Edward Bulwer Lytton - Vril oder eine Menschheit der Zukunft (1871).pdf

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L ORD E DWARD B ULWER L YTTON
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Edward Bulwer-Lytton wurde am 25. Mai 1803 in
London geboren. Sein bekanntester Roman ist wohl
„Die letzten Tage von Pompeji“. Bulwer war 26 Jahre
Mitglied des britischen Unterhauses, 1858/59
Kolonialminister und erhielt 1866 wegen seiner
Verdienste von Königin Victoria den Lordtitel.
Er starb am 18. Januar 1873 in Torquay.
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L ORD E DWARD B ULWER L YTTON
VRIL
ODER
EINE MENSCHHEIT DER ZUKUNFT
(Erstausgabe im Jahre 1871)
Aus dem Englischen von
Dr. Guenther Wachsmuth
Einbandzeichnung von
Dr. Rudolf Steiner
D IGITALISIERT IN
P ARAGUAY
(im September 2002)
GOETHEANUM-BÜCHEREI
Rudolf Geering Verlag, Dornach
VORWORT DES ÜBERSETZERS
Die Vision künftiger Menschheitsentwicklung, die Lord
Edward Bulwer in seinem Roman «Vril oder Eine Mensch-
heit der Zukunft» im vorigen Jahrhundert niederschrieb,
ist in unserer Gegenwart für jeden Menschen zum aktuell-
sten Problem geworden. Denn man sucht heute Bilder und
Vorstellungen zu gewinnen in der Frage, ob auch in ande-
ren Welten als der unserer Erdoberfläche menschenähn-
liche Wesen zu finden seien oder eines Tages bei uns auf-
tauchen werden, die vielleicht sogar in ihren geistigen und
praktisch-technischen Fähigkeiten viel weiter entwickelt
sein mögen als der jetzige Erdenmensch. Was man derart
heute im Bereich des planetarischen Umkreises erkunden
will, erstand in der Vision Bulwers als eine im Erdinneren
selbst und unabhängig von uns sich entfaltende Gemein-
schaft von Wesen, die sich die Beherrschung bisher unbe-
kannter Naturkräfte erworben hat, hier «Vril» genannt.
Durch die Entdeckung und Anwendung solcher Natur-
kräfte ergibt sich nicht nur ein tiefgreifender Wandel in der
Meisterung der Technik, sondern auch eine bewußte Herr-
schaft über die Lebensprozesse, damit aber auch eine völlig
andersgeartete Lebensweise und soziale Ordnung.
Wie aktuell ist es heute, was Bulwer schon vor einem
Jahrhundert für die Ausschaltung des Wagnisses kriege-
rischer Auseinandersetzungen bei einer solchen Mensch-
heit prophetisch voraussagte, daß «mit den richtig geleite-
ten Vrilstrahlen auch die größten Heere vom ersten bis
zum letzten Mann blitzartig vom Leben zum Tode beför-
dert werden. Wenn zwei Armeen feindlich gegeneinander-
prallen und auf beiden Seiten diese Kräfte verwendet wer-
den, so kann es nur mit der Vernichtung beider Armeen
enden». Er beschreibt bereits Flugzeuge, die mit den «Vril-
kräften» betrieben werden. Auch schildert er bis in Einzel-
heiten die verwandelte Situation durch Anwendung solcher
neu entdeckter Naturkräfte in der Heilkunst und der Er-
nährung. Die von jenen Wesen in der Technik dienstbar
gemachten, selbständig handelnden und dirigierenden
Roboter und Mechanismen verändern das soziale Leben
von Grund auf. Denn es ergeben sich aus alledem auch
geistig-seelische Wandlungen im Wesen des Menschen
durch die Mechanisierung des Lebens und das Schwinden
individueller und produktiver Schöpferkraft, Gefahren,
die Bulwer warnend und oft mit köstlichem, echt engli-
schem Humor darstellt. Die Erlebnisse des durch Zufall
in die Sphären jener seltsamen Erdbewohner geratenden
Amerikaners und die sich dort ergebenden Abenteuer sind
so farbenreich und lebensnah beschrieben, daß es sich
zugleich wie ein spannender Roman liest.
Daß Bulwer diese Art von Menschen sich im Erdinnern
entwickeln läßt, gehört zur Lizenz des in Bildern Gestal-
tenden und ist nicht das Wesentliche dieser Inspiration aus
der Evolution der Zukunft, läßt er doch einen der Ange-
hörigen jener seltsamen Zukunftsrasse sagen: «Wo immer
Gott Raum schafft, da erfüllt er ihn auch mit Wesen. Er
liebt nur, was Wohnstatt für Leben und Wesen ist.» So
schaute Bulwer schon im inneren Bilde, was jetzt Inhalt
menschlicher Vermutungen und Fragen an die kosmische
Umwelt geworden ist.
Nach dem Ersten Weltkriege forderte mich Rudolf
Steiner auf, dieses Werk Bulwers ins Deutsche zu über-
setzen. Als ich ihm damals erwiderte, daß die Inhalte doch
recht phantastische seien, entgegnete er, dies sei nur schein
-bar und zeitbedingt, in Wirklichkeit habe Bulwer im inneren
Bilde richtig geschaut, was in der Evolution potentiell
veranlagt sei, insbesondere durch die zukünftige Entdek-
kung bisher unbekannter Naturkräfte. Die Bilderwelt in
Bulwers Werk sei teils als Rückschau in verlorengegangene
Fähigkeiten des Menschen in frühester Vorzeit der «atlan-
tischen Epoche», insbesondere aber als Vorschau in künf-
tige Evolutionsphasen ein sehr wesentlicher Beitrag. So
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