Der.Spiegel.2010.33.pdf

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Allein gegen Hitler
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN - MAGAZIN
mit der Winston Churchill seinen britischen Landsleuten Optimismus vermittelte:
das mit Zeige- und Mittelfinger gebildete Victory-Zeichen. Frankreich war von
den Nazis besetzt, die Sowjetunion noch mit den Deutschen verbündet, die USA
waren neutral – als der Spross aus dem Hochadel 1940 Premierminister wurde,
schien Nazi-Deutschland unbesiegbar zu sein. Für viele war es nur noch eine Frage
der Zeit, wann Adolf Hitler ganz Europa dominieren würde. Titelautor Klaus
Wiegrefe, 45, begab sich 70 Jahre nach dem Amtsantritt Churchills auf Spurensuche
und rekonstruierte, wie und warum Churchill sich dem Diktator entgegenstellte.
Er sichtete Dokumente, sprach mit Experten und besuchte Orte wie das prächtige
Schloss Blenheim bei Oxford, wo der Brite geboren wurde, und das Anwesen in
Chartwell in der Grafschaft Kent, wo er lebte. Hier sah Churchill, so Wiegrefe,
schon 1930 voraus, „dass Hitler auf einen Krieg zusteuerte“. Der Inlandsauflage
liegt eine DVD der SPIEGEL-TV-Autoren Hans von Brescius, 69, und Michael
Kloft, 49, über den deutschen Angriff auf Frankreich im Jahr 1940 bei (Seite 56).
den Akteuren zu
sprechen – und sie dazu
zu bringen auszupacken:
So nah wie kaum ein an-
derer ist der US-Journalist
Andrew Ross Sorkin, 33,
Repräsentanten der Hoch-
finanz gekommen, die im
September 2008 in den Zu-
sammenbruch der ameri-
kanischen Investmentbank
Lehman Brothers verwickelt waren. Unter dem Titel „Die Unfehlbaren“ erscheint
das Ergebnis seiner Recherchen in dieser Woche als SPIEGEL-Buch (DVA, 24,99
Euro). Im Hochhaus der „New York Times“ sprachen die SPIEGEL-Korresponden-
ten Klaus Brinkbäumer, 43, und Thomas Schulz, 37, mit Sorkin über die Ursachen
der weltweiten Finanzkrise und den Zynismus der Mächtigen, die sich, so Sorkin,
„zu Unrecht verteufelt fühlen“. Manche habe es gedrängt, sich zu offenbaren:
„Ohne Frage war ich für manche der Psychotherapeut, dem sie unbedingt ihre Ge-
schichte erzählen wollten“ (Seite 76).
E s gelang ihm, mit
Schulz, Sorkin, Brinkbäumer in New York, Buchcover
ZDF-Nachrichtenmann Steffen Seibert, 50, nun im Fernsehen auftreten, wenn
er die Politik der Bundesregierung erklärt. Was aber macht der neue Regierungs-
sprecher sonst noch? „Dein SPIEGEL“, das Nachrichten-
Magazin für Kinder, beschreibt in seiner neuen Ausgabe,
was zu Seiberts Aufgaben gehört. In der Titelgeschichte
geht SPIEGEL-Redakteur Matthias Schulz, 52, der Frage
nach, wie Menschen im Mittelalter lebten – und ob da-
mals tatsächlich auch Kinder zu Kreuzzügen aufbrachen.
Weitere Themen im Heft: Mit welchen Methoden Lobby-
isten versuchen, Politiker zu beeinflussen, welche neuen
Kinderbücher Jungen gern lesen und warum die Spring-
reiterin Meredith Michaels-Beerbaum, 40, ihr Pferd nie-
mals verkaufen würde. „Dein SPIEGEL“ erscheint am
Dienstag und kostet 3,40 Euro.
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 33/2010
3
Hausmitteilung
16. August 2010 Betr.: Titel, Sorkin, „Dein SPIEGEL“
I n den schlimmsten Stunden des Zweiten Weltkriegs war es eine simple Geste,
V ielleicht nicht so regelmäßig wie früher, aber doch recht oft wird der frühere
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In diesem Heft
Titel
Winston Churchill – der Mann,
der Europa rettete .......................................... 56
Merkel wird kiebig
Seiten 20, 23
Die Kanzlerin will ihren
Führungsstil aufpolieren.
Im Urlaub hat sie sich
überlegt, dass das schlech-
te Bild von der Bundes-
regierung auch mit ihr zu
tun hat. Künftig will sie
öfter ein Machtwort spre-
chen, zumal sie im Herbst
über mehrere umstrittene
Reformprojekte entschei-
den muss. Vor allem So-
zialministerin Ursula von
der Leyen hofft auf die
Hilfe der Kanzlerin. Sie
will Bildungsguthaben für
Kinder aus sozial schwa-
chen Familien einführen.
Deutschland
Panorama: Bundestagsabgeordnete für
Verhandlungen mit den Taliban /
Grüne wollen Wehrpflicht abschaffen /
Schäuble räumt in seinem Ministerium auf .... 17
Koalition: Angela Merkel will mehr
Führungsstärke zeigen ................................... 20
Sozialpolitik: SPIEGEL-Gespräch mit
Bundesarbeitsministerin Ursula von der
Leyen über die Reform der Hartz-IV-Sätze
und Hilfen für benachteiligte Kinder .............. 23
SPD: Parteichef Gabriel verirrt sich beim
Thema Rente mit 67 ....................................... 26
Datenschutz: Die Politik weiß nicht, wie sie
mit Google „Street View“ umgehen soll ........ 28
Islamismus: Die bekannteste
deutsche Fundamentalisten-Moschee
ist geschlossen worden ................................... 30
Linke: Das Chaos in seinem bayerischen
Landesverband bringt Linken-Chef
Klaus Ernst zusätzlich in Bedrängnis ............. 32
Love Parade: SPIEGEL-Gespräch mit
Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland
über Schuld und Verantwortung .................... 34
Verkehr: Wie Baden-Württemberg mit
einem fragwürdigen Großauftrag
das Bahn-Projekt Stuttgart 21 retten wollte .... 38
Juristen: Ein prominenter Anwalt soll in
einem dubiosen Geldgeschäft eine zentrale
Rolle gespielt haben ....................................... 39
Karrieren: Parteichef Horst Seehofer und sein
seltsamer Umgang mit Menschen ................... 40
Merkel, von der Leyen
„Ich bin ein Getriebener“ Seite 34
Nach der Love-Parade-Katastrophe mit 21 Toten hat sich Duisburgs Oberbürger-
meister Adolf Sauerland (CDU) erstmals ausführlich zu dem Desaster geäußert. Ein
SPIEGEL-Gespräch über die Schuldfrage, das Planungschaos und Morddrohungen.
Gesellschaft
Szene: Tierfreunde in Afghanistan / Buch
über indiskrete Familienfragen ...................... 44
Eine Meldung und ihre Geschichte –
warum sich eine schmerzgeplagte
US-Amerikanerin in den Arm schoss ............. 45
Reichtum: Ein österreichischer Millionär
verlost seine Villa in Tirol .............................. 46
Ortstermin: Berlins Glamour-Bürgermeister
Klaus Wowereit kehrt in die Niederungen
der Politik zurück ........................................... 52
Der CSU-Monarch Seite 40
Horst Seehofer war mal der Rebell in der CSU, jetzt führt er die Partei wie
ein absoluter Herrscher. Inhalte interessieren ihn kaum, er benutzt seine Macht
vor allem dazu, seine Spottlust auszuleben und Parteifreunde zu gängeln.
Wirtschaft
Trends: Atomwirtschaft droht der
Bundesregierung / Deutsche Bank mischt
sich in Karstadt-Streit ein / Zara-
Betriebsrat torpediert Konzernumbau ........... 68
Wohlfahrt: Weshalb Arm und
Reich in den USA dramatischer denn
je auseinanderdriften ..................................... 70
Waffenindustrie: Heckler & Koch soll illegal
G36-Gewehre nach Mexiko geliefert haben ... 73
Konzerne: Deutsche Steuerfahnder
ermitteln gegen Accenture, die größte
Unternehmensberatung der Welt ................... 74
Finanzkrise: SPIEGEL-Gespräch mit dem
US-Autor Andrew Ross Sorkin über
große Egos und kleinliche Eitelkeiten
der Wall-Street-Könige .................................. 76
Energie: Intelligente Strommesser kosten
oft mehr, als sie sparen helfen ........................ 78
Ausland
Panorama: Russland will Polen neue Akten zum
Absturz der Präsidentenmaschine übergeben /
Simbabwe verkauft wieder Diamanten .......... 80
Russland: Lug und Trug aus dem Kreml ........ 82
Vor uns die Sintflut? Seite 110
Führt die globale Erwärmung automatisch zu mehr Hitze- und Flutopfern?
Im SPIEGEL-Gespräch widerspricht Klimaforscher Hans Joachim Schelln-
huber: „Erst Missmanagement schafft die Voraussetzung für Katastrophen.“
6
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Pakistan: Das Werben der Taliban bei
den Flutopfern ............................................... 84
Iran: Der Anwalt der Todeskandidatin ........... 86
Österreich: Heikle Nahost-Missionen eines
schillernden Milliardärs .................................. 88
Australien: China im Kaufrausch auf dem
fünften Kontinent ........................................... 92
Großbritannien: Bruderkampf um
die Labour-Partei ........................................... 94
Global Village: Die Gräber des christlichen
Friedhofs von Kabul ....................................... 96
Amerikas Angst vor dem Abstieg Seite 70
Nach der Wirtschaftskrise droht den USA eine soziale Krise. Während
die Reichen immer reicher werden, kämpft die erodierende Mittel-
klasse mit Langzeitarbeitslosigkeit und der Angst vor einem dauerhaf-
ten sozialen Absturz.
Sport
Szene: Fecht-Europameisterin Imke
Duplitzer über ihre Arbeit als Trainerin
bei der Neuverfilmung von „Die
drei Musketiere“ / Ermittlungen gegen
russische Sportfunktionäre ............................. 99
Fußball: Die Allmacht von Felix Magath
sorgt für Unruhe bei Schalke 04 ................... 100
Radsport: Ex-Teamchef Hans-Michael
Holczer über die kriminelle Energie der Fahrer
und die Auswüchse des Dopings ................... 104
Wissenschaft · Technik
Prisma: Kleopatras Perlen-Cocktail
entschlüsselt / Babygroßer
Roboter zeigt Gefühle .................................. 106
Medizin: Neue Medikamente gegen
den gefürchteten Schwarzen Hautkrebs ....... 108
Klima: SPIEGEL-Gespräch mit dem Physiker
Hans Joachim Schellnhuber über Gewinner
und Verlierer der globalen Erwärmung ......... 110
Luftfahrt: Hatte eine abgestürzte Lufthansa-
Frachtmaschine geheime Militärgüter der US-
Armee an Bord? ........................................... 114
Unfähige Feuerwehrmänner im Kreml Seite 82
Die russische Regierung um Ministerpräsident Putin gibt beim Kampf gegen
die Waldbrände ein klägliches Bild ab. Wie zu Sowjetzeiten wird das Ausmaß
der Katastrophe vertuscht, die Bevölkerung mit Propagandatricks beruhigt.
Kultur
Szene: Der Psychologe Stephan Lermer über
den Sog von Kunst-Events / „Babys“,
eine Filmdokumentation über Neugeborene
auf drei Kontinenten ..................................... 116
Literatur: SPIEGEL-Gespräch mit
Nobelpreisträger Günter Grass über
seine Heimat in der deutschen
Sprache und das politische Desinteresse
junger Autoren ............................................. 118
Pop: Der US-Musiker Mark Oliver
Everett und sein fröhliches Album
„Tomorrow Morning“.................................... 123
Essay: Der britische Historiker Tony Judt
über Deutschlands Krisenkurs in Europa ...... 124
Autoren: In seinem neuen Buch
„Rabenliebe“ erzählt Peter Wawerzinek von
seiner Kindheit in einem DDR-Heim ............ 127
Bestseller ..................................................... 129
Filmkritik: Angelina Jolie als Weltenretterin
im Thriller „Salt“ ......................................... 130
Rätselhafter Hautkrebs Seite 108
Keine andere Tumorart nimmt so stark zu wie der Schwarze Hautkrebs. Doch
wie er genau entsteht, ist noch immer ein Rätsel. Liegt es nur an zu viel Sonnen-
licht? Andere Faktoren spielen womöglich eine größere Rolle als angenommen.
Grass und seine
Irrtümer Seite 118
Sein neues Buch „Grimms Wörter“
ist eine Liebeserklärung an die
Märchen- und Wörtersammler
Jacob und Wilhelm Grimm. Im
SPIEGEL spricht Günter Grass,
Nobelpreisträger für Literatur,
über seine Lebensirrtümer und
seinen Dienst in der Waffen-SS;
er betrauert den Verlust von alt-
modischen Begriffen wie Labsal
und Adebar und beklagt die man-
gelnde Bereitschaft junger Auto-
ren, politisch Position zu beziehen.
Medien
Trends: Interview mit „Kulturzeit“-Redaktions-
leiter Armin Conrad über Branchenkollegen im
Fernsehen / Welcher Intendant verdient was? 131
Konzerne: Wie die Bertelsmann-Familie
Mohn die Kontrolle über das Gütersloher
Imperium behält ........................................... 132
Grass
Briefe ............................................................... 8
Impressum, Leserservice .............................. 136
Register ........................................................ 138
Personalien ................................................... 140
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 142
Titelbild: Fotos Yousuf Karsh / Camera Press / Picture Press,
H. Hoffmann / Staatsbibliothek München
DER SPIEGEL 33/2010
7
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Briefe
„Wer kann nun die neuen Erkenntnisse
nutzen, um reich und schön zu werden?
Laut SPIEGEL jeder. Im Leben bestim-
men aber immer noch das Glück und der
Zufall mit. Fragen Sie Genies, wie sie
welche geworden sind. Bescheiden lautet
ihre Antwort: ,Das ist mir zugefallen.‘“
ner mitbringt, sondern was er daraus
macht.“ Die in der Titelgeschichte vor-
gestellten neuen wissenschaftlichen Er-
kenntnisse belegen offenbar Adlers Theo-
rie zur schöpferischen Kraft des Indivi-
duums.
KÖLN
DR. NIKOLAUS RICHARTZ
Jörg Blech macht Mut. Erneut belegt er
fundiert, dass jeder den wichtigsten Bei-
trag zur eigenen Gesundheit leisten kann.
Ein bisschen Bewegung, Kopfarbeit und
auch Entspannung, so einfach ist das.
Schön, dass so positive Nachrichten dem
SPIEGEL eine Titelgeschichte wert sind.
OTTERNDORF (NIEDERS.)
SPIEGEL-Titel 32/2010
Manfred Alberti aus Hamburg zum Titel „Der Sieg über die Gene –
Klüger, gesünder, glücklicher: Wie wir unser Erbgut überlisten können“
NILS JACOBSEN
Warten auf die nächste Sau
Nr. 32/2010, Titel: Der Sieg über die Gene –
Klüger, gesünder, glücklicher: Wie wir unser
Erbgut überlisten können
Richtig methyliert und alimentiert ist pro-
moviert. Man kann in der Wahl seiner El-
tern nicht vorsichtig genug sein!
ESSEN
Ein aussichtsloser Fall
Nr. 31/2010, Einspruch: Ferdinand von Schirach
über Rauchverbote und Toleranz
Ausgehend von Zahlen der WHO lässt
sich schätzen, dass die rund 7000 verschie-
denen seltenen Erbkrankheiten in der
Summe circa vier Prozent der Bevölke-
rung betreffen. Das ist eine Minderheit,
aber eine substantielle. Mit dem Abebben
des Hypes um die „Gene für Volkskrank-
heiten“ sollten wir unsere Ressourcen
verstärkt in Ursachen- und Therapiefor-
schung bei den wirklich genetisch beding-
ten Krankheiten stecken, zumal vieles
dafür spricht, dass hier gewonnene Er-
kenntnisse auch der Erforschung der häu-
figen Krankheiten nutzen. Die Aussage
„Gene sind kein Schicksal“ sollte nicht
als Aufforderung gelesen werden, das
Kind mit dem Bade auszuschütten.
HANNOVER
Wie immer von Jörg Blech ist auch dieser
Artikel sehr sorgfältig recherchiert und
verständlich geschrieben. Er zeigt wieder
einmal, dass medizinische Studien jeder
Fachrichtung zwar oft scheinbar plausible
Ergebnisse liefern, diese aber gegebenen-
falls nur sehr schwer zu berichtigen sind.
Wunderbar! Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich freue mich schon auf die wutschäu-
menden Briefe der Gesundheits-Taliban.
SCHWERIN
ANDREAS GRIEM
So viele Platituden auf einmal habe ich
selten gelesen. Von den Nazis bis zum
drohenden Süßigkeitenverbot führt Herr
Schirach alles an, um das Rauchverbot lä-
cherlich zu machen. Gleichzeitig werden
Nichtraucher als genussfeindlich gebrand-
markt. War Stalin ein Genussmensch und
insofern sympathischer als Hitler, weil er
rauchte? Von mir aus kann jeder bei sich
zu Hause qualmen, so viel er will, aber
ohne mich zu zwingen mitzurauchen.
Wer ist hier intolerant?
FREIBURG IM BREISGAU
RENATE MAI
PROF. DR. JÖRG SCHMIDTKE
INSTITUT FÜR HUMANGENETIK
Der Beruf des Strafverteidigers mag als
„déformation professionnelle“ eine ge-
wisse Dreistigkeit mitbringen, aber dass
uns hier jemand seine Drogensucht als
Antifaschismus verkaufen will, geht dann
doch zu weit.
HANNOVER
Menschliches Genom
In Rückzugsgefechte verstrickt
Die Biodeterministen sind wohl zurzeit
in Rückzugsgefechte verstrickt. Bis vor
kurzem ging man etwa noch davon aus,
dass das Gehirn am Ende der Kindheit
verkabelt ist und im Alter nur noch lang-
sam „weggammelt“. Die Selbstgestal-
tungsmöglichkeiten des Körpers werden
allgemein noch deutlich unterschätzt.
HANNOVER
Es dauert lange und erfordert hohen Auf-
wand, die Wahrheit zu ermitteln und zu
verbreiten. Dabei sind immer auch ma-
terielle Interessen berührt, was die Auf-
klärung nicht gerade fördert.
MÖRFELDEN-WALLDORF (HESSEN)
WILFRIED KIESEL
TILMAN BRAKEBUSCH
EKKEHARD DROBA
SPIEGEL ONLINE FORUM
Hier hat der Strafverteidiger einen aus-
sichtslosen Fall übernommen. In Anbe-
tracht dessen seien ihm die einseitige
Auslegung der Wahlergebnisse und die
sachlich wenig ergiebige Romantisierung
des Rauchens verziehen. Der Richter (in
diesem Fall das bayerische Volk) hat un-
Alfred Adler schrieb 1932 in der Interna-
tionalen Zeitschrift für Individualpsycho-
logie: „Es kommt nicht darauf an, was ei-
Das Schwanken in der Bewertung der
Gene – mal können sie alles, dann bringen
sie wieder nichts zustande – hängt auch
damit zusammen, dass trotz allen Fort-
schreitens der Wissenschaft nicht klar ist,
wie man beschreibt, wie Gene was errei-
chen. Wie erfasst man ihre Kausalität? Tat-
sache ist, dass wir keine Sprache (Meta-
phern) für das haben, was auf der Ebene
der Moleküle passiert, wenn das Leben
sich entfaltet. Das Epigenetische gehört
dazu. Jetzt warten wir auf die nächste Sau,
die die Wissenschaft durch das Dorf treibt
– und hoffen, der SPIEGEL erwischt sie.
KONSTANZ
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Titel Winston Churchill – Lichtgestalt oder kalt-
schnäuziger Egomane? www.spiegel.de/forum/Churchill
Klima Pakistan, Russland, Sachsen – Ist der Klimawandel
bereits spürbar? www.spiegel.de/forum/Katastrophen
Sozialpolitik Muss der Staat Hartz-IV-Familien stärker
kontrollieren? www.spiegel.de/forum/Familien
PROF. DR. ERNST PETER FISCHER
8
DER SPIEGEL 33/2010
DR. HELMUT FÖRSTER
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