergs höchst aktueller Film
über den US-Präsidenten Abraham Lincoln ... 94
Essay: Nobelpreisträgerin Herta Müller
fordert einen Ort der Erinnerung
für deutsche Exilanten ................................... 97
Maler: SPIEGEL-Gespräch mit Georg Baselitz
über das Verhältnis der Deutschen
zur Kunst und die Unfähigkeit von Frauen,
brutal zu sein ................................................ 102
Bestseller ..................................................... 106
Filmkritik: Das packende Pilotendrama
„Flight“ mit Denzel Washington .................. 107
Wissenschaft · Technik
Prisma: Kunststoffschaum gegen innere
Blutungen / Fundsachen aus antiken Bädern 108
Psychologie: SPIEGEL-Gespräch mit
dem Gedächtnisforscher Douwe Draaisma
über frühe Kindheitserinnerungen und
den Fluch der Fotografie ............................... 120
Luftfahrt: Die Tücken der Lithium-Batterie
im Dreamliner von Boeing ........................... 123
Internet: Wie russische Virenjäger einem
weltweiten Spionagenetz auf die Spur kamen 124
Sport
Szene: Die Millionengehälter beim
Bundesligisten FC Schalke 04 ....................... 127
Fußball: Coup der Bayern-Bosse – warum
Pep Guardiola nach München kommt ........... 128
Doping: Das kalkulierte Geständnis des
Lance Armstrong .......................................... 131
Kampfzone Sahara Seite 84
Westafrika ist das neue Schlachtfeld im Krieg gegen den Terror: Frankreich
bombardiert in Mali Islamisten, die von einem Ex-Helfer der Bundesregierung
kommandiert werden. In Algerien nahmen Fanatiker Hunderte Geiseln.
Ich, die „Negerin“ Seite 57
Sollten Kinder Bücher lesen, in denen Schwarze „Mohr“ heißen oder „Neger-
könig“? Die Frage treibt Politiker und Intellektuelle um. SPIEGEL-Redakteurin
Dialika Neufeld beschreibt, wie es ist, auf dem Schulhof diskriminiert zu werden.
Herta Müller – ein Leben mit dem Exil Seite 97
Sie hat erlebt, was es bedeutet, ins Exil zu gehen. Seit 1987 lebt Herta Müller,
die rumäniendeutsche Nobelpreisträgerin für Literatur, in Deutschland.
Sie fordert einen Ort, der endlich an alle deutschen Exilanten erinnert.
Bayerische
Botschaft
Seite 128
Der FC Bayern konkurrierte mit
milliardenschweren Clubeignern
aus England um den begehrtesten
Trainer der Welt. Die Entschei-
dung Pep Guardiolas für Mün-
chen belegt, wie viel Renommee
der deutsche Fußball zuletzt
erworben hat. Der Rekordmeister
steht jetzt allerdings vor dem
Problem, wie er den am Saison-
ende scheidenden Trainer
Jupp Heynckes bei Laune hält.
Briefe ............................................................... 8
Impressum, Leserservice .............................. 132
Register ........................................................ 134
Personalien ................................................... 136
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 138
Titelbild: Foto Axel Martens für den SPIEGEL
Guardiola
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Briefe
Hat sich jemand mal die ZDF-Verfilmun-
gen „Rosamunde Pilcher“ der vergange-
nen Jahre angesehen, und ist niemandem
aufgefallen, dass in England offenbar alle
(neue) Mercedes-Fahrzeuge fahren? Ein
Schelm, wer da an Zufall denkt!
LARK KEDAR, HAMBURG
„Das Perverse an der Sache ist die
Tatsache, dass von Seiten der Sender
immer mit dem Staatsauftrag
zur Erhaltung der Demokratie argu-
mentiert wird und der Zuschauer
dabei ungeniert mit einer
Zwangsabgabe abkassiert wird.“
Obwohl das ZDF Bescheid wusste, hat es
diese unappetitliche Praxis öffentlich-
rechtlich toleriert, weil der Thommy doch
soo wichtig war. Verleitet zur Neudeutung
des Senderkürzels: Z uerst D as F ressen.
DR. MANFRED BUCHHORN, NEUENDETTELSAU)
BERND J. PÜHRINGER, SCHWETZINGEN (BAD.-WÜRTT.)
SPIEGEL-Titel 3/2013
Es fragt sich, ob es gerechtfertigt ist, für
einen Sender, der seine eigenen Rechte
nicht wahrnehmen kann oder will, ein
Zwangsinkasso durch die GEZ durchfüh-
ren zu lassen. Ohnehin scheint es bedenk-
lich, einem öffentlich-rechtlichen Sender
Privilegien zuzuschanzen, wenn er Wer-
bung zulässt wie jeder Privatsender auch
und den Zuschauer darüber nur täuscht.
THOMAS RUPPERT, BERGISCH GLADBACH
Selbstvermarktung um jeden Preis – wie
schaffe ich es als Wettkandidat möglichst
oft in die Sendung, wie lassen sich die
Verkaufszahlen von Audi und Co. ge-
schickt in die Höhe treiben – unanständig
war gestern, heute ist das schon system-
relevante Cleverness. Die trotzdem treu-
en Zuschauer haben sich ihren Lanz ver-
Nr. 3/2013, Betr.: Wetten, dass ..? – Die
krummen Geschäfte mit Deutschlands
größter Fernsehshow
Zuerst Das Fressen
Sie lassen außer Acht, dass „Wetten,
dass ..?“ seit Bestehen durchgehend eine
Werbesendung ist! Nicht nur Autos und
Gummibären wurden frech in den Vor-
dergrund gestellt, sondern jeder Filmstar,
Sänger, Modestylist und sonstige Eigen-
verwerter durfte hemmungslos für sein
Produkt werben, was der eigentliche Sinn
der Sendung war (und ist). Die Wetten
waren doch nur läppisches Füllmaterial
für die Profitinteressen der Gottschalks.
Man fragt sich wieder einmal: Wohin
gehen die Gebührenmilliarden, wenn
Werbeagenturen ihr eigenes Programm
finanzieren und gestalten dürfen?
GERALD BÖHNEL, HAMBURG
Nr. 2/2013, Mehr als zwei Millionen Men-
schen über 80 Jahre leben in Deutschland
allein
Virtuell glücklich
Nicht selten wundern sich unsere jungen
Kollegen im Rettungsdienst beim Betre-
ten von Seniorenwohnungen über deso-
late, verwahrloste Zustände. Diese Bilder
bleiben den meisten Bürgern jedoch ver-
borgen. Zum Glück? Der Trend dieses
Phänomens im Alter ist vorauszusehen
und lässt in meinen Augen nichts Posi-
tives erwarten.
JANNIS TRIER, USINGEN (HESSEN)
Gottschalk-Brüder bei einer Audi-Präsentation
Bravo für Ihre Recherche. Und was ge-
schieht jetzt? Welcher Staatsanwalt fühlt
sich zuständig für einen Betrug im Öffent-
lich-Rechtlichen? Oder ist der inzwischen
Teil der Unterhaltung und des Staatsauf-
trags beim vom Bürger finanzierten Fern-
sehen?
WILHELM J. GERHARDS, MÖNCHENGLADBACH
dient: einstudierte Witzigkeit bei größt-
möglicher Banalität. Das ist also das
letzte Lagerfeuer der Öffentlich-Schwäch-
lichen – voll krass!
ALEXANDER BAER, KARLSBAD (BAD.-WÜRTT.)
Ich bin 85 und habe folgendes Rezept ge-
gen eventuelle Einsamkeit. Seit vier Jah-
ren bin ich glücklicher Einwohner der vir-
tuellen Welt „Second Life“, bin dort eben-
so glücklich verheiratet, habe eine große
Familie, viele Hunde und Katzen auf einer
wunderschönen Insel. Warum kommt die-
se, doch fast jedem alten Menschen mög-
liche Alternative in Ihrem Artikel nicht
vor? Sind die übrigen Grufties alle nur
Volksmusikliebhaber oder Tattergreise?
BERNHARD DÖRRIES, AUGSBURG
Eigentlich dürfte jedem klar sein, dass
sich bei der Rampensau Thomas Gott-
schalk hinter der Maskerade des pa-
radiesvogelhaften, heiter-jungenhaften
Unterhalters schon immer ein knallharter
Geschäftsmann verbarg, dem es in erster
Linie um Selbstbeweihräucherung und
Quote um nahezu jeden Preis ging.
DR. GERD KLINGEBERG, RITTERHUDE (NIEDERS.)
Eines ist ja ganz klar: Sponsoring ist
erlaubt! Dann wird man seinen Haupt-
sponsor auch nennen dürfen. Sonst sollte
man gleich die Entscheidung treffen und
das Sponsoring komplett verbieten – sich
dann aber auch fragen, ob eine so große,
erfolgreiche TV-Show im Öffentlich-
Rechtlichen weiterbestehen kann!
CONSTANTIN MÜLLER, TREBUR (HESSEN)
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www.spiegel.de/forum und www.facebook.com/DerSpiegel
‣ Titel Verschreiben die Ärzte leichtfertig Psycho-
pharmaka?
‣ Bundeswehr Sollte sich Deutschland in Mali
militärisch engagieren?
‣ Gleichstellung Könnte ein Gesetz helfen,
Ungerechtigkeiten bei der Entlohnung zu beseitigen?
Auch bei einigen TV-Serien kann man sich
des Eindrucks nicht erwehren, dass dort
bestimmte Marken präsentiert werden
sollen. In der Serie „Küstenwache“ zum
Beispiel wird die Marke BMW massiv in
Szene gesetzt. Dazu noch mit Modellen
im oberen Preissegment, gefahren von
Mitarbeitern einer staatlichen Institution
und natürlich den positiven Helden.
KLAUS DIETER HARTUNG, BURG STARGARD
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DER SPIEGEL 4/2013
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