Kicker 2011 81.pdf

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Nr. 81 / 40. Woche
6. Oktober 2011
€ 1,80
Deutschland
FC BAYERN
Van Buyten
will bleiben
BUNDESLIGA
DORTMUND
Kagawa: Der Liebling
sucht seine Form
SCHALKE
Jones: Ich setze
mich durch
Warum
HOFFENHEIM
Manager Tanner:
„Wir sind ja nicht
schizophren“
läuft’s nicht,
Herr Magath?
GEFÄHRLICHER STILLSTAND IN WOLFSBURG
REPORT: Der kicker hörte mit
Der Funkverkehr
der Schiedsrichter
EM-Quali kation: Löws Team vor dem Duell mit der Türkei
Müller: „Es wird ein hitziges
Spiel – aber wir gewinnen!“
707148197.028.png 707148197.029.png 707148197.030.png 707148197.031.png 707148197.001.png 707148197.002.png 707148197.003.png 707148197.004.png 707148197.005.png 707148197.006.png
2 BUNDESLIGA
EINWURF
VON KLAUS SMENTEK
konnte gar nicht erst mittun.
Dann fasste sich bei der in-
tensiven Laufeinheit am Dienstag,
der ersten nach der 1:3-Schmach
von Leverkusen, Marco Russ (26)
nach ein paar Sprints an den linken
Oberschenkel, verließ bandagiert
den Platz. Schließlich gri sich Ali-
aksandr Hleb (30) während der Stei-
gerungsläufe in die Leiste und sig-
nalisierte anschließend, dass nichts
mehr geht. Szenen aus Wolfsburg,
von Felix Magaths (58) Straftraining.
Oder war’s gar keines?
„Die Pause, in der die National-
spieler weg sind, werden wir nut-
zen, um im konditionellen Bereich
einen hohen Reiz zu setzen. Das
haben wir immer so gemacht, die-
ses Mal auch“, sagt Magath.
Allerdings, so der VfL-Coach,
gehe er davon aus, dass er eine
schwache, nicht erklär- oder nach-
vollziehbare Mannschafts-Laueis-
tung wie die 111,2 Kilometer vom
Wochenende nicht mehr sehen
werde. Doch lag’s in Leverkusen
wirklich daran? Sicher, Gegner
Bayer rannte rund sechs Kilometer
mehr. Der VfL aber gewann auch
Spiele mit kaum mehr Kilometern
(2:1 gegen Schalke/113,5) und ver-
lor mit weitaus mehr (1:3 in Frei-
burg/125,8). Problem scheint eher,
wie die Spieler laufen – nämlich
nicht nach Plan, sondern neben
der Spur. Beispiel: Nationalspie-
ler Christian Träsch (24). Der Ex-
Stuttgarter gehört statistisch zu den
Laufstärksten der ganzen Liga, legte
aber in Wolfsburg
einen dramati-
schen Fehlstart
hin – kicker -Noten-
schnitt: 4,38. Gut
eingelebt habe er
sich als neuer Ka-
pitän, sagt er. Und fügt fast unfrei-
willig komisch hinzu: „Jetzt muss
es mit dem Fußball noch klappen.“
Hier jedoch bleibt der VfL weit
unter den eigenen Erwartungen.
Ohne erkennbare Strategie, ohne
System präsentierte man sich selbst
in siegreichen Spielen – wie zuletzt
daheim gegen Kaiserslautern (1:0).
Nicht sichtbar, dass aus einer An-
sammlung von Individualisten ein
echtes Team – mit Plan – wächst.
„Wir können nicht von einem
guten Start reden. Wir haben viele
neue Spieler. Aufgrund von persön-
lichen Leistungen wie Hinausstel-
lungen im Spiel (Rot für Kyrgiakos,
5. Gelb für Russ, d. Red.) können
wir nur schwerlich kontinuierlich
arbeiten, sondern müssen immer
variieren. Deshalb sind wir noch
nicht so stabil, dass wir bei Mann-
schaften wie Leverkusen bestehen
können“, sagt Magath.
Wann läuft es
„Es ist
Der kicker-Chefredakteur über Felix Magath
und die Situation beim VfL Wolfsburg.
Nun geht es auch um
Magaths Reputation
F elix Magath wurde als Spieler
wie vor
1980 Europameister, holte mit
dem HSV 1983 den Europacup
der Landesmeister, sechs Jahre
vorher schon den der Pokalsieger.
Er errang dreimal den deutschen
Meistertitel: 1979, 1982 und 1983.
Als Trainer führte er den FC Bay-
ern 2005 und 2006 zum Double,
formte den VfL Wolfsburg 2009 zum
Sensationsmeister. Kein Zweifel, der
Mann versteht etwas von Fußball.
Aber was seit seinem zweiten Amts-
antritt in Wolfsburg so passiert,
wirft die Frage auf: Wohin steuert
Magath den VfL?
In seiner ersten Epoche dort
bewies er ein goldenes Händchen,
entdeckte Könner wie Josué, Dzeko
oder Grate. Nobodys in der Liga –
Garanten für den Titel. Heute sieht
die Sache anders aus. Zwölf neue
Spieler hat Magath in dieser Saison
verpichtet. Dabei scheint er relativ
wahllos Pros zu holen, die zum
Teil ihren sportlichen Höhepunkt
überschritten haben oder schlicht
Durchschnitt darstellen. Weder
einzeln noch als Team, brachten
sie den VfL bislang auch nur einen
Millimeter nach vorne. Frühere Er-
folgsstrategien lassen sich oenbar
nicht beliebig kopieren.
Ein Konzept, eine Philosophie
ist momentan in Wolfsburg nicht
zu erkennen. Da wird ein Marcel
Schäfer als Kapitän entmachtet,
ein Christian Träsch installiert,
der jedoch überfordert scheint.
Da wird ein Patrick Helmes
zunächst als Ramschware ins
Schaufenster gestellt, der wenig
später wieder wichtige Tore schie-
ßen soll. Da ndet eigener Nach-
wuchs nicht statt – die A-Junioren
sind übrigens deutscher Meister.
Nein, der VfL Wolfsburg macht
derzeit keine positive Reklame für
den Hauptgeldgeber VW. Es läuft
und läuft und läuft – nicht.
Auch wenn es dem harten
Felix egal sein mag, was andere
über ihn denken, mittlerweile
geht es auch um seine Repu-
tation als Fußball-Lehrer. Dass
er seine eigenen Vorstellungen
von Menschenführung und Trai-
ningslehre hat, ist bekannt. Und
darüber kann man treich dis-
kutieren. Bisher hat Felix Magath
seine Kritiker vor allem mit einem
unschlagbaren Argument über-
zeugt: mit Erfolg. Ob ihm dies
bei seinem zweiten Engagement
beim VfL gelingt, muss derzeit
bezweifelt werden.
„Jetzt muss es mit dem
Fußball noch klappen.“
CHRISTIAN TRÄSCH
Dass sieben in personeller oder
taktischer Aufstellung verschiedene
Formationen in acht Spielen nicht
zur Kontinuität beitragen, lässt sich
kaum leugnen. Woche für Woche
dasselbe Bild: Der Trainer – in sei-
ner ersten Wolfsburger Amtszeit
von 2007 bis 2009 ein Meister des
Aufbaus bis hin zum Titelgewinn –
probiert, variiert und improvisiert.
Und hot nun trotz eines nominell
33 Mann starken Aufgebots auf eine
Entspannung der Personallage …
„Die Situation wird sich hof-
fentlich so verbessern, dass wir mit
Chris, Salihamid-
zic, Hitzlsperger
wieder Leute ha-
ben, die jetzt nicht
zur Verfügung
standen. Das soll-
te dann schon die
Qualität anheben“, sagt Magath.
Vage Honungen. Wenn zu-
letzt gebrechliche Spieler, wie
Chris (33/7 Meisterschaftsspiele
vorige Saison), Hasan Salihamid-
zic (34/10 Spiele), oder omas
Hitzlsperger (29/11), den Ex-Meis-
ter zu neuer Blüte führen, würde
das überraschen. Von erwähntem
Aliaksandar Hleb, der vielleicht für
die so schwer vermisste spieleri-
sche Note sorgen könnte, spricht
der Trainer vorerst nur auf Nachfra-
ge: „Ich kann nicht sagen, dass ich
zuversichtlich bin, wenn er schon
beim ersten Training ausfällt.“ Den-
noch scheint man in Wolfsburg die
Rechnung lieber mit den erfahre-
nen, teils betagten, teuren Spielern
zu machen als mit Vertretern aus
dem eigenen Unterbau, geschweige
denn aus der eigenen Jugend.
„Sie können sich ja in der Liga
umgucken, wie viele 18-Jährige
! Die Grak der Woche
Nur der FC Bayern gab mehr aus als der VfL Wolfsburg
Verein
Ausgaben
Einnahmen
Transferbilanz
2011/12
2011/12
2011/12
(Mio. €)
(Mio. €)
(Mio. €)
Bayern München
44,10
5,00
− 39,10
VfL Wolfsburg
20,90
9,40
− 11,50
Bayer Leverkusen
12,08
18,13
6,05
Borussia Dortmund
9,85
10,95
1,10
Hamburger SV
9,00
19,50
10,50
1. FSV Mainz 05
8,75
11,00
2,25
Werder Bremen
7,35
11,30
3,95
VfB Stuttgart
7,00
9,90
2,90
FC Schalke 04
7,00
24,50
17,50
1. FC Köln
4,60
1,35
− 3,25
1. FC Kaiserslautern
3,88
4,00
0,12
1899 Hoffenheim
3,38
1,00
− 2,38
Hannover 96
2,50
0,00
− 2,50
Borussia M’gladbach
2,20
2,40
0,20
SC Freiburg
2,20
3,20
1,00
1. FC Nürnberg
2,15
4,10
1,95
Hertha BSC
1,20
1,30
0,10
FC Augsburg
0,48
0,35
− 0,13
P atrick Helmes (27) war übel, er
707148197.007.png 707148197.008.png 707148197.009.png 707148197.010.png 707148197.011.png
 
kicker, 6. Oktober 2011 3
nach Plan, Herr Magath?
so schwer
Wolfsburgs Kader vorn
Die eingesetzten Spieler pro Verein
in der Saison 2011/12
Verein
Anzahl
VfL Wolfsburg
25
FC Augsburg
23
1. FC Nürnberg
23
vier Jahren“
Hamburger SV
22
FC Schalke 04
21
Bayer Leverkusen
20
Borussia Dortmund
20
1. FC Köln
20
Hannover 96
20
1. FSV Mainz 05
20
Borussia M’gladbach
19
Der VFL WOLFSBURG kommt nicht in
Schwung. Es gibt viele Probleme
beim Ex-Meister. Und nicht immer
schlüssige Lösungsansätze.
Werder Bremen
19
Bayern München
19
Hertha BSC
19
SC Freiburg
19
1. FC Kaiserslautern
19
1899 Hoffenheim
19
VfB Stuttgart
17
spielen. Wenn Sie zusammenzäh-
len, werden Sie sehen: Es ist eher
die Ausnahme, mit 18 oder 19
Stammspieler zu sein“, sagt Magath.
Vielleicht ist es ja nach Robin
Knoche(19) und Michael Schul-
ze (22) mit Bjarne oelke(19) und
Spieler Nummer 26, der in dieser
Saison für den VfL au äuft, wieder
einer aus der A-Jugend-Meister-
mannschaft. oelke könnte in der
Innenverteidigung, wo Russ fehlt
und Alex Madlung (29) angeschla-
gen ist, debütieren – wird ihm nicht
etwa Chris vorgezogen. Wie auch
immer, der Status quo in Wolfsburg
sorgt selbst beim mit allen Wassern
gewaschenen Coach für gemischte
Gefühle und weckt Erinnerungen
an den Aufbruch aus dem Nichts in
der „Stunde null“ 2007.
„Es ist so schwer wie vor vier
Jahren. Geho t hat man natürlich
immer, dass es leichter geht. Aber
letztendlich zeigt sich, dass es ver-
gleichbar ist“, sagt Magath.
Nur Augsburg ist älter
Das Alter der Teams: 1. bis 8. Spieltag
Verein
Altersdurchschnitt
1. FC Augsburg
27,46
2. VfL Wolfsburg
27,20
3. SC Freiburg
26,69
MICHAEL RICHTER
Wolfsburgs Rotationen
Acht Spiele, 25 eingesetzte Spieler: Kein anderer Verein in der Liga wechselte so oft durch wie der VfL Wolfsburg. Die acht
Schemata zeigen, wie Trainer Felix Magath verschob und austauschte. Die Spieler in Rot kamen neu in die Mannschaft,
die in Blau waren jene, die auf einer neuen taktischen Position agieren mussten.
1. Spieltag
2. Spieltag
3. Spieltag
4. Spieltag
Mandzukic Helmes
Mandzukic Helmes
Mandzukic Helmes
Mandzukic Helmes
Salihamidzic
Ochs
Salihamidzic
Ochs
Hasebe
Hitzlsperger
Ochs
Hitzlsperger
Träsch
Josué
Träsch
Josué
Träsch
Josué
Josué
Träsch
Schäfer
Russ
Kjaer Hasebe
Schäfer
Russ
Kjaer Hasebe
Schäfer
Russ
Kjaer
Salihamidzic
Schäfer Kyrgiakos Madlung Hasebe
Benaglio
Benaglio
Benaglio
Benaglio
1. FC Köln – VfL Wolfsburg 0:3
VfL Wolfsburg – Bayern München 0:1
Mönchengladbach – VfL Wolfsburg 4:1
SC Freiburg – VfL Wolfsburg 3:0
5. Spieltag
6. Spieltag
7. Spieltag
8. Spieltag
Lakic
Lakic
Lakic
Mandzukic
Lakic
Helmes
Jönsson
Mandzukic
Ochs
Koo
Mandzukic
Dejagah
Jönsson
Dejagah
Jönsson
Josué
Träsch
Polak
Josué
Träsch
Josué
Träsch
Josué
Träsch
Schäfer
Kyrgiakos Madlung Hasebe
Schäfer
Kyrgiakos
Russ
Hasebe
Schäfer
Kyrgiakos Madlung Ochs
Schäfer
Russ Madlung Ochs
Hitz
Hitz
Benaglio
Benaglio
VfL Wolfsburg – FC Schalke 04 2:1
1899 Hoffenheim – VfL Wolfsburg 3:1
VfL Wolfsburg – 1. FC Kaiserslautern 1:0
Bayer Leverkusen – VfL Wolfsburg 3:1
707148197.012.png 707148197.013.png 707148197.014.png 707148197.015.png 707148197.016.png 707148197.017.png
4 BUNDESLIGA
DAS URTEIL – DIE FOLGEN
PREMIER LEAGUE
Neue Verkaufsmodelle
gegen den Preisverfall
Das Urteil über MEDIENRECHTE und ausländische Decoder – der kicker sagt, wie
die Liga, die Fans und das Pay-TV von dem Richterspruch protieren können.
1 Anwälte und Buchhalter werden
sich in nächster Zeit nicht über zu
wenig Arbeit beklagen müssen.
Denn die Premier League wird
nach dem Urteil des Europäischen
Gerichtshof neue Verkaufsstrate-
gien entwickeln müssen, um ihre
milliardenschweren Einnahmen
in Zukunft zu sichern. Bezahlsen-
der BSkyB, der das Exklusivrecht
über fast alle Livespiele der Pre-
mier League hält (ESPN hat noch
ein kleines Paket), spürte die Aus-
wirkungen des Urteils dagegen so-
fort: sein Kurswert an der Börse el
deutlich.
Ein Sky-Sprecher erklärte: „Dies
wird Auswirkungen auf die Art und
Weise haben, wie die Rechte in Eu-
ropa verkauft werden.“ Doch nicht
nur der Wert der Auslandsrechte
wackelt, auch in England selbst
dürften angesichts der ausländi-
schen Decoder-Konkurrenz die
Preise fallen, obwohl die meisten
britischen Experten erwarten, dass
sich die Premier League und Sky
neue Verkaufsmodelle einfallen las-
sen werden, die einen eventuellen
Verlust ausgleichen sollen. Ein Hin-
tertürchen ließ das Gericht zudem
oen: Logo und Hymne sind urhe-
berrechtlich geschützt und könnten
als „Exklusivitäts-Stempel“ für Spie-
le genutzt werden. Derzeit erlöst die
Premier League aus dem nationalen
Rechteverkauf rund 2 Milliarden
Euro und aus dem internationalen
Verkauf etwa 1,6 Milliarden Euro -
verteilt über drei Jahre.
dem Urteil des Europäischen
Gerichtshofes (EuGH) am
Dienstag umgehend ein Rund-
schreiben an die 36 Proklubs auf
den Weg. Die besorgten Vereins-
bosse wurden beruhigt. Auch in ei-
ner Pressemitteilung erstickte die
DFL Befürchtungen, dass dieser
Spruch ähnliche Sprengkraft ha-
ben könnte wie das so genannte
„Bosman-Urteil“ vom 15. Dezember
1995, das Transferentschädigungen
beim Vereinswechsel eines Spielers
nach Vertragsablauf untersagt und
zu einer Explosion der Gehälter ge-
führt hat. Die Richter in Luxemburg
haben den Markt für TV-Rechte in
den EU-Mitgliedsstaaten geönet.
Ausgelöst wurde die Entscheidung
von der Pub-Inhaberin Karen Mur-
phy aus Portsmouth, die seit 1995
die Spiele der Premier League in
ihrer Kneipe mit einer Decoder-
Karte des griechischen Pay-TV-An-
bieters Nova empfangen hatte. Für
900 Euro im Jahr statt 800 Euro pro
Monat. Damit sparte Miss Murphy
jährlich 8700 Euro und konnte den
Gästen in ihrer Kneipe „Red, White
& Blue“ sogar mehr bieten als alle
anderen Inhaber von Decodern
der beiden britischen Pay-Anbieter
BSkyB und ESPN. Die nämlich dür-
fen zusammen nur 138 Spiele live
ausstrahlen, während die griechi-
sche Variante über Nova den Emp-
fang aller 380 Spiele der Premier
League ermöglichte. BSkyB und
die Football Association Premier
League (FAPL) zogen vor Gericht.
Murphy unterlag in zwei Verfah-
ren und wurde jetzt doch zur strah-
lenden Siegerin. In den Rechts-
sachen C-403/08 und C-429/08
entschied der vom Londoner High
Court zwecks Auslegung des Uni-
onsrechts angerufene EuGH ganz
im Sinne von Generalanwältin Julia-
ne Kokott. Sie hatte eine schwerwie-
gende Beeinträchtigung der Dienst-
leistungsfreiheit beklagt. Da auch
der griechische Anbieter Lizenz-
gebühren für die Rechte gezahlt
habe, sei durch die Verwendung
seiner Decoderkarte in England
die wirtschaftliche Verwertung der
Rechte nicht unterlaufen worden.
Welche Folgen hat das Urteil
für die Fans in Deutschland?
Momentan keine. Alle 612 Spie-
le der Bundesliga und der 2. Liga
sind live und in der Konferenz nur
über Sky und Ligatotal zu sehen.
Über die Decoderkarte ausländi-
scher Anbieter sind maximal fünf
Bundesligaspiele pro Spieltag zu
empfangen. Während Sky aktuell
das Bundesligapaket für 33,90 Euro
verkauft, sind die Preise der meisten
ausländischen Anbieter höher.
Werden die Preise fallen oder steigen?
Beides erscheint unwahrscheinlich.
Sky (aktuell 2,75 Millionen Kunden)
erhot sich über drei Millionen
Abonnenten, um aus den roten
Zahlen zu kommen. Da verbieten
sich Preiserhöhungen.
Verlieren die Vereine Geld?
Nein. Die TV-Verträge laufen bis
2013. Aktuell erhalten die 36 Pro-
vereine nach der dem
vor-
liegenden „Simulation Verteilung
Medieneinnahmen“ der DFL in
dieser Saison 428,5 Millionen Euro
aus der nationalen Vermarktung.
Dazu kommen knapp 50 Millionen
Euro aus der internationalen Ver-
marktung, die allein unter den Bun-
desligaklubs ausgeschüttet werden.
Von den internationalen Geldern
stammen etwa 30 Millionen Euro
aus den EU-Ländern.
Wo liegen die Chancen für die Liga?
Sky, bisher in Deutschland und Ös-
terreich auf dem Markt, kann jetzt
im EU-Raum expandieren. War
es dem Sender angesichts eigener
Übertragungsrechte in Spanien bis-
her nicht erlaubt, auf Mallorca die
Live-Übertragungen der Bundesliga
anzubieten, so ist das nach dem
EuGH-Urteil möglich. Generiert
Sky über Kunden im Ausland mehr
Geld, könnte das zu einem höheren
Honorar für die Liga bei Abschluss
des neuen TV-Vertrags ab 2013 füh-
ren und eventuell geringere Erlöse
aus der Auslandsvermarktung der
DFL kompensieren.
RAINER FRANZKE
K. R.
B ei der DFL brachte man nach
kicker
707148197.018.png
kicker, 6. Oktober 2011 5
MÜNCHEN: Ribery absolviert Reha-Übungen – Olic trainiert
Van Buyten will neuen Vertrag
1 Während derzeit die Hälfte des
24-Mann-Kaders im Auftrag diver-
ser Nationalteams rund um die Welt
unterwegs ist, übte Ivica Olic (32)
am Mittwoch unter Anleitung der
Assistenztrainer Hermann Gerland
und Peter Hermann wieder ohne
Einschränkung mit den Kollegen.
Obwohl der Stürmer seit dem
20. August wegen seiner lädierten
Hüfte nicht mehr gespielt hat, woll-
te ihn der Verband Kroatiens gegen
Griechenland und Lettland einset-
zen. „Aber das wäre verfrüht und
unverantwortlich gewesen“, sagt
Jupp Heynckes zu Recht. Olic soll
sich erst für den Klub aufpäppeln.
Franck Ribery (28) kehrte der-
weil aus Frankreich zurück. Seine
verhärteten Wadenmuskeln verhin-
dern einen Einsatz gegen Albanien
und Bosnien-Herzegowina. Er ab-
solvierte Reha-Übungen.
Sein Freund, Daniel van Buy-
ten (33), kämpft mit Belgien um
den zweiten Gruppenplatz. Bei zwei
Punkten Rückstand auf die Türkei
müssen die Belgier zweimal gewin-
nen, auch am Dienstag in Deutsch-
land. „Wir kommen, um Punkte zu
holen“, sagt van Buyten mutig. Es
wird sehr auf ihn, den 63maligen
Nationalspieler, ankommen. Jüngst
verrichtete der Abwehrmann sei-
nen Job gut. Holger Badstuber (22)
76 REPORT
kicker, 28. Februar 2011
77
Der Fernseh-Krimi
Eine Pub-Inhaberin namens KAREN MURPHY aus Portsmouth droht
das milliardenschwere Fernsehgeschäft in Europa mit ihrer
Klage beim Europäischen Gerichtshof zum Einsturz zu bringen.
Auch die Bundesliga muss nun plötzlich um Millionen bangen.
K arl-Heinz Rummenigge schlägt
Alarm. „Wenn dieses Szenario
von der Politik in Brüssel umge-
setzt wird, dann kommen auf den
Profi fußball in Europa gefährliche
Zeiten zu“, sagt der Vorstandsvor-
sitzende des FC Bayern. „Dann gute
Nacht!“ Wie Rummenigge argumen-
tiert auch UEFA-Präsident Michel
Platini: „Die mögliche Öffnung
des europäischen Fernsehmarktes
macht Sorgen. Sie würde die ganze
Fußball-Landschaft verändern.“
Europas Fußball zittert vor dem
Europäischen Gerichtshof (EuGH).
Von den Richtern in Luxemburg wird
ein Urteil erwartet, das sogar noch
mehr Sprengkraft haben könnte
als das berühmte „Bosman-Urteil“
vom 15. Dezember 1995. Dieses
Urteil hatte Transferentschädigun-
gen für Spieler untersagt, deren Ver-
trag beim bisherigen Arbeitgeber
ausgelaufen war. Seither sind die
Spielergehälter ebenso explodiert
wie die Schulden der Vereine in den
fünf großen europäischen Ligen,
die inzwischen mit über zehn Mil-
liarden Euro in der Kreide stehen.
Die Luxemburger Entscheidung
könnte mitten in die heiße Phase
der Verhandlungen um die neuen
Fernsehverträge für die Champions
League, den DFB-Pokal (beide Ver-
träge enden 2012) und besonders
die Bundesliga (2013) platzen.
Was ist passiert? Karen Murphy,
die Wirtin vom „Red White & Blue“
in der Fawcett Road in einem ärm-
lichen Stadtteil von Portsmouth,
zeigt in ihrem Pub seit 1995 Spiele
der Premier League über die Deco-
derkarte des griechischen Anbieters
Nova. Die Griechen strahlen die
Spiele auch mit Kommentierung
in englischer Sprache aus. Damit
sparte Miss Murphy pro Jahr knapp
8000 Euro. Der britische Pay-Anbie-
ter Sky und die Football Association
Premier League (FAPL) zogen vor
Gericht; Murphy unterlag in zwei
Verfahren, doch sie gab nicht auf
und rief den EuGH an. Ihr Argu-
ment: „Wenn ich ein Auto kaufen
will, kann ich zu jedem Händler in
jedem Land gehen. Wenn ich Fuß-
ball sehen will, kann ich nur zum
Sky-Händler gehen und muss dort
zehnmal mehr zahlen.“
Dem EuGH hat der Londoner
High Court im Zusammenhang mit
den beiden Prozessen mehrere Fra-
gen zur Auslegung des Unionsrechts
vorgelegt (Rechtssachen C-403/08
und C-429/08). In Luxemburg sieht
man die Sache anders als die Rich-
ter in England. Nach Auffassung von
Generalanwältin Juliane Kokott liegt
eine schwerwiegende Beeinträch-
tigung der Dienstleistungsfreiheit
vor. Da auch der griechische Anbie-
ter Gebühren für die Rechte gezahlt
Pokal-Vertrag hat Vorfahrt
Da der vom DFB mit ARD, ZDF und Sky
geschlossene TV-Vertrag für den DFB-
Pokal im Sommer 2012 endet, haben
die Verhandlungen Vorfahrt vor dem
Liga-Vertrag, der bis 2013 läuft. Aktu-
ell zahlen ARD und ZDF zusammen 30
und Sky 20 Millionen pro Jahr. Dazu
kommen 10 Millionen Euro aus der
zentral vermarkteten Bandenwerbung.
Die Ausschreibung ist noch nicht er-
folgt. Sky zeigt alle Spiele live und in
der Konferenz. ARD und ZDF wechseln
sich pro Runde mit einem Livespiel ab,
senden im Viertelfi nale zwei Spiele so-
wie beide Halbfi nals und das Finale.
Ob der Pokal wirtschaftlich so attraktiv
bleibt, hängt davon ab, ob Sky auf Sen-
dung bleibt oder sich voll auf Bundes-
liga und Europacup konzentriert. R.F.
Liegt dem kicker vor: Das Schreiben
des Kartellamtes an die 36 Klubs.
UEFA folgt Vermarkter-Bitte
Dass die Pokalsieger aus Deutsch-
land, England, Frankreich, Italien
und Spanien ab 2012 automatisch
für die Gruppenphase in der Europa
League qualifi ziert sind und nicht
mehr in die Qualifi kation müssen,
war eine Bitte der Vermarkter. Dieser
ist die UEFA gefolgt. Damit ist aus
den führenden europäischen Fuß-
ballnationen je ein Klub garantiert
im Wettbewerb. Die Ausschreibung
für die Vergabe der neuen TV-Rechte
für die Champions League und Euro-
pa League ab der Saison 2012/13
startete UEFA-Vermarkter T.E.A.M am
22. Februar. Bis zum 22. März müssen
die Angebote erfolgen. Momentan be-
richten in Deutschland Sky und SAT 1
von den beiden Wettbewerben. R.F.
Großes Geschäft: Das Topspiel Bayern
gegen Dortmund am Samstag wurde von den Fernsehkameras in 198 verschiedene Länder übertragen.
habe, sei durch die Verwendung
seiner Decoderkarte in England
die wirtschaftliche Verwertung der
Rechte nicht unterlaufen worden.
Da der EuGH in der Regel bei seiner
Urteilsfi ndung den Empfehlungen
der Generalanwälte folgt, ist die
das gesamte Jahr 2008 über lagen
das Bundeskartellamt und die DFL
im Clinch. Man sah sich schließlich
vor dem Oberlandesgericht in Düs-
seldorf wieder. Der ursprünglich
geplante Sechsjahresvertrag bis
2015 mit der Kirch-Tochter Sirius
über drei Milliarden Euro platzte
aufgrund dieser Auseinanderset-
zung.
Statt 500 Millionen Euro pro Jahr
bekommt die Liga im Schnitt in
dem aktuellen, gestaffelten Vertrag
412 Millionen Euro; in der lau-
fenden Saison sind es 422 Millio-
nen Euro. Der damalige Konfl ikt
gebar auch die umstrittene „Lex
Sportschau“, wonach die Bundes-
ligaspiele vor 20 Uhr im frei emp-
fangbaren Fernsehen ausgestrahlt
werden müssen. Heute wirkt die
Situation zwischen Kartellamt und
DFL weitaus entspannter. Ein neuer
Präsident bei der Bundesbehörde,
ein neuer Berichterstatter in der
6. Beschlussabteilung, kurzum: eine
neue Atmosphäre.
Dies dokumentiert das vertrau-
liche Schreiben des Kartellamtes
(siehe Ausriss auf dieser Seite) vom
11. Februar an die 36 Profi klubs, das
weitaus moderater verfasst ist als
ein vergleichbares Schreiben vom
Februar 2008. Das Kartellamt prüft,
ob die zentrale Vermarktung der
Medienrechte vereinbar ist mit dem
europäischen Wettbewerbsrecht.
„Die Zentralvermarktung dieser
Medienrechte stellt eine Wettbe-
werbsbeschränkung [...] dar“, heißt
es in dem Schreiben. Gleichwohl sei
die Zentralvermarktung zulässig,
wenn positive Effekte die negativen
Auswirkungen der Wettbewerbsbe-
schränkung überwiegen würden.
Die Zentralvermarktung müsse
„unter anderem unter angemesse-
ner Beteiligung der Verbraucher zur
Verbesserung der Warenerzeugung
oder -verteilung oder zur Förderung
des technischen und wirtschaft-
lichen Fortschritts beitragen“. Als
Verbraucher defi niert das Amt nicht
nur den Endverbraucher, sondern
auch die Rechteerwerber. „Ich weise
ausdrücklich darauf hin, dass die
Beschlussabteilung mit dem vor-
liegenden Verfahren nicht das Ziel
verfolgt, eine Einzelvermarktung
der Medienrechte anzuordnen“,
schreibt der zuständige Berichter-
statter Dr. Till Wiesner.
Dem Schreiben angefügt ist ein
dreiseitiger Fragebogen, den die
Vereine bis zum 11. März beant-
worten müssen. Dabei geht es im
Wesentlichen darum, ob die Klubs
Internet-Fernsehen betreiben und
was sie daraus generieren. Spätes-
tens im Herbst wird die DFL die
Ausschreibung starten. Doch wenn
Karen Murphy in Luxemburg recht
bekommt, droht ein ganz neues
Szenario.
„Gute Nacht, wenn dieses
Szenario umgesetzt wird.“
K.-H. RUMMENIGGE
, FC Bayern
RAINER FRANZKE
Aufregung bei Verbänden, Vereinen,
Vermarktern und Rechteinhabern
schon heute groß.
„Es kann passieren, dass ein
deutscher Pay-TV-Sender die Rech-
te für die Champions League für
50 Millionen Euro kauft, ein griechi-
scher für zwei Millionen“, sagt Pla-
tini. Das Milliardengeschäft Fußball
in Europa droht wie ein Kartenhaus
einzustürzen, wenn Pub-Besitzerin
Karen Murphy so wie einst Bos-
man die entscheidende Schlacht in
Luxemburg gewinnen sollte.
Dies alles tangiert im Moment
noch nicht die Ausschreibung zur
Vergabe der medialen Rechte für
die Bundesliga und die 2. Liga ab
Sommer 2013, die die DFL in die-
sem Jahr auf den Weg bringen wird.
Im Vorfeld dieser Ausschreibung
erinnert nichts mehr an den großen
Zoff vor Abschluss des aktuellen
Vierjahres-Fernsehvertrages. Fast
ANZEIGE
Was die Sender im Schnitt pro Jahr zahlen
D ie großen TV-Partner der Liga
20 Mio. Euro
6 Mio. Euro
25 Mio. Euro
247 Mio. Euro
100 Mio. Euro
Gesamt
398 Mio. Euro
„Der Fernseh-Krimi“: So
berichtete der kicker bereits im
Februar über den Fall.
KOMMENTAR
Kein Grund für
Kassandrarufe!
Steht bereit für weitere Jahre: Münchens Verteidiger Daniel van Buyten
emp ehlt sich durch Leistung für einen neuen Vertrag.
VON RAINER FRANZKE
sich die Bundes-
ligaklubs abklat-
schen. Das EuGH-
Urteil spielt der
Liga in die Hand in
ihrem Bemühen um mehr Wett-
bewerbsgerechtigkeit im euro-
päischen Spitzenfußball. Die
Abonnentenpreise werden pur-
zeln nach der Ö nung des Mark-
tes für Decoder-Karten in Europa.
Nicht in Deutschland, wohl aber
in England. Die Premier League
wird voraussichtlich weniger TV-
Honorar aus der internationalen
Vermarktung beziehen, die Bun-
desliga könnte einen Zuwachs
erzielen.
Darüber würde die Schere bei
den Fernsehgeldern zwischen
diesen beiden Top-Ligen leicht
zusammengedrückt; das würde
die Chancen der Bundesliga im
Kampf um die Stars erhöhen. Die
Bundesliga kann, wie auch bei
einer stringenten Umsetzung des
von der UEFA eingeführten Fi-
nancial Fair-Play, zum Pro teur
des Urteils werden. Kein Grund
also für Kassandrarufe wie je-
nen von Bayern-Boss Karl-Heinz
Rummenigge, der im Vorfeld des
EuGH-Urteils schon im Frühjahr
befürchtet hatte: „Gute Nacht,
wenn dieses Szenario umgesetzt
wird.“
E igentlich müssten
und Jerome Boateng (23) schienen
gesetzt. „Ich bin nicht hier, um zu
sagen, dass andere besser sind“,
betont van Buyten, „ich habe mich
stets auf Augenhöhe mit Badstu-
ber und Boateng gesehen.“ In 180
P ichtspielauftritten für Bayern
wurden 25 Van-Buyten-Treffer
gezählt, 17 in der Liga, vier in der
Champions League, drei im DFB-
Pokal und einer im UEFA-Cup. In
dieser Saison erzielte er gegen den
HSV und jüngst gegen Leverkusen
je einen Tre er. „Ich peile zwischen
fünf und acht Tre er an“, sagt er.
Tore und vor allem starke Leis-
tungen in der Defensive sind für
ihn derzeit gute Argumente bei der
Planung seiner beru ichen Zu-
kunft. Van Buytens Vertrag endet
zum 30. Juni 2012, er muss sich also
für eine Verlängerung des seit 2006
währenden Engagements empfeh-
len. „Ich fühle mich wohl hier und
habe Spaß in dieser Mannschaft,
ich könnte noch zehn Jahre hier
spielen“, sagt der Verteidiger, kon-
kret heißt das: „Natürlich würde ich
gerne hier bleiben, der Verein weiß,
dass ich hier glücklich bin.“
Also ist es nur logisch, „dass
die Tür von meiner Seite o en ist,
wenn sie auf mich zukommen. Wir
können über alles sprechen“. Aus-
weichend äußert sich van Buyten
jedoch zur Perspektive, dass der
Klub Angestellten jenseits der 30er
Altersgrenze bevorzugt nur eine
Weiterbeschäftigung für ein Jahr an-
bietet: „2010 bekam ich auch einen
Zweijahresvertrag und war schon
32.“ Die Klubführung will mit den
Gesprächen über Vertragsverlän-
gerungen erst im Winter beginnen.
KARLHEINZ WILD
Bundesliga
Sp. g. u. v. Tore
Diff. Pkt.
1. (1) Bayern München
8
6 1 1 21:1
+ 20
19
2. (2) Werder Bremen
8
5 1 2 16:10 + 6
16
3. (3) Bor. Mönchengladbach
8
5 1 2
9:4
+ 5
16
4. (5) FC Schalke 04 (P)
8
5 0 3 17:13 + 4
15
5. (6) Hannover 96
8
4 3 1 11:10 + 1
15
6. (8) Borussia Dortmund (M)
8
4 1 3 13:7
+ 6
13
7. (7) VfB Stuttgart
8
4 1 3 12:6
+ 6
13
8. (4) 1899 Hoffenheim
8
4 1 3 12:7
+ 5
13
9. (11) Bayer Leverkusen
8
4 1 3 10:11 - 1
13
10. (12) Hertha BSC (N)
8
3 3 2 12:9
+ 3
12
11. (9) 1. FC Nürnberg
8
3 2 3
9:10 - 1
11
12. (10) 1. FC Köln
8
3 1 4 13:18 - 5
10
13. (13) VfL Wolfsburg
8
3 0 5
9:15 - 6
9
14. (14) 1. FSV Mainz 05
8
2 2 4 12:18 - 6
8
15. (17) SC Freiburg
8
2 1 5 13:22 - 9
7
16. (15) 1. FC Kaiserslautern
8
1 2 5
5:12 - 7
5
17. (16) FC Augsburg (N)
8
0 4 4
6:16 - 10
4
18. (18) Hamburger SV
8
1 1 6
9:20 - 11
4
9. SPIELTAG
Freitag, 14. Oktober (20.30 Uhr)
Werder Bremen – B. Dortmund (2:0, 0:2)
Samstag, 15. Oktober (15.30 Uhr)
Bayern München – Hertha BSC ( - , - )
1. FSV Mainz 05 – FC Augsburg ( - , - )
VfB Stuttgart – Hoffenheim (1:1, 2:1)
VfL Wolfsburg – 1. FC Nürnberg (1:2, 1:2)
Mönchengladbach – Leverkusen (1:3, 6:3)
Samstag, 15. Oktober (18.30 Uhr)
FC Schalke 04 – Kaiserslautern (0:1, 0:5)
Sonntag, 16. Oktober (15.30 Uhr)
SC Freiburg – Hamburger SV (1:0, 2:0)
Sonntag, 16. Oktober (17.30 Uhr)
1. FC Köln – Hannover 96
(4:0, 1:2)
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