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CURRAN
Vol I
Veröffentlicht durch Gordon und Ilona Andrews auf Smashwords.
Ins Deutsche übertragen von Beatrix Kaser
Copyright 2010 Ilona Andrews, Inc.
DUELL DER SCHATTEN: Kapitel 1 Copyright: Ilona Andrews, Stadt der Finsternis Bd.
03, Duell der Schatten, (c) 2010 Egmont LYX, Übersetzer: Jochen Schwarzer.
Smashwords Edition, License Notes
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und distributiert werden, vorausgesetzt das Buch bleibt in seiner kompletten, ursprünglichen
Form erhalten. Wenn Ihnen dieses Buch gefallen hat, besuchen Sie http://www.ilona-andrews
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: Kapitel 1
ÜBER DEN AUTOR
VORWORT
von Ilona Andrews
Bevor Sie weiterlesen, muss ich Sie warnen: Dies ist keine Kurzgeschichte oder ein Teaser
für ein Buch. Dies ist eine Sammlung von Szenen, die von Gordon Andrews begleitend zu
unserer Kate Daniels Serie verfasst wurden. Die Szenen illustrieren die Sichtweise von Curran,
Herr der Bestien von Atlanta, dem Herrscher über das Rudel der Gestaltwandler. Curran ist ein
gewalttätiger Mann, aber er ist auch amüsant und, da er sich in Kate verliebt, mögen die Fans der
Serie seine Sichtweise.
Diese Sammlung soll die Szenen aus seiner Sichtweise in einem praktischen Paket
verfügbar machen. Im Grunde genommen ist dies also Service an unseren Fans. :)
Falls nun Ihre Neugierde über unsere Bücher geweckt wurde, dann ist diese Sammlung
wohl nicht der ideale Start, es könnte verwirrend sein.
Alle ersten Kapitel der Bücher sind auf unserer Homepage verfügbar (in Englisch),
In Deutsch werden unsere Bücher unter dem Seriennamen 'Stadt der Finsternis' durch LYX
veröffentlicht: http://www.egmont-lyx.de/
Von den bisher veröffentlichten Büchern sind dort auch Leseproben zu finden.
Im Moment sind Band 1 bis 3 aus der Serie (Die Nacht der Magie, Die dunkle Flut, Duell
der Schatten) erhältlich, Band 4 (im Original Magic Bleeds, deutscher Titel: Magisches Blut)
wird ab Januar 2011 zu kaufen sein.
Für weitere Fragen zu den deutschen Veröffentlichungen wenden Sie sich bitte an LYX.
DIE NACHT DER MAGIE
Ich befand mich in Unicorn Lane bei Nacht. Eine schlechte Zeit um an einem schlechten
Ort zu sein. Alles kann dort passieren, aber es ist nie etwas Gutes.
Niemand regierte in Unicorn Lane. Keine von den vielen übernatürlichen Gruppierungen in
Atlanta konnte das von sich behaupten. Bevölkert wurde sie von denen, die einst menschlich
waren und jenen, die es nie gewesen sind; sie versteckten sich in dunklen Ruinen, ernährten sich
voneinander und vermittelten Besuchern das Gefühl, nicht willkommen zu sein.
Daher wurde Unicorn Lane von allen als neutrales Gebiet angesehen, ein Niemandsland,
welches man auf eigene Gefahr betrat. Die Ängstlichen drückten sich an der Grenze herum, die
Dämlichen starben unweit davon. Ich war hier um jemanden zu treffen und falls sie es weit
genug schaffen würde um mich zu finden, so wusste ich dass sie keines von beiden war.
Ich lehnte mich zurück, fühlte den kalten Stein des verwahrlosten Gebäudes gegen mein
Rückgrat. Mondlicht sickerte durch die Löcher im Dach und erleuchtete eine Lücke in der Wand.
Da würde sie durch kommen. Die Schatten der Nacht maskierten mich, ich würde also reichlich
Zeit haben, sie zu beobachten.
Unicorn blieb ruhig. Die Nacht ist niemals wirklich still, aber zu diesem Zeitpunkt
benahmen sich die Monster. Keines von ihnen wusste, warum ich hier war, aber jedes verstand,
dass es nicht der Grund für meinen Besuch sein wollte.
Was ich über die Söldnerin wusste, kam von Jim, meinem Sicherheitschef. Er hatte in der
Söldnergilde mit ihr gearbeitet. Das ließ mich inne halten. Jim war eine Katze und bevorzugte
die Jagd als Einzelgänger. Es war selten, dass er jemanden außerhalb des Rudels als
Rückendeckung einsetzte. Er sagte, sie sei schnell für einen Menschen und gut mit einem
Schwert.
Söldner waren Aasfresser. Keine Ehre, keine Integrität, keine Loyalität. Sie standen für
nichts ein. Normalerweise würde ich mich nicht persönlich mit derart zwielichtigen Typen, die
zu den harten Kerlen gehören wollen, treffen. Dafür hatte ich meine Leute.
Dieses Mal jedoch war ich bereit eine Ausnahme zu machen, schließlich hatte Jim für sie
gebürgt. Laut ihm war sie aus Situationen, die ihr Ende hätten bedeuten sollen, siegreich
hervorgegangen. Jim war der Meinung, nicht alle Ihre Karten lägen schon am Tisch. Vermutlich
versteckte sie starke Magie, sie kam also mit eigenen Problemen. Das war okay, so lange es sie
nützlich machte. Irgendetwas machte Jagd auf meine Leute, das Freien Bestien von Atlanta. Wir
hatten die besten Fährtenleser der Stadt, aber noch hatten wir es nicht geschnappt.
Üblicherweise lösten wir unsere Probleme selbst, hielten es in der Familie. Die Menschen
sahen uns als Freaks und ich sah keinen Grund Ihnen noch mehr Munition zu liefern.
Doch die Morde waren zu zahlreich und da auch Vampire getötet worden waren – kein
großer Verlust – war nun der Orden der Ritter der mildtätigen Hilfe involviert.
Der einzige Mensch in dieser fanatischen Organisation, dem ich traute – ein Wahrsager des
Ordens - hatte in diesem Fall ermittelt und war dabei getötet worden, vermutlich von derselben
Kreatur. Ich verspüre wenig Liebe für Menschen und sehe noch weniger Nutzen in ihnen, aber
Greg Feldman war gestorben, während er uns half und das zählte für etwas. Unglaublicherweise
war diese Söldnerin sein entfremdeter Mündel und hatte diesen Fall – gemeinsam mit einer
vorübergehenden Anstellung beim Orden – geerbt.
Ich würde dieses Ding, das meine Leute ermordete, finden. Ich würde über ihm stehen und
sein Blut schmecken, während das Licht aus seinen Augen wich. Nichts würde das ändern. Aber
mit der Hilfe des Ordens, konnte ich es schneller finden. Falls Greg's Schützling auf Rache aus
war, umso besser. Es würde bedeuten, dass sie bereit war Risiken einzugehen, die mir helfen
konnten meine Zähne in die Kehle dieser Kreatur zu schlagen.
Ich roch sie, bevor ich hörte wie sie Jim draußen näher kam. Der Nachtwind brachte einen
Mix an Gerüchen auf meine Zunge. Leder – alte Stiefel. Einen Hauch von Schweiß, sauber und
unverkennbar weiblich. Eine Mischung aus Rosmarin, Kamille und Lavendel – Shampoo, ein
Duft von Kräutern, gegensätzlich zu diesem modrigen Ort, angenehm. Eine Spur von Nelken und
Stahl – Öl für das Schwert.
Sie war leise, fast lautlos für einen Menschen. Interessant. Was war sie?
Schließlich der kaum hörbare Klang eines Schrittes. Komm näher, kleine Maus, du bist
schon fast da. Die Schatten der Nacht hatten mich verschlungen. Sie würde genau gegenüber von
mir eintreten – es war der einzige Weg – und ich würde sie sehen, bevor sie mich erblickte... falls
ich mich entschloss, mich überhaupt sichtbar zu machen. Vielleicht, falls sie so gut aussah, wie
sie roch, würde ich ihr das Privileg zugestehen.
Das leichte Kratzen eines Fusses, der über Stein gleitet. Ich lehnte mich vorwärts um besser
zu sehen. Mondlicht, kommend von den Lücken im Dach, erhellte die Szene als sie zuerst einen
Fuss durch die Lücke schob. Sie kam seitwärts, langsam und vorsichtig, bewaffnet mit ihrem
Schwert. Eine seltsame aussehende Klinge, blass. Sie hielt es als ob sie wusste, was sie tat, aber
ihr Vertrauen in ihre Fähigkeiten war ein Fehler. Die Spitzen meiner Krallen juckten unter
meiner Haut, sie wollten rauskommen. Sie hatte ein Schwert, aber ich hatte zehn Krallen.
Sie studierte die Umgebung, pausierte um zu lauschen, dann bewegte sie sich vorwärts,
schleichend wie eine Tänzerin, sich in den nahen Schatten versteckend, bevor ich einen Blick auf
ihr Gesicht erhaschen konnte. Der Luftzug brachte mir erneut einen Hauch von ihrem Geruch.
Sie hielt inne und ich wusste, dass sie in die Schatten starrte und vergeblich versuchte mich
auszumachen. Mir gefiel die Art wie sie sich bewegte, gleichmäßig und leicht, weder auf Zehen
gehend noch steif. Guter Körperbau. Komm zu mir, Maus, hab keine Angst.
Sie machte einen Schritt vorwärts und ich sah ihr Profil. Exotische, starke Gesichtszüge,
nicht schön, aber mir gefiel, was ich sah.
Ich bewegte meinen Finger durch den Dreck, leicht über den Boden kratzend.
Sie drehte sich auf einem Bein und neigte ihr Schwert. Schnell. Ihr Kopf drehte in meine
Richtung. Dunkle Augen starrten mich direkt an. Ich nahm keine Angst wahr. Stattdessen war es
ein herausfordernder Blick. Doch keine Maus, sondern mehr. Das könnte interessant werden. Ich
würde sie noch ein bisschen im Dreck tanzen lassen. Es war unterhaltsam, sie zu beobachten.
Sie duckte sich, eine Hand noch vorn gestreckt. Was zum Teufel machte sie....
"Miez, Miez, Miez."
Oh mein Gott, sie war zurückgeblieben und ich würde Jim töten.
Sie blinzelte und starrte mich an. Sie hatte meine Augen glühen gesehen.
Ich ließ los, wechselte im Dunkel in meine wahre Gestalt. Wenn du eine Miezekatze willst,
kleines Mädchen, sollst du eine kriegen, die du niemals vergisst.
Ich bewegte mich ins Mondlicht. Sie erstarrte.
So ist es richtig. Keine hastigen Bewegungen. Ich schritt langsam auf sie zu und umkreiste
sie, erlaubte ihr, alle Details zu sehen. Gefällt dir das Miezekätzchen jetzt? Ich konnte ihre
Überraschung und Ihre Angst riechen. Unsere Blicke trafen sich. Ihre Augen weiteten und sie
fiel rückwärts auf ihren Hintern.
Hehe. Eine Verbeugung hätte auch gereicht.
Ich zog mich in die Schatten in einer Ecke zurück. Ich wusste nicht welchen Effekt ein
lachender Löwe auf sie haben würde und ich wollte nicht, dass sie in Ohnmacht fällt. Ich kehrte
zu meiner menschlichen Gestalt zurück und zog Trainingshosen und ein T-shirt an. Bei anderer
Gelegenheit wäre ich einfach so, unbekleidet, auf sie zugegangen, aber es war ein geschäftliches
Treffen. Es war besser, es dabei zu belassen.
Ich gab ihr ein paar Sekunden um sich zu fassen. Sie klopfte den Staub von ihren Jeans.
"Miez, Miez, Miez??"
Sie zuckte zusammen. Kluges Mädchen. Die meisten Gestaltwandler konnten nicht so
schnell wechseln. Ich bin nicht 'die meisten Gestaltwandler'. Ich bin der Herr der Bestien.
Sie brachte ein schwaches "Ja" zustande. "Ich bin schlecht vorbereitet. Das nächste Mal
bringe ich ein Schälchen Milch und einen Topf Katzenminze mit."
Katzenminze würde nicht nötig sein. "Wenn es ein nächstes Mal gibt."
Ich machte einen Schritt vorwärts und sie drehte sich in meine Richtung. Sie schien fast
erleichtert darüber, dass ich nicht nackt war. Die meisten Frauen hatten eine gegensätzliche
Reaktion. Ihr Verlust.
Ich starrte sie mit meinem harten Blick an. Sie starrte zurück, wich meinem Blick nicht aus
und schreckte nicht zurück. Punkte für sie. Sie war hochgewachsen für eine Frau, vielleicht eine
Handbreit kleiner als ich. Jung, etwa Anfang oder Mitte Zwanzig. Sie sah stark und schlank aus,
wie ein Athlet oder ein Kampfsportler.
"Was ist das für eine Frau, die den Herrn der Bestien mit ‚Miez, Miez, Miez' anspricht?"
"Offensichtlich eine ganz besondere."
Noch immer hielt sie meinem Blick stand. Sie mochte nicht so unterhaltsam sein, wie sie
dachte, aber sie war kein Feigling. Gut. Mit mutig konnte ich arbeiten.
Ich machte einen Schritt auf sie zu. "Ich bin der Herr der Freien Bestien."
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